Wohnungssuche leicht gemacht: So klappt es mit der Traumwohnung

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Vermieter legen nicht nur Wert auf vollständige Unterlagen. Auch menschlich sollte es stimmen.Foto: Joe Raedle/Getty Images

Wer heute eine Wohnung sucht, muss sich ähnlich gläsern präsentieren wie bei der Stellensuche. Bewerber werden von Maklern und Vermietern durchleuchtet – Bildung, Schulden, Hobbys – ein kleiner Minuspunkt kann das Aus bedeuten. Dazu kommt die hohe Anzahl der Nebenbuhler.

In Großstädten ist es nicht selten, dass bei Wohnungsbesichtigungen der ganze Hausflur voller potentieller Mieter steht, die im schicken Anzug hoffnungsvoll ihre Bewerbungsmappen in den Händen halten. Mit diesen Tipps klappt es mit der Traumwohnung.  

Die richtige Vorbereitung ist der erste Schritt

Während die Wohnungspreise laut immowelt in Berlin bei rund 9,83 Euro pro Quadratmeter im März noch recht überschaubar waren, kletterte dieser Wert in Hamburg bereits auf 12,23 Euro und erreichte in München mit 16,58 Euro pro Quadratmeter seinen Höchststand. Aktuell BERLIN; HAMBURG; MÜNCHEN

Zu Beginn sollten deshalb die finanziellen Möglichkeiten geklärt werden. Hier ist es wichtig, alle Kosten zu berücksichtigen. Das heißt: Gesamtmiete plus Nebenkosten wie Heizung, Strom und Telefon sowie gegebenenfalls Maklergebühren. Viele vergessen auch, dass Kaution hinterlegt werden muss – im Normalfall beträgt diese zwei Monatskaltmieten. Das Geld ist zwar nicht verloren, trotzdem sollte es mit einberechnet werden.

In einem zweiten Schritt sollten sich Wohnungssuchende über das Wunschwohngebiet Gedanken machen. Wie wichtig sind Schulen, Kindergärten, Ärzte, öffentlichen Nahverkehr oder Supermärkte in unmittelbarer Nähe? „Nutzen Sie zur Information die einschlägigen Internetportale, die Lokalzeitung und Anzeigenblätter, sprechen Sie Freunde, Familie und Bekannte an und machen Sie auf Ihre Umzugspläne aufmerksam“, sagt Immobilienmakler zum Felde.

Er rät Bewerbern, bereits drei bis fünf Monate vor dem geplanten Umzug den Wohnungsmarkt zu prüfen und sich einen Überblick der Situation zu verschaffen. Auf vielen Wohnungsportalen kann man sich automatische E-Mail Benachrichtigungen schicken lassen, wenn eine Wohnung nach den eigenen Suchkriterien online geht.

Ist ein passendes Inserat dabei, ist es ratsam genau zu lesen und bereits vor einer Besichtigung Fragen an den Anbieter zu stellen, die einem wichtig sind. „Sie sparen sich Zeit und Mühe, wenn zum Beispiel die Frage nach der Möglichkeit der Hundehaltung vor der Vereinbarung des Besichtigungstermins beantwortet ist“, weiß zum Felde.

Entspricht ein Angebot den eigenen Suchkriterien, ist vor allem eines gefragt: Schnelligkeit. Interessenten sollten nicht lange zögern, denn oft sind Angebote nur einige Stunden online, weil Vermieter innerhalb kürzester Zeit von zahlreichen Interessenten kontaktiert werden.

Bewerbungsunterlagen – was muss mit?

Klappt es mit einer Besichtigung, sollten Bewerber einige Grundregeln beachten und sich auf den Termin vorbereiten. Am besten sollten sämtliche Unterlagen bereits zur Besichtigung mitgebracht werden. Dazu gehört neben der Kopie des Personalausweises und den letzten drei Gehaltsnachweisen auch eine Bestätigung über die Mietschuldenfreiheit, die vom vorherigen Vermieter auszufüllen ist.

Eine Schufa-Auskunft, die nicht älter als drei Monate sein soll, wird ebenfalls gern gesehen. Die Schufa bietet auf ihrer Homepage die sogenannte „Schufa-Auskunft online“ für 18,50 € an. Was viele nicht wissen: die kostenlose Variante mit dem sperrigen Namen „Datenübersicht nach §34 BDSG“ erfüllt ihren Zweck ebenso.

Wer selbstständig ist, sollte eine betriebswirtschaftliche Auswertung vom Steuerberater vorzeigen. Studenten, die über kein eigenes Einkommen verfügen, sollten eine Bürgschaft der Eltern sowie deren Gehaltsnachweis und eine Immatrikulationsbescheinigung vorlegen.

Ehrlichkeit und Offenheit zählen

Vermieter legen nicht nur Wert auf vollständige Unterlagen. Auch menschlich sollte es stimmen. Deshalb ist ein sympathisches Auftreten ein weiterer Schritt Richtung Traumwohnung.

Immobilienmakler Volker Leibold rät Bewerbern: „Betreiben Sie Eigenwerbung und erzählen Sie von sich selbst: Wie leben Sie? Sind Sie aktiv in einem Verein oder haben Sie Hobbys? Wer sich gut präsentiert, hat die Wohnung.“ Ein gepflegtes Äußeres sollte bei der Besichtigung selbstverständlich sein wobei es auch hier wichtig ist, authentisch zu bleiben. Es müssen nicht die High-Heels oder Lackschuhe sein, geputzte Sneakers erfüllen ihren Zweck ebenso.

Das Ziel ist, positiv im Gedächtnis zu bleiben ohne aufdringlich zu wirken. „Füllen Sie die Selbstauskunft ehrlich und offen aus, demonstrieren Sie, dass Sie nichts zu verbergen haben“, sagt Leibold. Wer diese Tipps beherzigt, hat beste Voraussetzungen, um eine schöne neue Bleibe zu finden. Trotzdem gehört am Ende immer ein bisschen Glück dazu.



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