Australien, USA, England: Gemeinsame Entwicklung von Hyperschallwaffen

Australien, die USA und Großbritannien haben beschlossen, bei der Entwicklung von Hyperschallwaffen zusammenzuarbeiten, um das trilaterale AUKUS-Abkommen inmitten zunehmender Spannungen in der indopazifischen Region voranzutreiben.
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So ähnlich dürfte Chinas neue Superwaffe aussehen: Graphik der in Entwicklung befindlichen US-Hyperschallrakete HTV-2.Foto: DARPA
Von 7. April 2022

Am 6. April gaben US-Präsident Joe Biden und die Premierminister Scott Morrison (Australien) und Boris Johnson (Großbritannien) eine gemeinsame Erklärung ab. In dieser erläuterten sie die bisherigen Fortschritte des AUKUS-Abkommens, einschließlich der Zusammenarbeit beim Aufbau einer atomgetriebenen U-Boot-Flotte in Australien.

„Angesichts der unprovozierten, ungerechtfertigten und unrechtmäßigen Invasion der Ukraine durch Russland bekräftigen wir unser unerschütterliches Engagement für ein internationales System, das die Menschenrechte, die Rechtsstaatlichkeit und die friedliche Beilegung von Streitigkeiten ohne Zwang achtet“, sagten die Staats- und Regierungschefs in ihrer Erklärung.

„Wir haben uns heute auch verpflichtet, eine neue trilaterale Zusammenarbeit im Bereich von Hyperschall und Hyperschallabwehr sowie der elektronischen Kriegsführung aufzunehmen, den Informationsaustausch zu erweitern und die Zusammenarbeit im Bereich der Verteidigungsinnovationen zu vertiefen“, fügten sie hinzu.

Hyperschallwaffen, KI, Drohnen, Quantentechnologie

Hyperschallwaffen fliegen mit fünffacher Schallgeschwindigkeit, werden von suborbitalen Plattformen aus abgeschossen und sind darauf ausgelegt, gegnerische Verteidigungssysteme durch ihre schiere Geschwindigkeit zu überwinden.

China und Russland sind den westlichen Ländern bei der Konstruktion dieser Waffen derzeit voraus, was die US-Führung veranlasst hat, ihre eigene Entwicklung zu beschleunigen. Russland hat die Waffen bei der aktuellen Invasion in der Ukraine eingesetzt.

Der jüngste Schritt knüpft an eine frühere Partnerschaft zwischen den Vereinigten Staaten und Australien an, bei der Hyperschallwaffen namens SCIFiRE (Southern Cross Integrated Flight Research Experiment) entwickelt wurden.

In den von den AUKUS-Spitzenvertretern veröffentlichten Dokumenten heißt es, dass die Arbeitsgruppen der drei Nationen damit beschäftigt sind, Informationen über streng geheime nukleare Antriebstechnologien auszutauschen. Zudem werden das Personal und die Infrastruktur für Australien aufgebaut, um eine nukleare U-Boot-Flotte unterhalten zu können – einschließlich eines neuen Marinestützpunkts an der australischen Ostküste im Wert von 7,58 Milliarden US-Dollar.

Die drei Nationen werden auch Spitzentechnologien in den Bereichen Quantentechnologie, künstliche Intelligenz, Unterwasserfähigkeiten (einschließlich Drohnen) und fortschrittliche Cybertechnologien entwickeln.

„Während wir die trilateralen Bemühungen in diesen und anderen kritischen Verteidigungs- und Sicherheitsbereichen ausbauen, werden wir uns bemühen, Verbündete und enge Partner einzubeziehen, wenn es zweckmäßig ist“, heißt es in dem Dokument.

Gegen die Ausbreitung der chinesischen Armee gen Australien

Die Premierminister Neuseelands und Kanadas, Jacinda Ardern und Justin Trudeau, wurden unterdessen heftig dafür kritisiert, dass ihre Länder nicht an AUKUS teilnehmen, obwohl sie zusammen mit Australien, den USA und Großbritannien der engen Gruppe der „Five Eyes“ zum Austausch von Geheimdienstinformationen angehören. Sie wurden für ihre nachgiebige Haltung in Sachen Verteidigung und Beziehungen zu Peking angemahnt.

