Wirecard-Bilanzskandal: EU schaltet europäische Finanzaufsicht ein

Wirecards Bilanzskandal beschäftigt nun auch die europäischen Behörden. Bei der Untersuchung soll es auch um die Rolle der deutschen Aufsichtsbehörden gehen.
Titelbild
Wirecards Vorstandsvorsitzender Markus Braun muss sich mit strafrechtlichen Ermittlungen auseinandersetzen.Foto: Peter Kneffel/dpa/dpa
Epoch Times26. Juni 2020

Im Wirecard-Skandal schaltet die EU-Kommission jetzt die europäische Finanzaufsicht ESMA ein. Die Aufseher sollen den Zusammenbruch des Münchner Zahlungsdienstleisters und mögliche Versäumnisse der Aufsichtsbehörden unter die Lupe nehmen.

Bis 15. Juli soll ein vorläufiger Untersuchungsbericht vorliegen. Dies geht aus einem Schreiben der Kommission an die ESMA hervor, das der Deutschen Presse-Agentur vorliegt.

Der Zahlungsdienstleister hatte am Donnerstag Insolvenzantrag gestellt. Hintergrund ist ein mutmaßlicher Betrugsskandal um Luftbuchungen in Höhe von 1,9 Milliarden Euro. Die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft EY, die den Jahresabschluss 2019 prüfte, geht von schwerer Kriminalität im globalen Maßstab aus.

Im Brief der EU-Kommission an die ESMA (Europäische Wertpapier- und Marktaufsichtsbehörde) in Paris heißt es, nötig sei eine umfassende Beschreibung und Analyse der Ereignisse und eine Prüfung, ob die Reaktion der Aufsichtsbehörden angemessen gewesen sei. In Deutschland zuständig ist die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin).

Die ESMA müsse sich den Vorfall unter dem Gesichtspunkt ansehen, dass EU-Anleger umfassend geschützt seien, wenn sie in Firmen investierten, die im regulierten Markt in der EU gelistet seien, heißt es in dem Schreiben. Das sei auch wichtig für mögliche weitere Schritte. Verfasst wurde der Brief von der zuständigen Generaldirektion für Finanzmarktstabilität der Kommission, gerichtet ist er an ESMA-Chef Steven Maijoor.

An der Börse war es wegen des Skandals zu Panikverkäufen gekommen. Wirecard-Aktien stürzten ab. Unter den Leidtragenden, die nun auf quasi wertlosen Papieren sitzen, sind sehr viele Kleinaktionäre. (dpa)

An dieser Stelle wird ein Video von Youtube angezeigt. Bitte akzeptieren Sie mit einem Klick auf den folgenden Button die Marketing-Cookies, um das Video anzusehen.



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion