China attackiert den Dalai Lama

Tibeter spüren keinen olympischen Geist
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Der Dalai Lama wird am 12. Mai 2007, bei seiner Ankunft zur OSGAR-Verleihung begruesst von Oberbuergermeister Burghard Jung , rechts, und dessen Frau Juliane im Rathaus in Leipzig. Der Medienpreis der BILD-Zeitung wird an Persoenlichkeiten vergeben, die sich um das Zusammenwachsen Deutschlands sowie um Frieden und Freiheit verdient gemacht haben. (Foto: Eckehard Schulz/AP)

Der Dalai Lama trägt eine Mönchsrobe, hält inspirierende Vorträge und hat Millionen von Anhängern rund um die Welt. Und er sei, so behauptet nun ein chinesischer Funktionär, Teil eines Bündnisses zwischen Terroristen-Organisationen, demokratischen Ländern und geistigen Gruppen, die die Teilung Chinas im Sinn haben.

Nach seiner Flucht aus Tibet im Jahr 1959 wurde der Dalai Lama zur Stimme für die Menschenrechte in Tibet. Chinas Führung warnte andere Länder wiederholt davor, den Dalai Lama zu empfangen. Der australische Oppositionsführer Kevin Rudd bestätigte inzwischen, dass er sich mit ihm im Juli anlässlich seines Besuches in Australien treffen werde. Premierminister John Howard hat noch nicht entschieden, ob er sich mit dem Dalai Lama treffen wird. Viele westliche Regierungen erliegen dem Druck aus Peking, den Dalai Lama nicht zu empfangen.

Es ist kaum mehr als ein Jahr bis zu den Olympischen Spielen in Peking. Seitdem Peking sich im Jahr 2001 zur Durchführung der Spiele verpflichtete, haben sich die verbalen Attacken des chinesischen Regimes gegenüber dem Dalai Lama kaum geändert.

„Als China die Olympischen Spiele zuerkannt wurden, sagte das IOC [Internationales Olympisches Komitee], dies sei eine Unterstützung zum Guten hin in China, aber so scheinen die Dinge nicht laufen“, sagte Paul Bourke vom Vorstand des australischen Tibet-Rates. „China scheint den Anschluss an den Rest der Welt verloren zu haben, wenn es um seine Ansicht über den Dalai Lama geht.“ sagte Bourke und fuhr fort, „Der Dalai Lama hat den Friedensnobelpreis gewonnen, er genießt überall in der Welt Respekt als Sprecher für Frieden, Barmherzigkeit und religiöse Toleranz.“

Zweifel an Chinas Aufrichtigkeit

Ende Mai wurde der Dalai Lama in einer Rede von Tibets kommunistischem Parteisekretär Zhang Qingli beschuldigt, „sich mit Taiwans Unabhängigkeitsbewegungen, der Islamischen Bewegung Östliches Turkestan, Demokratiebewegungen und Falun Gong zu verschwören und ein Bündnis zu bilden, um das Vaterland zu spalten.“

Solche Erklärungen wecken in Paul Bourke Zweifel, ob ethnische Minderheiten in China wie das tibetische Volk den Hauch des olympischen Geist 2008 spüren werden. Ebenso bezweifelt er die Aufrichtigkeit von Chinas KP- Regime, wenn es einerseits den Dalai Lama in dieser Art beschuldigt, aber gleichzeitig mit dessen Vertretern Verhandlungen über die Zukunft Tibets führt, die tibetanische Antilope zum olympischen Maskottchen erhebt und die olympische Fackel durch Tibet tragen lassen will.

Der Amnesty International Report 2006 zu China berichtet von der Inhaftierung buddhistischer Mönche und Nonnen, weil sie ihrer religiösen Überzeugung Ausdruck verliehen haben. In dem Report heißt es auch, dass Augenzeugen chinesische Grenzwachen sahen, die in eine Gruppe von Tibetern schossen, als diese versuchten, Nepal zu erreichen. Dabei sei mindestens ein Kind getötet worden.



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