AUKUS wurde im September 2021 inmitten zunehmender Spannungen mit Peking im indopazifischen Raum gegründet. Die Entscheidung, Australien mit nuklear bestückten U-Booten auszurüsten, würde eine erhebliche Verschiebung des Machtgleichgewichts in der Region einleiten, da derzeit nur sechs Nationen weltweit über fortschrittliche Waffen verfügen.

Die Unterzeichnung von AUKUS sei vor dem Hintergrund des jüngsten „Sicherheitsabkommens“ zwischen den Salomonen und Peking gerechtfertigt – da es der chinesischen Polizei, dem Militär, Waffen und Marineschiffen eine Stationierung in der Region ermöglicht, erklärte Michael Shoebridge, Verteidigungsdirektor am Australian Strategic Policy Institute. Die Salomonen liegen rund 1.700 Kilometer vor Australiens nördlicher Stadt Cairns an der Ostküste.

„Die zunehmende Ausbreitung der Volksbefreiungsarmee ist einer der Gründe für die Gründung von AUKUS“, erklärte er gegenüber der Epoch Times. „Das wird die Bemühungen um die Umsetzung des Abkommens nur noch beschleunigen.“

Der australische Finanzminister Josh Frydenberg nannte unterdessen die Entwicklung von Hyperschallraketen keine spielerische Aufholjagd gegenüber Russland und China. „Das sind die neuesten Hightech-Raketen, über die wir hier sprechen. Es ist nicht so, dass sie schon seit einem Jahrzehnt in Betrieb sind.“

Der chinesische Botschafter bei den Vereinten Nationen, Zhang Jun, reagierte umgehend (am 4. April) und warnte die Staatschefs, „Dinge zu tun, die zu einem Konflikt führen könnten“.

Australien beschleunigt Bewaffnung von Kampfjets und Schiffen

Nur einen Tag zuvor hatte der australische Verteidigungsminister einen 3,5-Milliarden-Dollar-Plan angekündigt, um die Bewaffnung von Kampfjets und Kriegsschiffen mit neuen Langstreckenraketen zu beschleunigen.

Im Rahmen des neuen Plans sollen 24 Super Hornet-Jets und die F-35A Joint Strike Fighter-Flotte des Landes bis 2024 – und damit drei Jahre früher als geplant – mit Joint Air-to-Surface Standoff Missiles (JASSM-ER) ausgerüstet werden. JASSM-ER ist ein Luft-Boden-Marschflugkörper, der von Lockheed Martin und Raytheon hergestellt wird und eine Reichweite von 900 Kilometern hat.

Die australischen Marineschiffe, die Fregatte der Anzac-Klasse und die Zerstörer der Hobart-Klasse, werden mit Naval Strike Missiles (NSM) des norwegischen Unternehmens Kongsberg Defence and Aerospace ausgerüstet.

Die neuen Schiffsabwehrraketen werden fünf Jahre früher als geplant geliefert, haben eine Reichweite von 185 Kilometern und ersetzen die derzeitigen Harpoon-Raketen.

Der australische Verteidigungsminister Peter Dutton erklärt, man müsse die Aktionen der Kommunistischen Partei Chinas und die Wahrscheinlichkeit eines Konflikts in der Region „realistisch“ bewerten. 

Dem Radiosender 3AW sagte er: „Niemand hätte vor ein paar Jahren vorhersagen können, was in der Ukraine passiert. Es ergibt keinen Sinn, dass wir blind für die Realität von dem sind, was in unserer eigenen Region passiert. Die Aufrüstung mit Atomwaffen durch China sollte jeden beunruhigen, deshalb müssen wir diese Investition tätigen. Sie wird unser Land sicherer machen.“

Der Artikel erschien zuerst in The Epoch Times: „Australia, US, UK to Collaborate on Hypersonic Weapon Development“ (deutsche Übersetzung ks)



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