China: Arzt berichtet über mehrere Todesfälle pro Tag im Krankenhaus

Titelbild
Schweinegrippepatienten in einem Krankenhaus in Chinas östlicher Provinz Anhui in Hefei. Die Anzahl der infizierten Patienten ist in China so hoch, dass einige Ärzte ihren Patienten sagen, sie müssten unter Quarantäne zu Hause bleiben. (STR/AFP/Getty Images)
Von 30. Dezember 2009

Ein Arzt in der Stadt Yulin, Südchina, erklärte, dass vier oder fünf H1N1 infizierte Patienten jeden Tag in seinem Krankenhaus sterben. „In jedem Krankenhaus gibt es Todesfälle“, sagte er. „Am Morgen, am Nachmittag und nachts haben wir Tote.“

Als ein Reporter den Arzt in Yulin nach Details über die Opfer wie Namen, Alter und Beschäftigung befragte, war der Arzt extrem vorsichtig. „Ich wage es nicht, Ihnen irgendwelche spezifischen Informationen zu geben. Die Opfer sind sowohl jung als auch alt“, sagte er.

Es wird berichtet, dass die Kommunistische Partei Chinas das Ausmaß der H1N1 Infektionen verdeckt. Ärzte in vielen Krankenhäusern in ganz China haben die Anweisung erhalten, H1N1 nicht zu diagnostizieren. Das berichtet New Tang Dynasty Television (NTDTV) nach seinen jüngsten Ermittlungen.

Stattdessen werden die Ärzte angewiesen, bei den Patienten „jahreszeitlich bedingte Grippe“ oder „Lungenentzündung“ zu diagnostizieren und nur bei ausgesuchten schwer erkrankten Patienten den H1N1 Test durchzuführen.

„Wir sprechen nicht von Schweinegrippe, wir sagen nur, dass es sich um Grippe handelt“, erklärte ein Arzt unter der Bedingung, dass er anonym blieb. „Die Regierung kümmert sich nicht … Es gibt eine Menge von Ausführungsbestimmungen – wenn 10 Menschen sterben, dürfen wir nicht 10 Todesfällen angeben, sondern nur einen. Überall nur Lügen.“

Ein Arzt aus der östlichen Provinz Shandong berichtete, dass seit September täglich 40 Patienten mit H1N1 Symptomen in seiner Klinik behandelt werden, aber dass die Klinik angebe, es gäbe keine Schweinegrippepatienten.

Patienten mit Fieber nach Hause geschickt – es sind zu viele, die getestet werden müssen

Ärzte berichten, dass die Seuchenschutzbehörde von Yulin die Patienten mit Fieber anweist, unter Quarantäne zu Hause zu bleiben.

„Zuerst haben wir die Patienten noch getestet, aber jetzt sind es zu viele. Die Seuchenschutzbehörde testet die Proben nicht mehr, die wir ihr schicken,“ erklärte ein Arzt am Ersten Volks-Krankenhaus in Yulin. Er sagte, dass wahrscheinlich 90 Prozent der Fieberpatienten H1N1 infiziert seien.

„Wir testen keine Patienten mehr, weil selbst die Patienten, die positiv getestet sind, unter Quarantäne zu Hause bleiben müssen und die gewöhnliche Grippemedizin erhalten“, erklärte der Arzt. „Es gibt einfach zu viele Patienten. Inzwischen werden alle kleineren und größeren Krankenhäuser von Niveau 2 zu H1N1 Kliniken bestimmt.“ [Anm. d. Krankenhäuser in Bezirken und mittelgroßen Städten werden als Niveau 2 eingestuft.]

Einige große Betriebe haben ihre eigenen Krankenhäuser und werden gewöhnlich als Niveau 2 eingestuft. Das ist der Fall bei staatseigenen Bergbau- und Ölgesellschaften.

Ein Beamter der Seuchenschutzbehörde in Yulin, Provinz Guangxi, hat das Telefongespräch sofort abgebrochen, als ein Reporter von Epoch Times anrief.

Ärzte berichten, dass viele Menschen an H1N1 gestorben sind. Dennoch gibt es keine offiziellen Angaben in den chinesischen Medien über die hohe Zahl der Todesfälle.

Guangxi News berichtet, dass das Gesundheitsministerium von Guanxi für die Woche vom 14. bis 20. Dezember zwei Todesfälle in 14 Städten in der gesamten Provinz Guangxi angegeben habe.

Regionale Gesundheitsministerien stufen Grippefälle erst dann als schwer ein, wenn die Patienten Fieber von 39 Grad Celsius oder höher an drei aufeinander folgenden Tagen haben, das nicht mit gewöhnlichen Fiebermitteln gesenkt werden kann, oder wenn sie unter anderen Symptomen wie starkem Husten, Schmerzen in der Brust, geistiger Verwirrung, Erbrechen oder Durchfall leiden.

Schulen schließen

Eine Bürgerin aus Yulin berichtete, dass fast alle Grundschulen, weiterführenden Schulen und Hochschulen geschlossen seien. „Die Epidemie ist wieder ausgebrochen“, erklärte sie. „Die meisten Schulen sind für zwei Wochen geschlossen. Die Schüler wagen nicht, zur Schule zu gehen und niemand traut sich abends hinaus. Die Straßen sind ganz ruhig.“

Eine Frau sagte, dass ihr Sohn Schüler an der Donghuan Grundschule in Yulin sei.

Ein Lehrer der Englisch-Schule in Yulin erklärte, dass auch seine Schule für zwei Wochen geschlossen sei, nachdem drei Studenten und ein Lehrer H1N1 positiv getestet wurden.

„Ein Schüler hatte Fieber und man rief seine Eltern und bat sie, das Kind auf H1N1 testen zu lassen“, sagte der Lehrer. „Danach schickte die Seuchenschutzbehörde Leute zur Schule, um den Test bei den Schülern vorzunehmen. Die Schüler, die positiv getestet wurden, schickte man in das H1N1 Krankenhaus.“

Experten des Seuchenschutzes in Guanxi erklärten, dass die H1N1 Epidemie auf dem Vormarsch sei, vor allem in den kalten Monaten, die noch kommen. Januar und Februar sind die kältesten Wintermonate in Guangxi. Viele Leute verreisen während Neujahr und während des chinesischen Neujahrs [Anm. d. Am 14. Februar beginnt das Jahr des Tigers], einem äußerst wichtigen Zeitpunkt für die Prävention und Kontrolle der H1N1 Epidemie.

Originalartikel auf Chinesisch: 玉林流感爆发 医生:不做鉴定 每天死亡4、5人

Artikel auf Englisch: Doctor Reports Several H1N1 Deaths a Day in China Hospital

 

 



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