Gold zwischen Rekordpreisen und hohen Schwankungen

Goldbarren, Schmuck, Goldanlagen: Das Edelmetall gilt als Krisenwährung. Wann sich ein Investment lohnt und wo Anleger vorsichtig sein sollten.
Goldbarren in unterschiedlicher Größe liegen bei einem Goldhändler in einem Tresor. Angesichts des russischen Angriffs auf die Ukraine, hat der Goldpreis seinen höchsten Stand seit Januar 2021 erreicht.
Goldbarren in unterschiedlicher Größe bei einem Goldhändler in einem Tresor.Foto: Sven Hoppe/dpa
Epoch Times16. April 2024

Der Preis für Gold schwankt zeitweise stark – zuletzt aber hat er wieder deutlich angezogen und bleibt als Geldanlage beliebt. In den vergangenen 30 Jahren erhöhte sich der Goldwert laut Bundesbank von 250 Euro auf über 2000 Euro pro Feinunze.

Woraus ergibt sich der Goldpreis?

Berechnungseinheit beim Goldhandel ist die Feinunze, die genau 31,1035 Gramm entspricht. Ihr Preis wird nur zum Teil durch die Nachfrage aus Schmuckbranche und Industrie nach echtem Gold bestimmt.

Der andere Teil ergibt sich aus der Stimmung an den Finanzmärkten: Erachten viele Anleger gleichzeitig Investitionen in Gold als einträglicher als andere Geldanlagen, steigt der Kurs.

Wie wird Gold verkauft?

Beim Gold denken viele zuerst an Barren, Münzen oder Schmuck. Die physisch greifbare Variante steht aber nur für einen Teil der Goldanlagen. Auch Zertifikate, Optionsscheine, Fonds oder andere Wertpapiere bilden den Goldpreis ab oder werden von ihm beeinflusst.

Diese abstraktere Variante erlaubt es auch, Wetten auf die Preisentwicklung abzuschließen. Geld verdienen kann, wer direkt in Aktien von Bergbau-Gesellschaften oder Goldminen investiert.

Wo wird mit Gold gehandelt?

Einige Banken und Unternehmen haben sich auf den Goldmarkt spezialisiert und wickeln den Handel mit Barren, Münzen und anderen Produkten ab. Goldpapiere gibt es überall dort zu kaufen, wo auch andere Aktien gehandelt werden.

In Deutschland wird in der Regel in Euro gezahlt, der Goldpreis lautet aber auf Dollar. Für Anleger in Europa ist deshalb entscheidend, wie die US-Währung notiert. Fällt sie, kann das einen gestiegenen Goldpreis wieder zunichte machen.

Fallen beim Kauf Gebühren an?

Ein standardmäßiger Aufschlag sorgt beim Goldkauf dafür, dass das Edelmetall immer über dem aktuellen Kurs eingekauft werden muss. Anleger brauchen also einen langen Atem.

Die Höhe der Gebühr pro Feinunze fällt aber mit der eingekauften Menge. Barren kosten außerdem meist verhältnismäßig mehr als Münzen. Die geprägten Taler wiederum haben oft eigenen Sammlerwert, der den Preis ebenso beeinflussen kann. Bei Goldpapieren liegt der Aufschlag wie bei den meisten Wertpapieren bei bis zu fünf Prozent.

Wie wird Gold versteuert?

In Deutschland ist der Verkauf von Barren und Münzen meist steuerfrei, bei Goldpapieren ist das nicht der Fall: Sie werden wie Aktien behandelt. Beim Verkauf von Goldzertifikaten fallen 25 Prozent Abgeltungssteuer auf die Gewinne an.

Sind Goldanlagen wirklich sicher?

Die Antwort darauf ist ein klares „Jein“. Die weltweite Goldmenge ist durch begrenzte Vorkommen gedeckelt. Solange keine bislang unbekannten Lagerstätten erschlossen werden, wird die Nachfrage dem Metall immer einen gewissen Wert bescheren. In den vergangenen Jahren schwankte der Kurs mitunter erheblich – woraus sich auch Verlustrisiken ergeben.

Gold als Einzelinvestment lohnt sich nach Ansicht des Portals „Finanztip“ nicht, weil es weder Zinsen noch Dividenden liefert. Die Rendite bemisst sich demnach allein aus der Preissteigerung.

Anlegern empfiehlt das Portal jedoch trotzdem einen Anteil von rund zehn Prozent im Portfolio, um Risiken zu streuen. Denn oftmals entwickele sich der Wert von Gold „entgegengesetzt zu Aktien“. Wer Angst vor einem Währungscrash hat und den Verlust aller anderen Geldanlagen fürchtet, könne einen kleinen Anteil in physisches Gold anlegen. (afp)



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