Gymnasium Starnberg: Massiver Polizeieinsatz vor „Schule mit Courage“ – Jugendliche wollen Polizeiwache stürmen

Eine beschauliche Abschlussfeier an einer "Schule mit Courage" endet mit einem massiven Polizeieinsatz vor der Schule. Doch damit war noch lange nicht Ruhe eingekehrt.
Titelbild
15-jähriger Jugendlicher randaliert auf Schulfeier.Foto: istock
Epoch Times26. Juli 2019

Nach Schilderungen des Direktors des Starnberger Gymnasiums, Josef Parsch, treffen sich parallel zum offiziellen Sommerfest der Schule mit Schülern, Lehrern, Eltern und Ehemaligen seit Jahren auch andere Jugendliche beim Gymnasium.

Da diese keinen Zutritt zu den Musikdarbietungen und Aufführungen des Festes haben, auf dem auch kein Alkohol ausgeschenkt wird, bleiben die Jugendlichen, darunter auch Schüler der Schule und ihre Freunde und Bekannten vor dem Gymnasium, berichtet die „Süddeutsche Zeitung“ über die Hintergründe eines massiven Polizeieinsatzes in diesem Jahr in Starnberg.

„Schule mit Courage“ bedauert Vorfall

In diesem Zusammenhang bedauerten am Freitagmorgen die Schüler des Gymnasiums in einem Brief an die Polizei die Eskalation und bezeichneten das Verhalten der Externen als „unreif und inakzeptabel“: „Die Eskalation, insbesondere durch Schulexterne, war nie unsere Absicht.“

Laut „Bild“ stand in dem Schreiben noch: „Ganz im Sinne des Projekts ‚Schule mit Courage‘ nehmen wir einen klaren Standpunkt gegen die Gewalt, welche den Polizisten gegenübergebracht wurde [ein].“

Doch was war geschehen? Und, waren die Beteiligten tatsächlich hauptsächlich Externe?

Donnerstagabend, 25. Juli, am Gymi

Nachdem ein 15-jähriger externer Jugendlicher vor dem Gymnasium offensichtlich erheblich alkoholisiert randalierte und vom Sicherheitsdienst der Schulabschlussfeier auch nicht beruhigt werden konnte, forderten die Security gegen 21.45 Uhr polizeiliche Unterstützung an. Laut „BR“ wollte der 15-Jährige auch Drogen von einem der Securitys haben.

Auch im Beisein einer Polizeistreife zeigte sich der Jugendliche völlig uneinsichtig, blieb aggressiv, pöbelte, provozierte und beleidigte die Beamten, die nun einen Platzverweis aussprachen.“

(Polizeibericht)

Als der Jugendliche dem auch nach mehrfacher Aufforderung nicht nachkam, sollte er in Polizeigewahrsam genommen werden, was mehrere Jugendliche zu verhindern versuchten, unter anderem verfehlte ein Fußtritt zum Kopf eines Polizisten sein Ziel.

Es kam tatsächlich dazu, dass sich zunächst einzelne und dann immer mehr mit diesem 15-Jährigen solidarisierten.“

(Hans Peter Kammerer, Polizeisprecher)

Doch kaum waren die Beamten mit dem Randalierer an der Dienststelle angekommen, bemerkten sie einen Mob von rund 100 Jugendlichen.

Attacke auf Polizeistation

Aus einer Gruppe von rund 50 Jugendlichen heraus wurde die Polizeistation angegriffen. Die Jugendlichen versuchten in die Dienststelle einzudringen, um den 15-Jährigen zu befreien.

Aus dieser Menschenmenge heraus kam es zu Flaschenwürfen gegen Fenster der Dienststelle, wodurch eine Scheibe zu Bruch ging. Gemeinschaftlich wurde vergeblich versucht, die Eingangstür aufzubrechen und das Polizeischild am Eingang herunterzureißen.“

(Polizeipräsidium Oberbayern Nord)

Die Beamten forderten umgehend massiv Verstärkung von der Einsatzzentrale an, wodurch „die Lage vor Ort zunächst eingefroren und dann beruhigt werden“ konnte. Etwa 70 Polizeibeamte waren im Einsatz. Zahlreiche Personalien wurden aufgenommen, drei Personen vorläufig festgenommen.

Die Kriminalpolizei Fürstenfeldbruck übernahm später die Ermittlungen wegen des Verdachts des Landfriedensbruches, der versuchten Gefangenenbefreiung, der versuchten gefährlichen Körperverletzung und des Widerstandes gegen Vollstreckungsbeamte.

Schulleiter: Nur Externe beteiligt

Schulleiter Josef Parsch geht davon aus, dass weder der randalierende 15-Jährige noch der Großteil seiner Unterstützer das besuchen, schreibt die „SZ“ und beim „BR“ steht, dass Parsch betont habe, dass sich seine Schüler komplett von dem distanzieren würden, was da passiert sei. Von den wenigen Schülern, die draußen vor der Schule gestanden seien, seien keine mit zur Polizeiwache gezogen.

Bei dem 15-Jährigen wurde ein Alkohol- und Drogenschnelltest durchgeführt, der positiv verlief. Er wurde später seinen Eltern übergeben. Doch plötzlich klagte der Jugendliche über Kopfschmerzen und wurde in eine Klinik gebracht, wo er stationär betreut wird. (afp/red)



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