Weil Du Kuhmilch trinkst, musst Du früher sterben?

Wer viel Milch trinkt, und zudem nicht viel Obst und Gemüse auf seinem Speiseplan hat, soll einer schwedischen Studie zufolge, die im American Journal of Epidemiology veröffentlicht wurde, ein höheres Risiko haben, früher zu sterben. Die Studie, die mit 106.000 Männern und Frauen stattfand, konnte folgendes festmachen: Ein hoher Milchkonsum und wenig Gemüse- und Obstverzehr – diese Kombination vermindert eine hohe Lebenserwartung.
Titelbild
MilchFoto: über dts Nachrichtenagentur
Epoch Times15. Mai 2017

Wer viel Milch trinkt, und zudem nicht viel Obst und Gemüse auf seinem Speiseplan hat, soll einer schwedischen Studie zufolge, die im American Journal of Epidemiology veröffentlicht wurde, mit einem höheren Risiko für ein vorzeitiges Sterben leben.

Die Studie, die mit 106.000 Männern und Frauen stattfand, konnte folgendes festmachen: Ein hoher Milchkonsum und wenig Gemüse- und Obstverzehr – diese Kombination vermindert eine hohe Lebenserwartung.

Frauen, die drei oder mehr Gläser Milch pro Tag tranken und weniger als zwei Portionen Früchte oder Gemüse pro Tag aßen, waren dreimal häufiger gefährdet früher zu sterben als diejenigen, die weniger als zwei Gläser Milch tranken und mindestens fünf Früchte und fünf Portionen Gemüse pro Tag aßen.

Die Probandinnen, die drei Gläser Milch pro Tag tranken, und mindestens fünf Portionen Obst und Gemüse aßen, hatten noch ein 60 Prozent höheres Risiko für einen früheren Tod im Vergleich zu den Frauen, die die gleiche Menge an Obst und Gemüse verbrauchten, aber wenig oder gar keine Milch tranken.

Erstaunlicherweise sieht die Statistik bei Männern anders aus. Männer, die drei oder mehr Gläser Milch pro Tag tranken, waren 30 Prozent eher gefährdet zu sterben, als Männer, die keine Milch tranken.

Welche Gefahren birgt die Milch?

Bisherige Studien haben bereits eine erhöhte Verbindung zwischen Milch und vorzeitigem Tod und erhöhtem Osteoporose-Risiko gezeigt. Aber dies ist die erste Studie, die verdeutlicht, dass die Trinkmilch Frauen mehr schadet, als Männern.

Die Autoren spekulieren, dass Frauen mehr Östrogen haben, was die Art und Weise verändert, wie ihr Körper auf den Milchzucker Galaktose reagiert und Milch kann das Risiko wohl deutlich erhöhen.

Milch ist ein zuckerhaltiges Getränk. Wir wissen, dass Galaktose allein die gleiche oxidativen Schädigungen und chronischen Entzündungen hervorruft, die mit Diabetes, Herzinfarkt, bestimmten Krebsarten und Knochendichteverlust verbunden ist. Der hohe Gehalt an Galaktose in der Milch, und nicht das Cholesterin oder die gesättigten Fette, können für Ihre Gesundheit schädlich sein.

Die Menschen, die Milch tranken, wiesen einen erhöhten Urinspiegel von 8-iso-PGF2a (ein Biomarker, der oxidativen Stress aufweist) und Serum Interleukin 6 (ein schwerer entzündlicher Biomarker) auf. Die Exposition von Mäusen, Ratten und Fruchtfliegen mit Galaktose veranlasste ihre Zellen Zeichen zu entwickeln, die mit dem Altern verbunden sind: kürzere Telomere und beschädigte DNA.

Wie ist es mit Käse und Joghurt?

Käse und Joghurt scheinen nicht dieselben Auswirkungen wie Milch aufzuweisen. Eine Studie aus dem „Journal of Agricultural and Food Chemistry“ von 2015 stellte fest, dass fermentierte Milchprodukte das Wachstum von gesunden Darmbakterien fördern, die dazu beitragen können, Herzinfarkte zu verhindern.

Fermentation ist ein Verfahren, das dazu genutzt wird, um Joghurt oder Käse aus Milch aufzubereiten. Während dieses Verfahrens wird der Milchzucker aufgespalten, was erklärt, warum fermentierte Milchprodukte helfen können, Herzinfarkte zu verhindern und nicht die Gesundheit gefährden.

