Von der KP-China verfolgt: „Sie zogen mir die Kleidung aus, zogen mir die Haut mit einem Schäler ab und sprühten Salzwasser darauf”

"In den vergangenen 19 Jahren wurde ich über 20 Mal verhaftet und schwer gefoltert," erzählt eine in China zu Unrecht verfolgte Falun Gong-Praktizierende.
Titelbild
Die 17-jährige Xinyang Xu sprach am 4. Dezember 2018 beim Forum „Deteriorating Human Rights and Tuidang Movement in China“ im Washingtoner Kapitol. Ihr Vater starb infolge von Folter, die er aufgrund seines Glaubens an Falun Gong erlitten hatte.Foto: Samira Bouaou/The Epoch Times
Von 10. Dezember 2018

Dies sind die Geschichten von drei Falun Gong-Praktizierenden, die eine brutale Verfolgung überlebt und es geschafft haben, aus China zu flüchten.

„Meinen Vater sah ich zum ersten Mal, als ich sieben Jahre alt war. Denn er wurde vor meiner Geburt zu acht Jahren Haft verurteilt, weil er Materialien über Falun Gong hergestellt hatte,“ erzählt die Erste.

Ich habe meine Mutter, meinen Vater und meine Schwester aufgrund der Verfolgung von Falun Gong verloren. Ich bin die einzige Überlebende in unserer ganzen Familie,“ so die tragische Geschichte der Zweiten.

Und die Dritte sagt: „In den vergangenen 19 Jahren wurde ich über 20 Mal verhaftet und schwer gefoltert.“

Chinas katastrophale Menschenrechtslage

Die drei Praktizierenden erzählten ihre Geschichten auf einem Forum am 4. Dezember im Kapitol in Washington, DC. Damit wollten sie zum Tag der Menschenrechte am 10. Dezember, der zudem den 70. Jahrestag der „Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte“ kennzeichnet, die sich verschlechternde Menschenrechtssituation in China aufzeigen.

Xu Xinyang (r), deren Vater (auf dem Foto) an den Folgen von Folter in China für seinen Glauben an Falun Gong starb, spricht auf dem Forum „Deteriorating Human Rights and Tuidang Movement in China“ im Kapitol. Ihre Mutter Chi Lihua (l) hält das Bild ihres verstorbenen Mannes. Foto: Samira Bouaou/The Epoch Times

„Lebenslanges Bedauern“

Xu Xinyang wuchs während der Zeit der Verfolgung des spirituellen Kultivierungsweges Falun Gong auf, die vor ihrer Geburt begann.

Ich erinnere mich daran, dass ich den größten Teil meiner Kindheit in Angst und Schrecken verbracht habe“, so die 17-Jährige.

Falun Gong, auch bekannt als Falun Dafa, ist ein spiritueller Kultivierungsweg, der auf den Grundsätzen Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht basiert. Im Juli 1999 ordnete der damalige Staatschef und Vorsitzende der Kommunistischen Partei Chinas, Jiang Zemin, eine Kampagne zur „Auslöschung“ von Falun Gong an. Jiang fürchtete die Beliebtheit der Praxis und die Wirkung der traditionellen moralischen Lehre auf das chinesische Volk.

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Im Februar 2001 wurden Xus beide Eltern wegen der Herstellung von Druckmaterialien zur Aufdeckung der Verfolgung von Falun Gong verhaftet. Zu dieser Zeit war ihre Mutter mit ihr schwanger und wurde aus dem Gefängnis entlassen. Doch in ihrem vierten Schwangerschaftsmonat wurde sie erneut verhaftet und fast zu Tode gefoltert. Ihr Vater wurde derweil zu acht Jahren Haft verurteilt, wie Xu den Teilnehmern des Forums erzählte.

Weil mein Vater seinen Glauben nicht aufgab, wurde er in vier verschiedene Gefängnisse verlegt, um dort weiter verfolgt zu werden. Soweit ich mich erinnern kann, habe ich ihn zum ersten Mal im Gefängnis gesehen, als ich sieben Jahre alt war.“

„Er wollte mich umarmen, aber ich hatte Angst und versteckte mich hinter meiner Mutter. Ich verweigerte es, mich von ihm umarmen zu lassen, weil ich ihn nie kennengelernt hatte. Das wurde zu meinem lebenslangen Bedauern.” An dieser Stelle konnte Xu nicht weitersprechen; Zuschauer begannen zu weinen.

13 Tage nach seiner Entlassung starb ihr Vater zu Hause. Acht Jahre lang war er in Haft gewesen. Damals war Xu erst acht Jahre alt und wagte es immer noch nicht, sich ihrem Vater zu nähern, da er für sie ein „Fremder“ war.

Innerhalb von ca. dreieinhalb Monaten starben Xus Onkel, Großvater und Großmutter – direkt aufgrund der Verfolgung oder weil sie den Schmerz nicht ertragen konnten, ihre Familienmitglieder zu verlieren. Die achtjährige Xu verlor nicht nur vier Angehörige, sondern auch ihr Recht auf Schulbesuch. „Als ich in der dritten Klasse der Grundschule war, musste ich drei Mal die Schule wechseln“, sagte sie.

