„Die Aufheber“ fordern Zigarettenpfand gegen Umweltverschmutzung

Eine Berliner Initiative bereitet derzeit eine Petition vor. Aufgrund der enormen Umweltbelastungen durch weggeworfenen Zigarettenkippen fordert sie die Einführung eines Pfandes von 0,20 Cent je Zigarette.
Titelbild
Gibt es bald Zigarettenpfand?Foto: Patrick Seeger/dpa
Epoch Times21. Mai 2019

Laut „RTL“ werden jedes Jahr 4,5 Billionen Zigarettenkippen einfach weggeschmissen, dabei wird laut Fachzeitschrift „Tobacco Control“ bereits durch einen einzigen Filter zwischen 40 und 200 Liter Grundwasser verseucht. Die Plastikfilter fangen erst nach 12 Jahren an zu verrotten. Laut einer Umfrage von Statista stören sich rund 82 Prozent der Deutschen an den herumliegenden Kippen.

Die Bürgerinitiative und Facebookgruppe „Die Aufheber“ hat dem Zigarettenmüll den Kampf angesagt. In einer ehrenamtlichen Initiative sammeln Anhänger die Zigarettenstummel in ihrer Freizeit. Eine Facebook-Nutzerin, die das Bild von einem vollen Plastikbehälter mit Zigarettenstummeln postete, schrieb dazu:

Heutige Sammelaktion 2 1/2 Stunden, der Edeka-Parkplatz ist jetzt ein bisschen sauberer, vor allem Kippen haben wir gesammelt. Unmengen, aber wenn wir ehrlich sind, haben wir nicht alles geschafft, da müssen wir wohl ein zweites Mal ran…“

Stephan von Orlow ist der Initiator der Facebookgruppe. Wie gefährlich eine Zigarettenkippe für unsere Umwelt ist, beschreibt er in seinem Petitionsentwurf:

Die Gifte setzen sich beim Rauchen in dem Plastikfilter der Zigarette ab. Das Plastik zerfällt zu Mikroplastik. Gelangt eine Zigarettenkippe ins Wasser,  setzen sich weitere Schadstoffe im Wasser ab. Im Wasser lebende Mikroorganismen (Plankton) halten das Mikroplastik für Nahrung und das Plankton wird wiederum von Fischen gefressen. So gelangt der Zigarettenmüll in unsere Nahrungskette, an dessen Ende der Mensch steht.

Selbst in menschlichem Kot wurde bereits Mikroplastik entdeckt“, heißt es in dem Petitionsentwurf.

Um den Zigarettenmüll nachhaltig zu beseitigen, entwickelt die Bürgerinitiative Ideen. Eine davon ist die Einführung eines Zigarettenpfandsystems von 20 Cent pro Zigarette. Und so könnte diese Idee umgesetzt werden:

Raucher erhalten mit jeder Packung Zigaretten einen Taschenaschenbecher. Die abgebrannten Zigarettenkippen könnten so verschlossen an der nächsten Supermarktkasse abgegeben werden. Nur bei vollständiger Rückgabe wird der Pfand erstattet.

„Die Aufheber“ – handeln statt diskutieren

Die Facebookgruppe „Die Aufheber“ hat sich zum Ziel gesetzt, dass jeder Teilnehmer drei achtlos weggeworfene Müllstücke pro Tag in den nächsten Müllkorb wirft, und zwar täglich. Zudem solle jeder Aufheber wöchentlich einen Gleichgesinnten gewinnen. Viele Facebookfotos zeugen von fleißigen Helfern, die in kürzester Zeit in ehrenamtlichen Aktionen Plätze oder Waldstücke von Müll und Schrott befreien.

Stephan von Orlow hofft, dass sich genügend Menschen finden, die das Umdenken in der breiten Bevölkerung bewirken, sodass am Ende keiner mehr etwas auf den Boden wirft.

Wir wollen Konzepte erarbeiten, um den Blickwinkel zu verändern. Das „Aufheben“ ist dabei ein Anfang, aber nicht das Ende unserer Ideen“, heißt es auf der Facebookseite.

Die Gruppe setzt sich unter anderem für wiederverwendbare Behälter ein, die sogenannten „Verpackungs-Kanban“. Damit soll Verpackungsmüll vermieden werden. Ihre besondere Aufmerksamkeit gilt jedoch derzeit dem Zigarettenmüll.

In den meisten Städten werden Ordnungsgelder zwischen 10 und 55 Euro erhoben, wenn man beim Wegwerfen einer Zigarettenkippe erwischt wird. Wer hingegen beim Wegwerfen einer Dose erwischt wird, der kann mit einer härten Sanktion rechnen, wie das folgende Video beweist:

(sua)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion