Paul McCartney kündigt mit KI produzierten „letzten Beatles-Song“ an

Paul McCartney hat einen mithilfe von Künstlicher Intelligenz produzierten „letzten“ Beatles-Song angekündigt. Der neue Song werde dieses Jahr veröffentlicht, sagte der Ex-Beatle, der am Sonntag 81 Jahre alt wird, in einem Interview mit der BBC.
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Paul McCartney will den “letzten Beatles-Song“ vorstellen, der mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz geschaffen wurde.Foto: Tim P. Whitby/Getty Images
Epoch Times13. Juni 2023

Der Siegeszug der Künstlichen Intelligenz (KI) macht auch vor den Beatles nicht halt: Paul McCartney kündigte am Dienstag in einem BBC-Interview an, dieses Jahr einen mithilfe von KI produzierten „letzten“ Beatles-Song zu veröffentlichen. Darin sei die Stimme des bereits 1980 gestorbenen Ex-Beatles John Lennon zu hören. Als Grundlage diente demnach ein altes Demo-Tape mit Lennons Gesang. Der Einsatz von KI wird in der Musikbranche derzeit heiß diskutiert.

„Es war ein Demo-Tape, das John hatte, und mit dem wir gearbeitet haben, und es ist gerade fertig geworden“, sagte McCartney, der am Sonntag 81 Jahre alt wird, der BBC. Dank Künstlicher Intelligenz sei Lennons Stimme nun in dem neuen Song zu hören. Dies werde „die letzte Beatles-Aufnahme“ sein.

„Mach die Gitarre weg“

Durch KI habe Lennons Stimme aus der Aufnahme sauber herausgefiltert werden können, berichtete McCartney. „Man sagt der Maschine ‚Das ist die Stimme. Das ist eine Gitarre. Mach die Gitarre weg.'“ Danach hätten Lennons Stimme und die Instrumente ganz normal zu einem neuen Song gemischt werden können.

Welcher Song von dem Demo-Band verwendet wurde, sagte der Ex-Beatle nicht. Laut BBC handelt es sich wahrscheinlich um „Now And Then“, eine Lennon-Komposition aus dem Jahr 1978. Der Song befand sich mit mehreren anderen Liedern auf einer Kassette, die Lennon ein Jahr vor seinem Tod für McCartney aufgenommen hatte. Lennons Witwe Yoko Ono hatte sie McCartney 1994 gegeben.

Zwei andere Songs auf der Kassette, „Free As A Bird“ und „Real Love“, hatte der Produzent Jeff Lynne von Nebengeräuschen befreit und 1995 und 1996 veröffentlicht. Der Versuch, so auch mit „Now And Then“ zu verfahren, scheiterte an starken Hintergrundgeräuschen auf der Aufnahme.

McCartney hatte später gesagt, dass er den Song vollenden wolle. Künstliche Intelligenz biete ihm dazu die Möglichkeit.

Die Beatles: vor 53 Jahren aufgelöst

Die Beatles gelten als erfolgreichste Band der Musikgeschichte. Die vier Musiker aus der englischen Hafenstadt Liverpool nahmen 14 Alben mit unzähligen bis heute weltbekannten Hits auf und verkauften fast eine Milliarde Platten. 1970 löste sich die Band auf. Alle vier starteten Solo-Karrieren, zu einer Wiedervereinigung der „Fab Four“ kam es nie.

Von den ehemaligen Bandmitgliedern sind noch McCartney und Ringo Starr am Leben. Lennon wurde 1980 im Alter von 40 Jahren in New York erschossen. Harrison starb 2001 im Alter von 58 Jahren an Lungenkrebs.

McCartney ist weiter als Musiker aktiv und zeigt sich dabei offen für neue technische Möglichkeiten. Vergangenes Jahr zählte zu seinem zweistündigen Bühnenprogramm beim Glastonbury-Festival ein virtuelles Duett mit Lennon. Dafür wählte er den Song „I’ve Got a Feeling“ vom letzten Beatles-Album „Let It Be“.

Diskussionen über die Verwendung von KI

Die neuen Möglichkeiten durch die Verwendung von KI in der Musikindustrie werfen viele ethische Fragen auf und führen auch zu finanziellen Streitigkeiten. Derzeit werden heftige Debatten geführt. Die einen loben die vielseitigen Einsatzmöglichkeiten der neuen Technologien, die anderen befürchten den Missbrauch geistigen Eigentums. So kamen in letzter Zeit gefälschte Songs von Stars wie Eminem, Drake, The Weeknd oder Oasis auf den Markt, die mit KI produziert wurden.

Der britische Sänger Sting warnte vergangenen Monat: „Wir können nicht Maschinen die Kontrolle übernehmen lassen.“ Die „Verteidigung unseres humanen Kapitals gegen KI“ werde in den kommenden Jahren zu einem wichtigen Kampf von Musikern werden.

McCartney findet KI nach eigenen Worten „irgendwie beängstigend, aber aufregend, weil es die Zukunft ist“. „Wir müssen einfach sehen, wohin das führen wird“, sagte er.

(afp/red)



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