Tugend und Wissenschaft

Einer der Gründerväter der Vereinigten Staaten, Verleger, Politiker, Schriftsteller, Naturwissenschaftler und Erfinder, hat in seinem Leben viele Dinge erreicht. Sein hauptsächliches Ziel aber war die Tugend
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Foto: AFP PHOTO/Jim Watson

Im Alter von 20 Jahren begann Benjamin Franklin damit, sein Verhalten zu dokumentieren, also festzuhalten, wann er es nicht geschafft hatte, sich entsprechend der sich selbst auferlegten Standards zu benehmen. Er hatte 13 Tugenden ausgewählt, deren Befolgung er für lebenswert erachtete. Die Dokumentation seines Verhaltens führte er bis zum Ende seines Lebens fort. Im Alter von 79 Jahren publizierte er seine Aufzeichnungen. Die Fähigkeit dieses großen Erfinders, seinen Weg zur Selbstperfektion zu planen und aufzuzeichnen, inspirierte viele Menschen.

Die 13 Tugenden – wie er sie beschrieb – lauteten:

1. Mäßigkeit: Iß nicht bis zur Ermattung und trinke nicht bis zur Besinnungslosigkeit.

2. Schweigen: Sprich nicht, ohne dass es jemandem oder dir zum Wohle gereicht. Vermeide belanglose Konversationen.

3. Ordnung: Alle Dinge haben ihren Platz. Weise jedem Bereich deines Geschäfts seine Zeit zu.

4. Entschlusskraft: Entschließe dich, das zu tun, was du machen solltest. Mache keine Fehler bei dem, was du beschließt.

5. Genügsamkeit: Tätige keine Ausgabe, die anderen oder dir nicht gut tut, das heißt vergeude nichts.

6. Fleiß: Verliere keine Zeit. Sei immer mit etwas Nützlichem beschäftigt. Unterlasse unnötige Handlungen.

7. Aufrichtigkeit: Begehe keinen Betrug. Denke unvoreingenommen und gerecht; wenn Du redest, sprich dementsprechend.

8. Gerechtigkeit:  Behandle niemanden schlecht, indem du ihn kränkst oder die Hilfe unterlässt, die zu deinen Pflichten gehört.

9. Maßvolles Verhalten: Vermeide Extreme. Verzichte darauf, Kränkungen übelzunehmen, so wie du denkst, dass auch andere es verdienen.

10. Reinheit: Toleriere keine Unsauberkeit an Körper, Kleidung und Verhalten.

11. Keuschheit: Habe wenig Verkehr mit dem anderen Geschlecht, außer zur Gesunderhaltung oder Zeugung von Nachkommen, nie aber wegen  Triebhaftigkeit, Schwäche oder deiner oder eines anderen Unausgeglichenheit oder wegen des Ansehens.

12. Ruhe: Lass dich nicht von Kleinigkeiten stören oder von gewöhnlichen oder unvermeidbaren Missgeschicken.

13. Demut: Nimm dir Jesus und Sokrates zum Vorbild.

Benjamin Franklins Plan war sorgfältig ausgearbeitet, sodass er sich auf eine Tugend pro Woche konzentrieren konnte. Da es 13 Tugenden waren, wurden 13 Wochen benötigt, um alle Tugenden zu durchlaufen. Am Ende der 13. Woche konnte er dann von vorne beginnen. So behielt er jede Tugend insgesamt vier Wochen pro Jahr im Auge.

Am Anfang seines Planes waren die Tabellen voller Punkte für jeden Tag, an dem er sein Ziel nicht erreicht hatte. Mit der Zeit jedoch verbesserte sich Franklin und es gab immer weniger Punkte darauf zu sehen. Nach den traditionellen chinesischen Philosophien kann niemand gesund werden, ohne sein Herz und seine Gedanken zu reinigen. Wir könnten alle beschließen, unsere finanzielle Situation zu verbessern, unser Aussehen positiv zu verändern und unser persönliches Wohlbefindenzu erhöhen; aber ohne fundamentale Änderung in unseren Herzen und Gedanken werden wir nichts erreichen. In diesem Jahr könnten wir damit beginnen darüber nachzudenken, was wir verändern müssen.

Wir sind konfrontiert mit wirtschaftlichen Krisen, der Ausweitung der Epidemien von H1N1 bis Fettsucht und terroristischen Angriffen. Wir müssen uns selbst fragen, was wirklich wichtig ist. Vermutlich scheitern drei von vier Leuten,  ihre guten Vorsätze zum neuen Jahr einzuhalten, weil sie nicht genügend in die Tiefe gehen. Wenn aber jemand sich eher zum Wohle anderer ändert und nicht zu seinem eigenen oder sich nach Prinzipien richtet, statt nach seinen Gefühlen und Wünschen, kann er es schaffen, sich stetig zu verbessern und bis zum letzten Tag durchzukommen.

Originalartikel auf Englisch: The Virtue Behind the Science

Foto: AFP PHOTO/Jim Watson


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