Edelman Trust: Vertrauen in Medien und Politiker sinkt weltweit

Die Corona-Krise hat das Vertrauen in Medien und Politik der jüngsten Edelman-Vertrauensstudie zufolge weltweit noch weiter erodieren lassen. In neun westlichen Ländern – inklusive Deutschland – ist jedoch auch der Zukunftsoptimismus auf einem Allzeittief angelangt.
Titelbild
Menschen in einer Einkaufsstraße.Foto: iStock
Von 21. Januar 2022

Das seit dem Jahr 2000 jährlich vom US-amerikanischen PR-Profi Edelman präsentierte Trust Barometer misst in 27 Ländern der Welt das öffentliche Vertrauen in Institutionen wie Medien, Politik, NGOs oder die Wirtschaft. Nachdem bereits in den vorangegangenen Jahren vor allem in den weniger wohlhabenden Bevölkerungsgruppen eine drastische Erosion des Vertrauens festzustellen war, hat die Coronakrise diese noch zusätzlich befeuert.

Medien und Politiker als manipulativ wahrgenommen

Wie der Bericht zeigt, sind weltweit 67 Prozent der Befragten unter anderem der Überzeugung, dass Journalisten und Reporter „absichtlich versuchen, durch falsche oder übertriebene Darstellungen Menschen in die Irre zu führen“. Das sind acht Prozent mehr als im Jahr zuvor. 66 Prozent – ein Plus von neun Prozent – sind der Auffassung, dass Politiker die Menschen belügen oder bewusst täuschen.

Nur noch 36 Prozent der Befragten (minus 12 Prozent) sehen die Regierung als eine Institution, die versuche, die Menschen zusammenzuführen, 35 Prozent (minus elf Prozent) attestieren dies den Medien. Hingegen sagen 46 Prozent, dass Medien und 48 Prozent, dass Politiker zur Spaltung beitragen. Nur 42 Prozent der Befragten halten politische Führer und 46 Prozent Journalisten für vertrauenswürdig.

Edelman Trust: Mehr Vertrauen in Menschen aus dem Lebensumfeld

Nur 45 Prozent aller Befragten trauen Medien und 44 Prozent der Politik zu, Lösungsprozesse für gesellschaftliche Probleme vorantreiben zu können. Nur 48 bzw. 42 Prozent halten sie für fähig, Ergebnisse zu liefern. 64 Prozent der Befragten beklagen eine verloren gegangene Debattenkultur, in der es möglich wäre, unterschiedliche Positionen auf konstruktive und zivilisierte Weise auszudiskutieren.

Während das Vertrauen in überregionale Akteure und Institutionen im Keller ist, ist jenes zu Menschen im eigenen Lebensumfeld – wie Nachbarn oder Arbeitskollegen – deutlich gestiegen. Auch der Chef des Unternehmens, in dem man beschäftigt ist, Wissenschaftler und Mitarbeiter des Gesundheitsdienstes genießen Vertrauen bei zwei Drittel der Befragten oder mehr.

Stärkster Vertrauenseinbruch in Deutschland

In westlichen Ländern ist der Vertrauensverlust in die Institutionen insgesamt besonders stark gesunken. Mit einem Minus von sieben Prozent ist das generelle Vertrauen in das politische und gesellschaftliche System, für das Medien, Politik, NGOs und Business stehen, in Deutschland am stärksten gefallen. Mittlerweile vertrauen hier nur noch 46 Prozent den genannten Institutionen.

In den USA ist das Gesamtvertrauen im Laufe der vergangenen fünf Jahre um zehn Prozent auf 43 Prozent gefallen. Deutlich gestiegen ist es demgegenüber in Ländern wie den Vereinigten Arabischen Emiraten oder Thailand.

Die Vertrauensschere zwischen reicheren und weniger reichen Bürgern ist ebenfalls so weit auseinander wie noch nie zuvor. Während die 25 Prozent reichsten Haushalte unter den Befragten mit 62 Prozent ein überdurchschnittlich hohes Gesamtvertrauen gegenüber den Institutionen äußern, tun dies nur noch 47 Prozent des ärmsten Viertels. In Deutschland liegt das Gefälle sogar bei 21 Prozent.

Nur 22 Prozent in Deutschland glauben an bessere Lebenssituation in fünf Jahren

Von allen Befragten in allen Ländern, in denen das Trust Barometer erhoben wurde, glauben 51 Prozent, es werde ihnen persönlich und ihren Familien in fünf Jahren besser gehen als heute. In neun westlichen Industriestaaten – unter anderem den USA, Kanada, Frankreich, Spanien oder Japan – ist das diesbezügliche Zukunftsvertrauen auf einem Allzeittief von 40 Prozent abwärts.

Auch Deutschland ist betroffen, wo nur 22 Prozent davon ausgehen, dass es ihnen in den nächsten fünf Jahren besser gehen wird. Hingegen erwarten 91 Prozent der Kenianer, 87 Prozent der Nigerianer und 83 Prozent der Kolumbianer eine Verbesserung ihres Lebensstandards.

Gallup bestätigt Misstrauen der Amerikaner in die Medien

In den USA ist das Vertrauen der Amerikaner in die Ehrlichkeit und die ethischen Standards von Journalisten auch einer Gallup-Studie zufolge gesunken, wobei das Vertrauen in Fernsehjournalisten sogar den niedrigsten Stand seit Beginn der Aufzeichnungen erreicht hat. Das zeigen neu veröffentlichte Ergebnisse der jährlichen Gallup-Umfrage zu Politik und Ethik, die 1976 begonnen und seit 1990 jährlich aktualisiert wurde.

Nur 14 Prozent bewerten die Ehrlichkeit und die ethischen Standards von TV-Journalisten positiv, während 48 Prozent eine negative Meinung haben. Die Bewertung von Fernsehreportern ist seit 2017 um neun Punkte gesunken, ein langfristiger Rückgang, den Gallup auf „systemische Probleme“ zurückführt. Zeitungsreporter schneiden nicht viel besser ab, denn nur 17 Prozent der Amerikaner halten sie für ehrlich und ethisch korrekt, während 43 Prozent dies nicht tun.

Wie „CNSNews.com“ im vergangenen Oktober berichtete, sagten 34 Prozent der Amerikaner, sie hätten überhaupt kein Vertrauen in die Medien, und weitere 29 Prozent sagten, sie hätten „nicht sehr viel“, womit sich das Misstrauen insgesamt auf 63 Prozent belief. Das letzte Mal, dass eine Mehrheit der Amerikaner Vertrauen in die Medien äußerte, war laut Gallup im Jahr 2003.



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