In der vierten Schule fand sie etwas Frieden, da der Schulleiter und die meisten Lehrer dort Falun Gong-Praktizierende waren. Ihr Lehrer versprach sogar, ihr an ihrem Geburtstag ein Geschenk zu machen. Aber sie bekam kein Geschenk, da alle Lehrer an ihrem Geburtstag verhaftet wurden. Xu und einigen Mitschülern gelang es zu fliehen. Viele andere Schüler hatten jedoch nicht so viel Glück und wurden von der Polizei weggebracht.

Ein Junge wurde lange Zeit verhört und durfte vier Nächte hintereinander nicht schlafen. Die Polizei wollte von dem Kind „Informationen“, beispielsweise mit wem die Lehrer Kontakt hatten. Der Junge war so verängstigt, dass er zusammenbrach und kurz nach seiner Entlassung starb.

Danach wurde auch Xu von der Polizei gesucht. Sie hatte keine Schule, auf die sie gehen konnte, und musste mit ihrer Mutter im Land umherziehen.

Als Xu zwölf Jahre alt war, flohen sie und ihre Mutter nach Thailand. Nachdem sie im vergangenen Jahr von den Vereinten Nationen den Flüchtlingsstatus erhalten hatten, konnten sie schließlich in die Vereinigten Staaten kommen.

Yang Chunhua, die in China wegen ihres Glaubens an Falun Gong gefoltert wurde und deren Mutter und Schwester infolge von Folter starben und deren Vater an Kummer starb, sprach ebenfalls auf dem Forum „Deteriorating Human Rights and Tuidang Movement in China“ in Washington. Foto: Samira Bouaou/The Epoch Times

Die einzige Überlebende

Yang Chunhua stammt aus der Provinz Liaoning in China und hatte einst eine glückliche Familie: ihre Eltern, ihre Schwester und sie selbst. Alle außer ihrem Vater praktizierten Falun Gong.

Im Januar 2001 wurde ihre Mutter Dong Baoxin im Umerziehungslager Liaoning inhaftiert, wo sie viele Arten von Folter erlitt. Sie starb im Oktober 2004.

Yangs Schwester, Yang Chunling, wurde im April 2002 zum ersten Mal verhaftet und abermals im Jahr 2005. Sie erlitt zwei Jahre und fünf Monate schwere Folter im berüchtigten Zwangsarbeitslager Masanjia und sieben Jahre im Frauengefängnis der Provinz Liaoning. Im Jahr 2014 starb sie.

Aufgrund dieser Schicksalsschläge starb auch Yangs Vater, sodass nur noch Yang aus der Familie übrig war.

Über 20 Verhaftungen in 19 Jahren

Der bekannte Kalligraphiekünstler Liu Xitong wurde über 20 Mal verhaftet und verfolgt. Er war drei Jahre lang in Arbeitslagern und vier Jahre lang im Gefängnis inhaftiert. Im Gefängnis wurden kriminelle Insassen dazu angehalten, ihn zu foltern:

Sie zogen mir die Kleidung aus, zogen mir die Haut am Rücken mit einem Schäler ab und sprühten Salzwasser darauf. Die Schmerzen waren so unerträglich, dass ich lieber sterben wollte. Auch strichen sie eine Peperoni-Lösung auf meinen Penis, stachen Nadeln in meine Finger und Zehen, verbrannten meine Haut mit Zigaretten, verbrannten meinen Körper mit einer Flamme und taten mir Minzöl auf die Augen. Die Häftlinge zwangen mich dazu, giftige Flüssigkeit zu schlucken, woraufhin ich das Bewusstsein verlor.“

Liu Xitong, ein bekannter chinesischer Kalligraphiekünstler, wurde wegen seines Glaubens an Falun Gong gefoltert. Auch er sprach am 4. Dezember im Kapitol über seine Verfolgungsgeschichte. Foto: Samira Bouaou/The Epoch Times

Lius Frau war behindert, nachdem man sie ein Jahr lang im Gefängnis gefoltert hatte. Die beiden Töchter wurden vier Mal willkürlich verhaftet. Lius Mutter starb, während er im Gefängnis war.

Erst im Juni dieses Jahres war es Liu gelungen, in die Vereinigten Staaten zu kommen.

US-Senator Edward Markey (Massachusetts) sprach bei der Anhörung des Unterausschusses des Senats zu “The China Challenge, Part 3: Democracy, Human Rights, and the Rule of Law”. Foto: Jennifer Zeng/The Epoch Times

Senatoren: Was macht die US-Regierung?

Bei einer Senatsanhörung zu „The China Challenge“ am 4. Dezember befragten die Senatoren Cory Gardner (Colorado), Tim Kaine (Virginia), Edward J. Markey (Massachusetts) und Marco Rubio (Florida) zwei Zeugen aus dem Außenministerium darüber, was die US-Regierung tun würde, um die sich verschlechternde Menschenrechtssituation in China zu bekämpfen.

Auch wollten sie wissen, ob die Menschenrechte angesprochen wurden, als sich US-Präsident Donald Trump Anfang des Monats in Buenos Aires, Argentinien, mit dem chinesischen Staatschef Xi Jinping getroffen hatte.

Das Original erschien in der amerikanischen „The Epoch Times“ (deutsche Bearbeitung von aw). Originalartikel: Stories of Persecution Told on Capitol Hill Before Human Rights Day



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