Wuhaner P4-Virologin Shi geflüchtet? – Gerüchte, Dementi und geleakte E-Mails um die Corona-Quelle

Noch vor wenigen Wochen waren es Verschwörungstheorien und warnende Stimmen wurden als Spinner abgetan. Doch mittlerweile beschäftigen sich Geheimdienste und Regierungen ernsthaft mit der Möglichkeit, dass das SARS-CoV-2-Virus aus einem chinesischen Biolabor in Wuhan entwichen sein könnte. Ein Name ist dabei in aller Munde: Dr. Shi Zhengli.
Titelbild
Die chinesische Virologin Shi Zhengli am 23. Februar 2017 im Labor P4 in Wuhan, der Hauptstadt der chinesischen Provinz Hubei. - Das epidemiologische Labor P4 wurde in Zusammenarbeit mit dem französischen bio- industriellen Unternehmen Institut Merieux und der Chinesischen Akademie der Wissenschaften gebaut.Foto: Getty Images | AFP | Johannes Eisele
Von 5. Mai 2020

Der US-Geheimdienstausschuss untersucht aktuell, ob der COVID-19-Erreger aus dem chinesischen P4-Biolabor in Wuhan stammt und was dies mit Dr. Shi Zhengli zu tun haben könnte. Schon seit Längerem gab es Gerüchte und Spekulationen darüber, die meist ins Reich der Verschwörungen verbannt wurden.

Der australische „The Daily Telegraph“ berichtete von einem Geheimdienstpapier der „Five Eyes“, einer Allianz der Geheimdienste der USA, Großbritanniens, Australiens, Kanadas und Neuseelands. In diesem wird dem Pekinger Regime die Verursachung und anschließende Verheimlichung des Ausbruchs von SARS-CoV-2 vorgeworfen. In dem Papier wird nicht nur die Vertuschung und Informationsunterdrückung durch die chinesischen Behörden dokumentiert, sondern auch die riskanten Forschungsarbeiten unter mangelhaften Sicherheitsvorkehrungen im Wuhaner P-4-Labor, in genau der Stadt, in der das KPCh-Virus* erstmals auftauchte.

Allerdings geht man davon aus, dass das Virus weder künstlich erzeugt, noch genmanipuliert wurde. Offenbar traut man dem Regime diese wissenschaftlichen Fähigkeiten nicht zu, dafür aber die Unfähigkeit, mit gefährlichen Viren ordnungsgemäß und sicher umzugehen.

Infolge des internationalen Drucks gab Dr. Shi Zhengli, eine Forschungsleiterin in Wuhan, schließlich zu, dass es sich möglicherweise doch um ein Virus aus ihrem Labor handeln könnte. Zuvor hatte sie das vehement dementiert.

Wuhan P4: Dr. Shi geflüchtet?

Genau über dieses P4-Labor in Wuhan hagelte es in den vergangenen Tagen viele Geschichten in den sozialen Medien, wie die chinesischsprachige „Epoch Times“ berichtet. Dr. Shi soll nicht nur aus Wuhan, sondern auch aus China geflohen sein, mit ihrer Familie, nach Frankreich, hieß es. Fast eintausend Dokumente soll die Virenforscherin aus dem Wuhan-Labor mitgenommen haben. Dann habe sie im amerikanischen Konsulat Asyl beantragt.

Am 1. Mai erinnerte ein französischer Beamter auf Telegram daran, dass bisher nichts offiziell bestätigt worden sei und man die Sache genau beobachten müsse. Einen Tag später zitierte die Central News Agency die „Global Times“, die offizielle Website der KPCh, die behauptete, dass Dr. Shi im Freundeskreis auf WeChat einen Beitrag veröffentlicht habe und zu dem „Überläufer“-Gerücht dementierend schrieb: „Liebe Freunde, mir und meiner Familie geht es gut! Egal wie schwierig es ist, es wird nicht das geben, was in den Gerüchten über ‚Verrat‘ gesagt wird. Wir haben nichts falsch gemacht …“

Dr. Shi Zhenglis Dementi in Weibo Moments, 2. Mai 2020 Foto: Screenshot

Corona-Forschungen

Dr. Shis Frankreich-Verbindungen gehen auf die Zeit ihres Studiums in Montpellier zurück. Hier hatte sie auch promoviert. Im Jahr 2000 ging sie dann nach Wuhan zurück und leitete dort zur SARS-Zeit 2002/2003 ein Team von Wissenschaftlern zur Erforschung von Fledermäusen. Durch die Suche nach dem SARS-Virus wurde Dr. Shi berühmt. 2017 fand sie die mutmaßliche Quelle des SARS-Virus in einer Fledermaushöhle in Yunnan.

