Musik am Abend: Ein Oratorium für den Sieg Venedigs über das Osmanische Reich
Aus der Reihe Epoch Times Musik – Für Liebhaber.

Die Alte Festung (Palaió Froúrio) in Kerkira, Korfu, aus dem 16. Jahrhundert. Die Venezianer gruben zur Sicherheit einen Kanal mit hohen Mauern zwischen der Festung und dem angrenzenden Festland. Anfangs wohnte die ganze Stadt darin.
Foto: iStock
Das Oratorium „Juditha Triumphans“ RV 644 von Antonio Vivaldi (1678-1741) ist ein Auftragswerk der Republik Venedig zum Sieg über das Osmanische Reich 1716. Hier in einer vollständigen Aufnahme (2:03 h) mit der Accademia Bizantina unter Leitung von Ottavio Dantone.
Die Solisten sind Delphine Galou, Karina Gauvin, Sonia Prina, Yetzabel Arias Fernandez und Milena Storti, der NDR Chor Hamburg wirkt ebenfalls mit.
Venedig, die „Königin der Adria“, war um 1400 mit 150.000 Einwohnern die drittgrößte Stadt Europas und beherrschte den gesamten östlichen Mittelmeerraum. Der Staat war stabil, 3.900 Handelsschiffe und 15.000 Seeleute aus Venedig bestimmten über den Handel im Mittelmeerraum. Auch an Land dehnte sich Venezia aus und sicherte sich Padua, Vicenza und Verona, eroberte Zypern. Doch das Blatt wendete sich als 1453 die Osmanen Konstantinopel eroberten und Venedig in einen 300 Jahre dauernden Krieg verwickelt wurde.
Mit der Komposition feierte die Republik Venedig den Sieg über das Osmanische Reich und die Rückeroberung der Insel Korfu. Im Juli 1716 landeten die Osmanen auf Korfu und belagerten die Insel – während die Bevölkerung sich widersetzte.
Im August unterschrieb Venedig ein Bündnis mit dem heiligen Römischen Reich. Unter Kommando von Graf Johann Matthias von der Schulenburg gewannen die Verteidiger am 18. August die entscheidende Schlacht.
Die Osmanen wurden gezwungen, die Insel zu verlassen. Das Libretto basiert auf dem biblischen Buch Judiths und wurde von Iacopo Cassetti geschrieben. Die Uraufführung im November war ein großer Erfolg – die Zuhörer verstanden die Allegorie des Textes. Auch Graf von der Schulenburg war anwesend.
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