Iran: Wegen Kopftuch-Protest ein Jahr Gefängnis für Vida Movahed (32)
Die mutige Iraner Aktivistin ist Initiatorin einer Protestwelle gegen den Kopftuchzwang. Im Dezember 2017 nahm sie ihr Kopftuch mitten in Teheran ab und präsentierte sich unbedeckt, während sie ihr Kopftuch schwenkte. Diesem beispiellosem Vorbild folgen inzwischen so viele persische Frauen, dass die Polizei hilflos ist.

Wegen Kopftuchprotest verhängte das Gericht eine Gefängnisstrafe gegen die Iranin Vida Mohaved. (Symbolbild) .
Foto: SHAH MARAI/AFP/Getty Images
Mädchen müssen ab dem 9. Lebensjahr in Iran in der Öffentlichkeit ein Kopftuch und einen langen weiten Mantel tragen. So sollen Haare und Körperkonturen verhüllt werden. Seit 40 Jahren besteht der Kopftuchzwang im Iran – zum Ärger der Frauen.
Im Dezember 2017 hatte die 32-jährige Vida Movahed aus Protest ihr Kopftuch in der Innenstadt Teherans abgenommen. Sie stellte sich auf eine Erhöhung und schwenkte das an einen Stock festgebundene Kopftuch umher.
Die Polizei verhaftete sie. Jetzt verhängte das Gericht eine einjährige Haftstrafe wegen unsittlichen Verhaltens und öffentlicher Aufruhr. Inzwischen teilte der Anwalt Payam Derafshan der 32-jährigen Aktivistin mit, dass es zu einer Amnestie durch den Obersten Regenten Ayatollah Ali Khamenei, kommen würde. Sie stehe inzwischen auf der Begnadigungsliste, so „washingtontimes“. Eine offizielle Bestätigung gibt es nicht.
Das Verhalten von Mohaved hat eine landesweite Protestwelle ausgelöst. Sie gilt als Pionierin im Kampf gegen den Kopftuchzwang. Immer mehr persische Frauen nehmen im Iran ihre Kopftücher ab und posten ihre Fotos und Videos in den sozialen Medien. Mindestens 112 von ihnen wurden festgenommen.
Inzwischen sieht man vor allem in den Großstädten Irans immer mehr Frauen ohne Kopftücher. Und es werden täglich mehr. Die Polizei ist hilflos. Sie müsste täglich Hunderte von Frauen festnehmen.
(sua)
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