Die unsichtbare Bedrohung: Wie man das Herz vor Elektro-Smog schützt

Von Computern bis hin zu Handys: Die elektromagnetischen Frequenzen, die diese Geräte abgeben, könnten laut Studien potenzielle Herzschäden auslösen. Laut Experten gibt es verschiedene Möglichkeiten, das Herz auch in der hochtechnologischen Welt zu schützen.
Titelbild
Unsichtbar, aber nicht ungefährlich: Elektromagnetische Felder.Foto: iStock
Von 21. Juni 2023

Elektrische Geräte und hochtechnologische Ausrüstungen sind allgegenwärtig in unserer heutigen Gesellschaft. Sie erleichtern das Leben auf vielfältige Weise, doch jüngste Forschungen deuten darauf hin, dass sie auch Schaden an unserem Herzen verursachen können. Dabei zeigen sich Zusammenhänge zwischen schwerwiegenden Erkrankungen und der stark zunehmenden Menge an elektromagnetischem „Smog“.

Elektromagnetische Frequenzstrahlung: Was ist das?

Dr. Nathan Goodyear, Mediziner und Experte für integrative Krebsbehandlung, erklärte gegenüber The Epoch Times: „Elektrische und magnetische Felder, bekannt als EMF, sind für das bloße Auge unsichtbar und tatsächlich das Ergebnis von Strahlung. Diese Strahlung umspannt das elektromagnetische Spektrum und nimmt von nicht-ionisierender zu ionisierender Strahlung zu.“

Ionisierende Strahlung

Ionisierende Strahlung ist dafür bekannt, Gewebe und Organe schädigen zu können. Bekannte Quellen für ionisierende Strahlung sind medizinische Diagnoseverfahren wie Röntgen- und Computertomographie/CT-Scans. Eine natürliche Quelle für ionisierende Strahlung ist Radongas, das in die Risse von Gebäudefundamenten eindringen kann.

Eine hohe Dosis oder eine langfristige Exposition gegenüber ionisierender Strahlung ist bekannt dafür, viele gesundheitliche Probleme zu verursachen.

Nicht-ionisierende Strahlung

Nicht-ionisierende Strahlung ist eine Form von Strahlung mit niedriger Frequenz und langer Wellenlänge, die für das bloße Auge unsichtbar ist. Sie hat für den Alltagsbetrieb unserer Welt eine hohe Bedeutung erlangt und kommt in Stromleitungen, Computern, Radio, TV, WLAN und Mobiltelefonen vor.

Die gesamten Auswirkungen der nicht-ionisierenden Strahlung in unserer Umgebung sind bislang unklar. Weitere fortlaufende Untersuchungen sind nötig, um zu ergründen, inwiefern sie direkten Einfluss auf die Herzgesundheit nehmen kann.

Elektromagnetische Felder und ihr potenzieller Einfluss auf das Herz

„Die Auswirkung der elektromagnetischen Strahlung auf das Herz hängt stark von der Intensität und Dauer der Exposition ab“, betonte Goodyear. „Im Vergleich zur ionisierenden Strahlung, deren Effekte bei höheren Dosen fast sofort auftreten können, erfordert die nicht-ionisierende Strahlung längere Expositionszeiten, um ähnliche Auswirkungen anzusammeln.“

Die Environmental Working Group (EWG) hat kürzlich verschiedene Studien an Tieren und Menschen untersucht, die sich auf die Auswirkungen von elektromagnetischen Feldern (EMF) konzentrierten. Dabei wurde insbesondere berücksichtigt, wie der Organismus die ausgestrahlte Strahlung absorbiert und wie diese das Herz beeinträchtigt.

Studien an Menschen und Tieren deuten gleichermaßen darauf hin, dass das Herz empfindlich auf EMF-Strahlung reagiert. Diese Strahlung kann die Herzfrequenzvariabilität beeinträchtigen, Herzrhythmusstörungen auslösen, den Blutdruck modifizieren und sogar den Low-Density-Lipoprotein (LDL)-Spiegel ansteigen lassen. Dies kann letztlich zu Arteriosklerose und Herzerkrankungen führen.

„Die von der EWG ausgewerteten Studien an Menschen sind alarmierend. Die Herzfrequenzvariabilität könnte dabei nicht nur ein Indikator für die Herzgesundheit sein, sondern auch Rückschlüsse auf den allgemeinen Gesundheitszustand des Menschen zulassen“, so Susan Foster, EMF-Beraterin, gegenüber The Epoch Times. Foster berät die Organisation Children’s Health Defense (CHD) in Fragen rund um drahtlose Technologien.

