Dunkle Wolken über der Cloud: So viel CO2 produziert Google, Netflix & Co

Eine einzige Suchanfrage produziert 7 Gramm CO2. Bei 3,5 Milliarden Anfragen pro Tag macht das 24.500 Tonnen. Pro Tag. Videoplattformen Netflix laufen dem Klimasünder Google jedoch den Rang ab.
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Oft in der Klimadebatte vergessen: Das Internet. Allein Suchanfragen bei Google erzeugen 24.500 Tonnen CO2. Pro Tag.Foto: iStock / ts/Epoch Times
Epoch Times23. Oktober 2019

Der Klimaschutz ist derzeit ein wichtiges Thema in den täglichen Medienberichten. Hitzewellen und globale Kundgebungen haben bewirkt, dass man viele alltägliche Dinge hinterfragt. Das Wohl des Planeten steht im Vordergrund. Manche Politiker und Wissenschaftler leugnen den Klimawandel, andere Regierende sorgen mit drastisch wirkenden Vorschlägen für Aufsehen. Flugreisen, Fleisch und Kraftwerke werden als große Klimasünder identifiziert. Doch ein Punkt wird allzu oft vergessen: Das Internet.

Der ökologische Fußabdruck der Internetnutzer wird immer größer, wie der Physiker Alex Wissner Gross vorrechnete. Die Rechenleistung und Kühlung der Server hinterlassen größere Spuren, als angenommen. So soll beispielsweise eine Google-Suche 7 Gramm CO2 verursachen. Bei 3,5 Milliarden Suchanfragen pro Tag kommt eine stattliche Summe zusammen. Genauer gesagt 24.500 Tonnen. Ist die Suche im Internet der absolute Klimakiller? Ja, aber es geht noch schlimmer!

Internet als nicht beachteter CO2 Klimasünder

Ein Kunstprojekt von Joana Moll rechnete den CO2 Ausstoß von Google vor. Es wird gezeigt, wie schnell der Ausstoß nach oben schnellt, wenn die Suchmaschine genützt wird. Die Produktion einer Kilowattstunde würde im Durchschnitt 544 Gramm CO2 ausstoßen. Ein Gigabyte an Information benötigt 13 Kilowattstunden. Die Suchmaschine hat 47.000 Anfragen pro Sekunde. Das bringt eine halbe Tonne CO2.

Google und andere Tech-Zentren setzen vermehrt auf erneuerbare Energie. Trotzdem rechnet Moll vor: Jede Sekunde, die man auf Google sucht, bräuchte eine Neupflanzung von 23 Bäumen für eine ausgeglichene Klimabilanz.

Streaming besonders schlecht für das Klima, E-Mails auch nicht gut

Videos wie beispielsweise bei YouTube gelten als große Verbraucher. Auch Netflix braucht riesige Serverfarmen, um die Filme vorrätig zu haben. Seiten mit pornografischem Inhalt sollen sogar noch mehr CO2 im Jahr produzieren. Das französische „The Shift Project“ fand in einer Studie heraus, dass Online Videos 300 Millionen Tonnen CO2 im Jahr verursachen.

13 Flüge zwischen New York und Paris erzeugen genauso viel CO2, wie eine Firma mit knapp 100 Mitarbeitern: 13 Tonnen. Die Firma generiert diese Menge allein durch E-Mails.

Der Energiebedarf für das Internet wird weiter steigen. Bis 2040 könnte das Internet für 14 Prozent der globalen Emissionen verantwortlich sein. Bildlich gesprochen: Wäre der IT-Sektor ein Land, würde es auf Rang drei hinter den USA und China liegen. (cs)



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