„Wettrennen“ im All: China schickt drei Astronauten zu Raumstation

China liefert sich mit den USA ein „Wettrennen“ im All. Die junge Raumfahrtnation betreibt eine eigene Raumstation namens „Himmelspalast“ – und will bald Astronauten auf den Mond bringen.
Die chinesischen Astronauten der Shenzhou-16-Mission(l-r): Gui Haichao, Zhu Yangzhu und Jing Haipeng.
Die chinesischen Astronauten der Shenzhou-16-Mission (v. l. n. r.): Gui Haichao, Zhu Yangzhu und Jing Haipeng.Foto: Mark Schiefelbein/AP
Epoch Times30. Mai 2023

Zum ersten Besatzungswechsel seit der vollständigen Inbetriebnahme der chinesischen Raumstation „Tiangong“ (Himmelspalast) sind drei Astronauten ins All gestartet. Mit einer Rakete vom Typ „Langer Marsch 2F“ hob ihr Raumschiff „Shenzhou 16“ (Magisches Schiff) am Dienstag vom Raumfahrtbahnhof Jiuquan in der Wüste Gobi in Nordwestchina ab. Die drei Astronauten sollen ihre Kollegen nach einem halben Jahr im All ablösen.

Erstmals Zivilist an Bord

Unter den drei Astronauten ist mit dem Wissenschaftler Gui Haichao von der Pekinger Universität für Luft- und Raumfahrt erstmals in der chinesischen Raumfahrtgeschichte ein Zivilist. Der 36-Jährige soll sich um Experimente an Bord kümmern. Alle anderen chinesischen Astronauten stammten bisher aus dem Militär.

Kommandant ist der 56-jährige Weltraumveteran Jing Haipeng. Der Generalmajor kann mit seinem vierten Raumflug mehr Missionen als jeder andere chinesische Raumfahrer verbuchen. Ein Neuling im All ist neben dem Wissenschaftler auch der Flugingenieur Zhu Yangzhu (36).

Die drei Astronauten sollen fünf Monate im All bleiben und diese Woche mit der gegenwärtigen dreiköpfigen Crew in der Raumstation wohnen. Die jetzigen Besatzungsmitglieder Fei Junlong, Deng Qingming und Zhang Lu verfolgten in der Raumstation den Start ihrer Kollegen in einer Liveübertragung. Sie sollen voraussichtlich am Samstag zur Erde zurückkehren. Doch ist der Termin offiziell nicht bestätigt.

Ehrgeizig gen All

China verfolgt ein ehrgeiziges Raumfahrtprogramm, um schnell zu den großen Raumfahrernationen USA und Russland aufzuschließen. 20 Jahre nachdem China erst als dritte Nation selbst Astronauten ins All gebracht hat, betreibt die Volksrepublik jetzt eine eigene Raumstation, erkundet den Mond und den Mars. Die USA sehen sich nach den Worten des Chefs der US-Raumfahrtbehörde NASA, Bill Nelson, in einem „Wettrennen im All“ mit China.

Bis 2030 will China auch erstmals Astronauten auf den Mond bringen, während die USA mit dem „Artemis“-Projekt ab Ende 2025 wieder eine bemannte Landung auf dem Erdtrabanten planen.

„Himmelspalast“

Beide Raumfahrtnationen haben den Mond-Südpol im Blick, wo gefrorenes Wasser vermutet wird. China geht noch weiter als die USA und plant bereits den Bau einer bemannten Station auf dem Mond. Dabei will China mit anderen Ländern wie Russland zusammenarbeiten.

Der etwa 100 Tonnen schwere „Himmelspalast“ ist der einzige Außenposten im All neben der internationalen Raumstation (ISS). Die seit 2000 dauerhaft betriebene ISS ist viermal größer, aber in die Jahre gekommen. Trotzdem wollen die USA, Europa und Japan die Raumstation noch bis 2030 weiterbetreiben – und damit viel länger als ursprünglich geplant. Eine Mitarbeit Chinas an der ISS hatte der US-Kongress aus Sicherheitsgründen abgelehnt.

Das chinesische Raumfahrtprogramm hob hervor, dass China künftig auch ausländische Astronauten in seiner Raumstation willkommen heiße. Es gebe Kooperationsprojekte unter anderem mit dem UN-Weltraumbüro, der Europäischen Raumfahrtagentur ESA und aufstrebenden Raumfahrtnationen.  (dpa/yz)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion