China lässt seine Militärpiloten in Südafrika von westlichen Kollegen ausbilden

Mehr als 30 frühere britische Piloten der Luftwaffe bilden in Südafrika chinesische Kampfflieger aus. Auch Australien will nun Untersuchungen einleiten.
China lässt Militärpiloten in Südafrika von westlichen Kollegen ausbilden
Chinesischer Kampfjet. Symbolbild.Foto: STR/AFP via Getty Images)
Von 23. Oktober 2022

Eine „Ausbildung nach NATO-Standards“ bietet das Unternehmen TFASA in Südafrika an. Wie Medien berichtet hatten, arbeiten unter anderem auch 30 frühere Piloten der britischen Luftwaffe für die „Test Flying Academy of South Africa“. Einer der zahlungskräftigen Kunden der Einrichtung ist die Luftwaffe des KP-Regimes in China.

Truss wollte Ausbildung chinesischer Piloten durch Briten in Südafrika verbieten

Für über 240.000 Pfund (273.750 Euro) hat TFASA sich nun bereit erklärt, chinesische Militärpiloten auszubilden. Übernehmen sollen den Job mehr als 30 frühere Piloten der „Royal Air Force“ (RAF). In Großbritannien hat die Nachricht Bestürzung ausgelöst.

Das Verteidigungsministerium warf der Führung in Peking vor, über TFASA gezielt Militärpiloten westlicher Staaten anzuwerben, um Know-how abzugreifen. Das Ministerium kündigte „entschiedene Schritte“ an, um dies zu verhindern.

Noch in dieser Woche wollte der britische Streitkräfteminister James Heappey eine Gesetzesänderung veranlassen. Diese soll verhindern, dass von der RAF ausgebildete Piloten Informationen an das chinesische Regime und sein Militär weitergeben. Ein konservativer Abgeordneter forderte sogar, dass den „verräterischen“ Piloten die britische Staatsbürgerschaft entzogen werden sollte.

Ob es dazu kommen wird, ist vorerst fraglich. Eine entschiedene Unterstützerin hatte der Minister bei diesem Vorhaben von Premierministerin Liz Truss. Diese hat jedoch am Donnerstag ihren Rücktritt erklärt.

Australien wittert auch Fälle in den eigenen Reihen

Auch Australien will nach den Berichten über die Anwerbung westlicher Ex-Luftwaffenpiloten durch Chinas KP-Regime eine Untersuchung einleiten. Es sei nicht auszuschließen, dass es auch in den eigenen Reihen mögliche Fälle gibt. Dies deutete Australiens Verteidigungsminister Richard Marles am Mittwoch in Tonga an.

Er wäre „zutiefst schockiert und beunruhigt“, sollte sich bestätigen, dass Angehörige der australischen Streitkräfte „sich vom Gehaltsscheck eines fremden Staates anlocken lassen, anstatt ihrem eigenen Land zu dienen“.

Das chinesische Regime dementierte unterdessen eine gezielte Anwerbung westlicher Ex-Piloten. Ihm seien die „erwähnten Umstände nicht bekannt“, sagte der Sprecher des Außenministeriums, Wang Wenbin, auf einer Pressekonferenz.

Geschäftsführer: „Einsatz in Südafrika war britischen Stellen stets bekannt“

TFASA selbst äußerte sich „Business Insider“ zufolge verwundert über die nunmehrige Aufregung. Die Einrichtung sei 2003 gegründet worden. Sie sei „wirtschaftlich unabhängig und politisch neutral“. Dass auch chinesische Piloten dort ausgebildet würden, sei dem Vereinigten Königreich von Beginn an bekannt gewesen. Auch verstoße der Einsatz früherer britischer Militärpiloten gegen keine Gesetze.

Das Unternehmen hat eigenen Angaben zufolge „strenge Regeln aufgestellt, um sicherzustellen, dass ihre Piloten nicht als Geheimdienstmitarbeiter enden, egal in welche Richtung“. Geschäftsführer Jean Rossouw äußerte zudem, dass TFASA darauf achte, nicht mit Kundenprojekten zu arbeiten, die geheime Informationen enthalten könnten. Gegenüber BI Südafrika erklärte er:

Es gibt sehr strenge Regeln für die Weitergabe von Informationen und klare rote Linien, der kleinste Verstoß bedeutet sofortige Entlassung.“

Anonyme westliche Geheimdienstmitarbeiter hatten zuvor eine Bedrohungswarnung ausgesprochen, die auch die nationale Sicherheit der USA betreffen könnte. Sie erhoben in diesem Zusammenhang den Vorwurf, die britischen Piloten der TFASA seien zumindest „potenzielle Verräter“.

(Mit Material von dts)



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