Menschen, die viel Käse gegessen hatten, wiesen sehr hohe Mengen an Butyrat auf (eine Fettsäure) in ihrem Stuhl und Urin und einen viel niedrigeren Blutspiegel von LDL-Cholesterin. Das heißt, die fermentierten Molkereiprodukte werden durch Bakterien im Darm in Butyrat umgewandelt. Dies verhindert, dass Lebensmittel LDL-Cholesterin bilden, was mit einem erhöhten Herzinfarkt Risiko verbunden ist.

Eine weitere Studie von 27.000 Menschen im Alter von 45 bis 74 Jahren zeigte, dass das Essen von Käse und Joghurt das Risiko von Typ 2 Diabetes um 25 Prozent verringerte.

Das „französische Paradoxon“

Das „französische Paradoxon“ ist die Beobachtung, dass Frankreich trotz einer Ernährung mit hohem Cholesterinspiegel und gesättigtem Fetten ein niedriges Aufkommen an Herzkrankheiten aufweist. Seit mehr als 50 Jahren hat die medizinische Gemeinschaft spekuliert, dass dies durch die Tatsache erklärt werden könnte, dass sie viel Rotwein trinken.

Einige neuere Studien haben bereits die Frage in den Raum gestellt, ob Alkohol einen Schutz vor Herzinfarkt bietet. Aber mehr als zwei Alkohol-Getränke pro Tag hat gezeigt, dass das Risiko von Herzinfarkten und Herzinsuffizienz sich sofort erhöht. Von daher wird jetzt vermutet, dass anstelle von Wein, Käse die Erklärung sein könnte; die traditionelle französische Ernährung enthält viel Käse und sehr wenig Milch.

Alle zuckerhaltigen Getränke können schaden

Gezuckerte Getränke sind mit einem erhöhten Risiko für Fettleibigkeit, Diabetes, entzündlichen Schmerzen, Herzinfarkten, bestimmten Krebsarten und vorzeitigem Tod verbunden. Essen oder Trinken von Fabrikzucker kann eine Höhe des Blutzuckers verursachen, die alle Zellen im Körper beschädigen kann. Fabrikzucker in Getränken verursacht einen viel höheren Anstieg des Blutzuckerspiegels als Zucker in Lebensmitteln.

Ist Milch gut für mich, oder soll ich es lieber lassen?

Wenn Nahrung den Magen erreicht, schließt der Pylorussphinkter-Muskel am Ende des Magens und nur eine flüssige, vorverdaute Suppe darf in Ihren Darm gelangen. Getränke passieren den Magen sehr schnell und gelangen in den Blutkreislauf, während feste Speisen lange im Magen liegen bleiben.

Ein 250 ml Glas Vollmilch enthält mehr als drei Teelöffel Zucker und fast so viele Kalorien wie ein 250 ml Glas Cola. Schokoladenmilch und andere Milchgetränke haben noch mehr Zucker und übersteigen oft die Zuckerempfehlungen für Kinder (nicht mehr als sechs Teelöffel pro Tag).

Joghurt und andere fermentierte Milchprodukte werden nicht als gezuckerte Lebensmittel eingestuft, da der Fermentationsvorgang die Galaktose, den Hauptzucker in der Milch, zersetzt. Überprüfen Sie jedoch die Etiketten, um sicherzustellen, dass nicht Fabrikzucker hinzugefügt wurde. Denn oft sitzen hier die gefährlichen Dickmacher.

Aktuelle Forschungen zeigen, dass der hohe Gehalt von Galaktose in der Milch, und nicht das Cholesterin oder gesättigte Fette schädlich für Ihre Gesundheit sind. Wir wissen nicht genau, ob der Verzehr von Milch Diabetes oder Herzinfarkte auslösen kann, oder ob Käse und Joghurt helfen, sie zu verhindern. Allerdings deuten die jüngsten Studien darauf hin, dass Sie vielleicht die Menge an Milch, die Sie trinken, begrenzen sollten, und dass Käse und Joghurt definitiv gesünder sind.

(Übersetzt und bearbeitet von Jacqueline Roussety)

Quellen:

Drinking Milk Associated With a Higher Death Rate: Study



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion