Erdogan kritisiert Deutschland: „Steht ihr auf unserer Seite oder auf jener der Terrororganisation?“

Der türkische Präsident Erdogan reagierte empört auf die Einschränkung der Waffenexporte und kritisierte Deutschland in einer Rede in Istanbul.
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Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan.Foto: OLIVER BUNIC/AFP via Getty Images
Epoch Times13. Oktober 2019

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat Deutschland wegen der Einschränkung der Waffenexporte scharf attackiert. „Steht ihr auf unserer Seite oder auf jener der Terrororganisation?“, fragte Erdogan am Sonntag in einer Rede in Istanbul. Er habe in einem Telefonat mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) eine Erklärung zu den Äußerungen von Bundesaußenminister Heiko Maas (SPD) vom Samstag zu den Waffenexporten gefordert, sagte Erdogan.

Von der Bundesregierung hieß es, die Kanzlerin habe in dem Telefonat auf die „umgehende Beendigung der Militäroperation“ der Türkei in Nordsyrien gedrungen. „Ungeachtet berechtigter türkischer Sicherheitsinteressen drohe diese zur Vertreibung größerer Teile der lokalen Bevölkerung, zur Destabilisierung der Region und zur Wiedererstarkung des IS zu führen“, habe Merkel gesagt.

Deutschland, Frankreich und weitere EU-Staaten schränkten wegen der türkischen Offensive gegen die kurdischen Volksverteidigungseinheiten (YPG) in Nordsyrien ihre Rüstungsexporte ein oder legten sie ganz auf Eis.

Erdogan reagierte empört auf die Einschränkung der Waffenexporte durch die Europäer.

„Sind wir nicht Verbündete in der Nato, oder ist die Terrorgruppe in die Nato aufgenommen worden, ohne dass ich informiert wurde?“, fragte er mit Blick auf die kurdische YPG-Miliz, die Ankara wegen ihrer engen Verbindungen zur verbotenen Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) als Terrororganisation betrachtet.

Zugleich betonte Erdogan, kein Waffenembargo und keine Sanktionen würden die Türkei bei ihrem Vorgehen in Nordsyrien stoppen. „Seitdem wir unsere Operation gestartet haben, werden uns Wirtschaftssanktionen oder Waffenembargos angedroht. Jene, die glauben, uns mit solchen Drohungen zwingen zu können zurückzuweichen, irren sich“, sagte er. (afp)

 



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