Heute leitet Shi Zhengli ein Team von 29 Wissenschaftlern zur Erforschung von SARS-CoV-2 im Wuhaner Labor. Sie stellte dabei fest, dass die Genomsequenz des Virus und die einer Fledermausprobe zu 96 Prozent übereinstimmten (siehe Studienbericht) und fand heraus, dass sich das Virus in der Lunge des Menschen an den Angiotensin-Converting-Enzym-2(ACE2)-Rezeptoren andocken kann.

Damit schuf sie einen Weg zur Suche nach einem erhofften Impfstoff. Im Februar entdeckte sie die Behandlungsmöglichkeit von COVID-19 mit dem US-Medikament „Remdesivir“, einer Ebola-Arznei. Dieser Behandlungsansatz wird aktuell auch von der WHO befürwortet.

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Dr. Shi und die „Verschwörung“

Die südfranzösische Lokalzeitung „L’Indépendant“ berichtete am 24. April, dass „Verschwörer“ über Dr. Shi behauptet hätten, dass „sie persönlich beabsichtigte, das Virus auf dem Wuhan-Fischmarkt (Südchinesischer Markt) zu verbreiten. Im Luftkanal“. Die Quelle der Informationen sollen dabei E-Mails gewesen sein, die Hacker bei einem Angriff auf das Wuhan Virus Lab erbeutet hätten.

Am selben Tag berichtete das französische Big-Data-Netzwerk „Lebigdata“, dass die WHO, die Gates Foundation, das Wuhan Virus Laboratory und weitere Organisationen gehackt wurden. Mehr als 25.000 E-Mail-Adressen mit den dazugehörigen Passwörtern sowie Dokumente wurden gestohlen und an das amerikanische 4Chan-Forum weitergeleitet. Zugleich tauchten Dokumente über SARS-CoV-2 und COVID-19 im Netz auf.

Am 21. April twitterte ein Internetnutzer namens „Bunongshe“ einen Screenshot aus einer Beschreibung einer E-Mail im 4Chan-Forum mit einer fast unglaublichen Geschichte, wonach Shi Zhengli am 19. Oktober bei den Belüftungssystemen des Wuhaner Hunan Fischmarkt ein Stück Trockeneis mit Viren freigesetzt habe. Dieser Vorfall soll durch ein Überwachungsvideo dokumentiert worden sein.

Nur ein wildes Gerücht? Das chinesische Wissenschaftsmagazin „Caixin“ zitierte in seiner internationalen Ausgabe Dr. Shi:

Das neuartige Coronavirus 2019 ist die Natur, die die Menschheit dafür bestraft, unzivilisierte Lebensgewohnheiten beizubehalten. Ich, Shi Zhengli, schwöre bei meinem Leben, dass es nichts mit unserem Labor zu tun hat.“

(Shi Zhengli, Viren- und Fledermausforscherin, Wuhan)

Wuhan-P4 oder WHCDC?

Nach wie vor gehen die Geheimdienste von einem Unfall aus, der den Ausbruch des Virus verursacht hatte.

Das Wuhan-P4-Labor steht dabei im Zentrum der Überlegungen. Allerdings brachte die „Daily Mail“ bereits Mitte Februar auch noch eine andere Location ins Gespräch, die ganz in der Nähe des Fischmarktes liegt.

Dabei bezog sich die „Mail“ auf eine längst wieder gelöschte Studie der Wissenschaftler Botao Xiao und Lei Xiao von der South China University of Technology in Guangzhou, Provinz Guangdong, wonach die „möglichen Ursprünge des 2019-nCoV-Coronavirus“ aus einem anderen Labor stammen könnten.

Demnach hätte das Wuhan Center for Disease Control and Prevention von Krankheiten befallene Tiere gehalten, darunter 605 Fledermäuse. Mit einer Entfernung von 300 Yard (ca. 275 Meter) befindet sich das WHCDC in unmittelbarer Nähe zum Fischmarkt.

Doch von wo das Virus auch immer kam, Chinas Kommunistische Partei dementiert vehement jegliche Schuld an der weltweiten Pandemie und benutzt seinen Propaganda-Apparat, um von dieser abzulenken. Dabei scheut sich das Regime nicht einmal, das Virus als italienisches, japanisches oder iranisches Virus zu bezeichnen, um die Spuren der Herkunft der Wuhan-Lungenseuche zu verwischen und die Welt einer Gehirnwäsche zu unterziehen.

*Anmerkung der Red.: Die Epoch Times bezeichnet das neuartige Coronavirus, das die Krankheit COVID-19 verursacht, auch als KPCh-Virus, weil die Vertuschung und das Missmanagement der Kommunistischen Partei Chinas es dem Virus ermöglichten, sich in ganz China auszubreiten und eine globale Pandemie zu verursachen. Mehr dazu: Leitartikel: Dem Virus den richtigen Namen geben



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