Neue COVID-19-Variante „Pirola“ aufgetaucht: Was wir bisher wissen

Die neu entdeckte COVID-19-Variante BA.2.86, auch „Pirola“ genannt, weist mehr als 30 Mutationen im Spike-Protein auf und wird international beobachtet.
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Wirken bestehende Antikörper gegen Pirola? Forscher sind geteilter Meinung.Foto: iStock
Von 7. September 2023

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Während „Eris“ EG.5, eine Untervariante von Omikron, die vorherrschende Corona-Variante in Deutschland ist, äußern sich Wissenschaftler zu einer neuen Omikron-Stammform des COVID-19-Virus, BA.2.86.

Inoffiziell als „Pirola“ bezeichnet, einer Mischung aus den griechischen Buchstaben Pi und Rho, wurde diese BA.2.86-Variante von Omikron erstmals im Juli in Dänemark entdeckt und trat im August in den Vereinigten Staaten auf. Außerdem gibt es die Variante auch in Großbritannien und Israel.

Internationale Gesundheitsexperten haben Pirola noch nicht offiziell als riskante Variante eingestuft. Sie beobachten sie jedoch seit dem 17. August sehr genau. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat derzeit drei Varianten besonders im Blick und hält zusätzlich sieben andere Varianten unter Beobachtung. Die WHO betont die Notwendigkeit besserer Überwachung, genauer Untersuchungen und umfassender Berichterstattung über das Coronavirus, da es sich weiterhin verbreitet und verändert.

Pirola besitzt mehr Mutationen

Die Pirola-Variante BA.2.86 weist mehr als 30 Mutationen im Spike-Protein auf. Das Virus verwendet das Spike-Protein, um menschliche Zellen zu infizieren.

Die erhebliche Anzahl an Mutationen löste zunächst Besorgnis unter Virologen aus, die befürchteten, dass diese Variante möglicherweise eine frühere Immunität, sei es durch eine natürliche Infektion oder eine vorherige Impfung, teilweise umgehen könnte.

„Die hohe Anzahl an Mutationen ist bemerkenswert“, sagte Dr. Scott Roberts. Er ist der stellvertretende medizinische Direktor für Infektionsprävention an der Medizinfakultät der Yale-Universität. Gegenüber Yale Medicine fügte er hinzu, dass diese Anzahl ähnlich ist wie der Unterschied zwischen der Delta-Variante, einer der ersten COVID-Stämme und Omikron.

Die aktuellen Fallzahlen sind niedrig. Daher ist unklar, ob die neue Variante spezifische, einzigartige Symptome zeigt. Die bisher beobachteten Symptome entsprechen denen früherer Stämme. Dazu gehören Schnupfen, Husten, Niesen, Kopfschmerzen, Halsschmerzen, Müdigkeit, Körperschmerzen sowie veränderte Geruchs- und Geschmackssinne.

Wie gefährlich ist Pirola?

Forscher weltweit führen neue Studien durch, um herauszufinden, wie gut Antikörper von bereits Infizierten gegen Pirola wirken könnten.

Yunlong Cao, der an der Harvard-Universität in physikalischer Biochemie promoviert hat, stellte in seinen Experimenten fest, dass Pirola sich deutlich von anderen Omikron-Varianten unterscheidet. Das könnte bedeuten, dass die Antikörper, die durch eine Omikron-Infektion oder Impfung erzeugt wurden, gegen Pirola weniger wirksam sein könnten.

Allerdings scheint Pirola weniger ansteckend zu sein als XBB.1.5 und Eris, fügte Cao hinzu.

Forscher des Karolinska Instituts in Schweden vertreten andere Ansichten.

„Im Großen und Ganzen scheint es nicht annähernd so extrem zu sein wie das ursprüngliche Auftreten von Omikron“, schrieb der leitende Forscher Benjamin Murrell in einem Beitrag auf X (früher Twitter) am 1. September. „Es ist noch nicht klar, ob BA.2.86 (oder seine Nachkommen) die derzeit zirkulierenden Varianten überholen werden, und ich glaube nicht, dass es bereits Daten über seine Schwere gibt, aber unsere Antikörper scheinen nicht völlig machtlos dagegen zu sein.“

Die US-amerikanischen Zentren für Krankheitskontrolle und Prävention (CDC) haben angegeben, dass im September ein aktualisierter Impfstoff verfügbar sein wird.

„Der aktualisierte COVID-19-Impfstoff, der Mitte September verfügbar sein wird, wird wahrscheinlich wirksam sein, um schwere Krankheiten und Krankenhausaufenthalte zu reduzieren. Immunreaktionen aus früheren Infektionen helfen auch, vor schweren COVID-19-Folgen zu schützen“, lautet die Einschätzung der CDC. Studien liegen diesbezüglich aktuell jedoch noch nicht vor.

„Die Einschätzung über die Auswirkungen von BA.2.86 auf derzeit zugelassene oder autorisierte Therapeutika bleibt unverändert. Die Untersuchung des Mutationsprofils von BA.2.86 legt nahe, dass derzeit verfügbare Behandlungen wie Nirmatrelvir-Ritonavir (Paxlovid), Remdesivir (Veklury) und Molnupiravir (Lagevrio) gegen diese Variante wirksam sein werden“, hieß es weiter.

Dieser Artikel erschien zuerst auf theepochtimes.com unter dem Titel: „New ‘Pirola’ COVID Variant Emerging: Here’s What We Know“. (Deutsche Bearbeitung kr)

 



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