Die Bedeutung von Musik für die Seele

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Gesang der Engel (1881) von William-Adolphe Bouguereau (1825-1905)Foto: public domain
Von 24. September 2021

Musik drückt die Quintessenz des Lebens und seiner Ereignisse aus. Es ist genau diese Vielschichtigkeit, die der Musik den hohen Stellenwert verleiht, den sie als Allheilmittel für unsere Sorgen hat.

Kürzlich hielt ich in New York ein Taxi an. Das gesamte Fahrzeug war von einem Jay-Z-Song beschallt. Das Dröhnen war so laut, dass sich mein Herz wie eine Bassbox anfühlte. Als sich die Füllungen in meinen Zähnen zu lösen drohten, bettelte ich darum, aussteigen zu dürfen.

Schall ist eine Form von Energie. Energie kann aufbauen oder zerstören. Vor mehr als 20 Jahren begann der japanische Wissenschaftler Dr. Masaru Emoto mit der Erforschung der Wirkung von Klängen auf Wasser. Nachdem er mit verschiedenen Arten von Musik Wasser beschallt hatte, ließ er die Wassermoleküle in Petrischalen einfrieren. Unter dem Mikroskop konnte man den Unterschied zwischen den Kristallen erkennen, die sich in den Flüssigkeitstropfen gebildet hatten, als Bach und Mozart beziehungsweise Heavy Rock gespielt worden waren. Jedes Musikstück hatte bei den Kristallen völlig unterschiedliche Konstellationen entstehen lassen. Die ersten beiden erzeugten geometrisch verschlungene und wunderbar symmetrische Formen. Auf Heavy Rock reagierte das Wasser so, dass es keine Struktur, sondern nur chaotische Formen erzeugte. Angesichts der Tatsache, dass die meiste lebende Materie aus Flüssigkeit besteht – unser Körper besteht zu 70 Prozent aus Wasser – werden auch wir von den Klängen, die wir hören, beeinflusst.

Musik in der Antike

In seinem Werk „Der Staat“ erklärt Platon, dass „die musikalische Erziehung ein mächtigeres Mittel als jedes andere ist, denn Rhythmus und Harmonie dringen in das Innere der Seele ein, wo sie sich wirkungsvoll verankern und ihr Anmut verleihen. So wird die Seele desjenigen, der richtig erzogen ist, anmutig, oder desjenigen, der schlecht erzogen ist, ohne Anmut sein“.

Platon behauptete, dass diese Ausbildung die wahre Erziehung des „inneren Wesens“ sei. Aus diesem Grund würde jemand, der so erzogen wurde, „Auslassungen oder Fehler in Kunst und Natur am scharfsinnigsten wahrnehmen“ und mit einem wahren Geschmack „das Gute loben und sich darüber freuen und es in seine Seele aufnehmen“. Kurzum, er würde edel und gut werden. Platon beobachtete auch die Wirkung, die die Musik zu seiner Zeit auf die Gesellschaft hatte. Musik, sagte er, ist ein moralisches Gesetz. Er stellte fest, dass sie „das Universum beseelt, den Geist beflügelt, die Phantasie anregt, die Traurigkeit erheitert und alles belebt; sie ist die Essenz der Ordnung und verhilft zu allem, was gut, gerecht und schön ist.“

Die falsche Musik sei hingegen voller Gefahren für den ganzen Staat. Aristoteles sagte, da Musik Gefühle vermittelt, kann unmoralische Musik unseren Charakter zum Schlechten formen. Man wird von der gleichen Leidenschaft durchdrungen wie die Musik, die man hört. „Wenn man über lange Zeit hinweg regelmäßig Musik hört, die unedle Leidenschaften weckt, wird sein ganzer Charakter zu einer unmoralischen Persönlichkeit verformt werden.“

Laut Forschern der Universität von Missouri fördern Hip-Hop-, Rap- und Popmusik problematische Verhaltensweisen. Die Wissenschaftler analysierten die Texte von mehr als 400 Chart-Hits, die zwischen 2006 und 2016 veröffentlicht wurden, auf Themen wie Gewalt, Obszönität, Frauenfeindlichkeit und Verweise auf Geschlechterrollen.

Die Professorin Cynthia Frisby schlägt vor, dass Eltern mit ihren heranwachsenden Kindern darüber sprechen, welche Musik sie hören und wie sich diese auf ihre Persönlichkeit auswirkt. Ein Kommentator des Berichts gab zu bedenken: „Neben Gewalt und Aggression sind Untertöne von Kontrolle und Besitzdenken (zum Beispiel „Du gehörst mir“, „Ich werde dich nie gehen lassen“) und emotionale Erpressung („Ich kann ohne dich nicht leben“) nur allzu häufig und scheinen nicht hinterfragt zu werden. Dabei sind es oft genau diese Haltungen, die zu Gewalt und Missbrauch führen.

Es heißt, dass letztlich alle Verwendungen von Tönen und musikalischen Texten nach ihrer spirituellen Richtung klassifiziert werden können: aufwärts oder abwärts.

Denken Sie an die gregorianischen Gesänge und wie perfekt sie die Architektur der Kathedralen widerspiegeln, in denen sie gesungen wurden.

Denken Sie an die Majestät von Händels „Messias“; sein edles Ziel war die Verherrlichung des höchsten Gottes. Er erhebt den Zuhörer geistig.

Solange erhabene und schöne Musik vorherrscht, wird auch die Zivilisation gedeihen, sowohl in geistiger als auch in materieller Hinsicht.



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