Goodyear ist der Überzeugung, dass Tierversuche oftmals tiefere Erkenntnisse liefern, da Gewebeproben sowohl unmittelbar nach der Exposition als auch post mortem untersucht werden können. So hat beispielsweise eine Studie an Albino-Ratten, die über einen längeren Zeitraum Mobiltelefonstrahlung ausgesetzt waren, aufgezeigt, dass diese Exposition Veränderungen in der elektrischen Aktivität des Herzens verursachte. Diese Veränderungen führten zu Herzrhythmusstörungen und negativen Auswirkungen auf Blutdruck und Herzfrequenz.

In Bezug auf die Auswirkungen von EMF auf den LDL-Cholesterinspiegel stellt Goodyear eine Verbindung zwischen EMF und einem Rückgang von Antioxidantien im Blut her. Eine Zunahme der LDL-Oxidation und ein Rückgang der Antioxidantien erhöhen das Risiko für Arteriosklerose, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und andere kardiovaskuläre Probleme.

Kinder besonders gefährdet?

Eine besondere Sorge in Bezug auf EMF-Belastung gilt den Kindern, deren Körper sich noch in der Entwicklung befinden. Eine Studie diskutiert das mögliche Risiko von EMF unter anderem auf das Nervensystem von Kindern.

„Kinder entwickeln sich heute im Mutterleib und wachsen in Haushalten auf, in denen Mobiltelefone von den Eltern getragen werden, WLAN rund um die Uhr eingeschaltet ist und drahtlose Babyphone nur wenige Zentimeter vom dünnen Schädel des Babys und seinem sich schnell entwickelnden Gehirn und Nervensystem entfernt sind. Kinder sind von Natur aus empfindlicher und werden ein Leben lang mit dieser Exposition leben“, so Foster.

Goodyear zitierte eine weitere Studie, die einen Zusammenhang zwischen der kumulativen Exposition gegenüber Infektionskrankheiten und Umweltgiften im Kindesalter und in der Gebärmutter und der Wahrscheinlichkeit chronischer Gesundheitsprobleme im Laufe des Lebens, einschließlich Krebs, Herz- und Lungenproblemen und Arthritis, aufzeigt. Er fügte hinzu: „In diesem Zusammenhang ist die lebenslange EMF-Exposition für das Herz-Kreislauf-System wahrscheinlich der bedeutendere Anknüpfungspunkt für die Auswirkungen.“

Reduzierung der EMF-Belastung: Wie man sich vor schädlicher Strahlung schützen kann.

In der modernen, technologiegetriebenen Welt ist die Begrenzung der Belastung durch elektromagnetische Felder (EMF) von zentraler Bedeutung. Daher werden eher Vermeidungsstrategien als Abschirmungsgeräte empfohlen. Susan Foster rät beispielsweise dazu, Mobiltelefone nicht am Körper zu tragen, Festnetztelefone als Alternative zu nutzen und „smarte“ Geräte kritisch zu hinterfragen.

Ihre konkreten Tipps:

  • Tragen Sie Ihr Telefon nicht in der Hemd- oder Hosentasche, es sei denn, es ist im Flugzeugmodus.
  • Frauen sollten ihr Telefon nie im BH aufbewahren.
  • Jeder Haushalt und jedes Büro sollte ein Festnetztelefon als Alternative zum Mobiltelefon haben.
  • Entscheiden Sie sich, wenn möglich, gegen einen intelligenten Stromzähler (AMI). Laden Sie Ihr Handy so weit wie möglich von Ihrem Schlafzimmer entfernt auf und schlafen Sie nie mit Ihrem Handy unter dem Kopfkissen.
  • Hinterfragen Sie alles „smarten“ Geräte vor der Anschaffung nach ihrer Notwendigkeit.

Dr. Nathan Goodyear hingegen betont die Bedeutung eines gesunden Lebensstils, einschließlich ausgewogener Ernährung, regelmäßiger Bewegung und guter Schlafhygiene.

„Machen Sie einen Spaziergang in der Natur. Es ist an der Zeit, nach draußen zu gehen, in die Wüste, in die Berge, in die Wälder und sich von der EMF-Exposition zu befreien. Tun Sie es nicht nur einmal, sondern planen Sie es als Teil Ihrer täglichen oder wöchentlichen gesunden Lebensweise ein“, rät Dr. Goodyear.

Dieser Artikel erschien zuerst auf theepochtimes.com unter dem Titel „Your Cell Phone and Other EMF Devices May Be Harming Your Heart“ (Deutsche Bearbeitung kr, cs)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion