Der Bock als Gärtner? China leitet Artenschutz-Konferenz in Montreal

Am Mittwoch beginnt die 15. Artenschutz-Konferenz in Montreal – und Chinas KP-Regime wird sie leiten. Dabei ist dessen Umweltbilanz höchst durchwachsen.
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Tiger sind vom Aussterben bedroht, doch langsam nimmt ihre Zahl wieder zu. Der Erfolg im Artenschutz birgt auch Gefahren für den Menschen, warnen Naturschützer.Foto: Samit Jung Thapa/Hariyo Ban Program/WWF Nepal/dpa/dpa
Von 6. Dezember 2022

Am Mittwoch, den 7.12.2022, wird in Montreal (Kanada) die 15. Konferenz der 196 Vertragsstaaten des UN-Übereinkommens über die biologische Vielfalt von 1992 beginnen. Die COP15 sollte eigentlich bereits 2020 in Kunming (China) stattfinden, fiel jedoch coronabedingt aus.

Dennoch wird das dortige KP-Regime das bedeutende internationale Treffen zum Thema Umwelt leiten, obwohl die Bilanz der kommunistischen Diktatur in Sachen Ökologie und Artenschutz wenig überzeugend ist.

Nach Einschätzung der Vereinten Nationen vollziehe sich das Artensterben auf der Erde 50- bis 100-mal schneller als in der vorindustriellen Ära. Exzessive Jagd, Überfischung und Versiegelung von Landschaften seien wesentliche Faktoren, die dazu beitrügen. Die Artenschutz-Konferenz soll nun Wege finden, um diesen Entwicklungen entgegenzuwirken.

Als Heimat von 18 Prozent der Weltbevölkerung und Produzent von 18,4 Prozent des globalen Bruttoinlandproduktes (BIP) ist China ein Schlüsselfaktor in ökologischen Belangen.

In dem Land leben fast 38.000 höhere Pflanzenarten, mehr als 8.100 Wirbeltierarten, über 1.400 Vogelarten und 20 Prozent aller Fischarten. Einige davon kommen ausschließlich in China vor – etwa der Große Panda, der Asiatische Schwarzbär, das Sichuan-Huhn oder der Goldfasan.

In weiten Teilen des KP-Machtbereichs ist Artenschutz ein Fremdwort

Der damit verbundenen Verantwortung wird das KP-Regime jedoch bis dato alles andere, als gerecht – obwohl es die „ökologische Zivilisation“ 2018 in der Verfassung verankert hatte. Nicht nur in vielen Städten sind Luftverschmutzung und Smog Dauererscheinungen.

Auch im Bereich der biologischen Vielfalt hat die Führung zahlreiche zuvor auf Artenschutz-Konferenzen beschlossene Ziele verfehlt. Dies betrifft unter anderem die Förderung einer nachhaltigen Fischerei, die Verhinderung von Artensterben oder den Schutz gefährdeter Ökosysteme.

Etwa die Hälfte der in China vorkommenden Amphibien gelten als bedroht. Einige Arten wie der Chinesische Dugong, Löffelstör und Jangtse-Stör sowie der Weißhandgibbon gelten als ausgestorben. Der illegale Wildtierhandel, der im Zusammenhang mit Corona ins Visier der Öffentlichkeit geraten war, blüht im Verborgenen weiter. Zudem soll das unter dem Eindruck der Pandemie beschlossene Verbot wieder Lockerungen erfahren haben.

Korallenriffe und Mangrovenwälder beinahe beseitigt

Probleme gibt es auch bezüglich der Versteppung von Grasflächen, die 90 Prozent ausmachen soll. Überdies büßte China zuletzt 53 Prozent der Feuchtgebiete an Küsten ein. Seit 1950 führte der kommunistische Landverschleiß auch zum Verlust von 80 Prozent der chinesischen Korallenriffe. Verloren sind auch 73 Prozent der Mangrovenwälder.

Anstrengungen zur Verbesserung der Situation sind vor allem dort zu bemerken, wo das Regime sich einen eigenen machtpolitischen Vorteil verspricht. Dies betrifft Forderungen an westliche Länder, jährlich bis zu 60 Milliarden US-Dollar für tatsächliche oder nominelle Schwellen- oder Entwicklungsländer bereitzustellen. Diese sollen unter anderem der Finanzierung von Naturschutzprojekten und der Eindämmung des illegalen Handels mit Wildtieren dienen.

Auch den Aufbau digitaler DNA-Sequenzierungsdaten zur „Gewährleistung einer fairen gemeinsamen Nutzung genetischer Ressourcen“ trägt man aus Gründen des Altruismus kaum mit. Ein weiterer Punkt, der nicht für die Qualifikation der KP-Chinas als Vorreiterin des Artenschutzes spricht, ist die umstrittene Belt-and-Road-Initiative (Neue Seidenstraße Projekt).

Kosmetische Veränderungen oder ernsthafte Bemühungen zum Artenschutz?

Kritiker halten die sogenannte Neue Seidenstraße für ein ökologisches Katastrophenprojekt. Es führe in mehr als 60 Ländern der Welt dazu, dass Wälder abgeholzt und Flussläufe künstlich verändert würden – was unter anderem Überschwemmungen begünstige.

Die Folgen seien an globalen Brennpunkten der biologischen Vielfalt wie dem südostasiatischen Korallendreieck zu sehen. Dieses beherberge eines der wichtigsten Riffsysteme der Welt – das jedoch durch die Aktivitäten des KP-Regimes ins Hintertreffen gerate.

Immerhin hat die KP-Führung zuletzt mehr als 2.750 Schutzgebiete ausgewiesen, sodass es zumindest für 15 Prozent der Landfläche des Machtbereiches gewisse Umweltstandards gibt. Auch die Waldfläche nahm zuletzt zu und es soll sogar fünf weitere großflächige Nationalparks geben. Ob das ausreicht, um die Umwelt- und Artenschutzbilanz des Regimes aufzubessern, bleibt fraglich.



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