Der Attentäter auf Taiwans Präsidenten scheint identifiziert zu sein

Der Attentäter auf Taiwans Staatspräsidenten scheint nach beinahe einem Jahr identifiziert zu sein. Der Täter war schon kurz nach der Tat ertrunken im Hafen von Tainan aufgefunden worden.
Von 8. März 2005

Präsident Chen Shui-bian fuhr am 19. März bei einer am Vortag der Wahlen stattfindenden Veranstaltung im offen Geländewagen durch die Strassen von Tainan, als ihn ein Schuss in den Bauch traf. Chen entkam nur um Haaresbreite dem Tod und genas schnell. Der Täter konnte wegen der lauten Knallkörper, die entlang der Strassen wegen des Wahlkampfes gezündet wurden und viel Rauch produzierten, zunächst unerkannt entkommen. Jedoch schon wenige Tage nach dem Attentat wurde er anhand eines Videobandes, das von einer in der Nähe gelegenen fest installierten Überwachungskamera aufgenommen wurde, zur Liste der 119 Verdächtigen hinzugefügt. Konkrete Anhaltspunkte gegen ihn hatte man jedoch nicht.

Turbulente Wahlen und Vorwürfe

Der Wahlkampf ging äusserst knapp zu Gunsten von Chen Shui-bian aus. Es kam zu Protesten seitens der Opposition, die der Regierung unter Chen Shui-bian Wahlbetrug vorwarfen und vereinzelt kam es zu Ausschreitungen gegenüber der Polizei. Die Stimmung in Taiwan war sehr aufgebracht und es kam auch der Vorwurf auf, Chen Shui-bian habe das Attentat selbst inszeniert um die Sympathie der Wähler zu gewinnen. Deswegen wurde ein unabhängiger Kriminalexperte aus dem Ausland hinzugezogen, der den Bericht der Polizei bestätigte.

Die Wende

Nach langen Nachforschungen der Polizei kam dieser Tage die Wende durch die Aussage der Ehefrau des Attentäter, ihr verstorbener Mann habe die Schüsse auf Chen Shui-bian abgegeben. Der 64 jährige Schütze wohnte seinerzeit nur einige Dutzende Meter vom Tatort entfernt und war ein bekennender Gegner von Chen Shui-bian.

Schon vor elf Monaten gestorben

Ende März letzten Jahres war der Attentäter in Strassenkleidern, eingehüllt in ein Fischernetz, beim Hafen von Tainan aufgefunden worden, er war offensichtlich ertrunken. Die Polizei geht von Selbstmord aus, da keine Gewaltspuren zu erkennen waren, Freunde schliessen Selbstmord jedoch aus, was zu weiteren Vermutungen über die Hintermänner des Attentates auf den Präsidenten für könnte.



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