Geberkonferenz: Mehr als sechs Milliarden Euro für die Ukraine

Eine internationale Geberkonferenz soll Geld für humanitäre Hilfe für die Ukraine sammeln. Deren Präsident Selenskyj appelliert an die Teilnehmer. Eine erste Zusage kommt von der EU-Kommission.
Polens Ministerpräsident Mateusz Morawiecki und EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen in Warschau.
Polens Ministerpräsident Mateusz Morawiecki und EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen in Warschau.Foto: Rafal Guz/PAP/dpa
Epoch Times5. Mai 2022

Eine internationale Geberkonferenz für die Ukraine hat in Warschau Zusagen von mehr als sechs Milliarden Euro erbracht. Das sagte Polens Regierungschef Mateusz Morawiecki zum Abschluss der gemeinsam mit Schweden organisierten Veranstaltung. Morawiecki zufolge wird das Geld „zur Unterstützung der Ukraine und all jener eingesetzt, die der Ukraine helfen“. Polen hat mehr als drei Millionen ukrainische Flüchtlinge aufgenommen.

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen sagte weitere 200 Millionen Euro an Ukraine-Hilfe zu. Das Geld solle ukrainischen Binnenflüchtlingen zugutekommen. EU-Ratspräsident Charles Michel stellte Kiew zudem einen „europäischen Marshall-Plan“ zum Wiederaufbau nach dem Krieg in Aussicht.

„Wir sind hier mit dem klaren Ziel zusammengekommen, den mutigen Menschen in der Ukraine zu helfen“, sagte EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen bei der Konferenz in Warschau. Dieses bekämpfe einen Aggressor und trete für seine Freiheit ein.

Nach Angaben der EU-Kommission haben seit Beginn des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine bereits an die acht Millionen Menschen ihre Heimatorte verlassen, um an anderen Orten Schutz zu suchen. Hinzu kommen mehr als 5,3 Millionen Menschen, die die Ukraine verlassen haben, um in der EU und den Nachbarländern Zuflucht zu finden.

Selenskyj-Appell: Brauchen neuen Marshall-Plan

Die Ukraine braucht für ihren Wiederaufbau nach Ansicht von Präsident Wolodymyr Selenskyj eine moderne Version des Marshall-Plans. Für die Rückkehr zu einem sicheren Leben werde sein Land Geld, Technologie, Fachleute und Wachstumsperspektiven benötigen, sagte Selenskyj per Videoschalte vor den Teilnehmern der Konferenz. „Das wird eine Investition in die Stabilität von ganz Mittel- und Osteuropa sein.“

Die von Polen und Schweden gemeinsam organisierte Geberkonferenz soll Geld für humanitäre Hilfe für die Ukraine sammeln. Partner der Konferenz sind die Präsidenten der Europäischen Kommission und des Europäischen Rates. Auch die Vereinten Nationen beteiligen sich.

Polens Ministerpräsident Mateusz Morawiecki sagte, die Ukraine benötige 12.000 Tonnen humanitäre Hilfe jeden Tag. Momentan erhalte sie aber nur etwa ein Viertel davon. „Wir werden gemeinsam demonstrieren, dass europäische Werte keine leeren Worte sind.“

Nach Schätzungen der Vereinten Nationen benötigen in der Ukraine mehr als 12 Millionen Menschen dringend humanitäre Hilfe, darunter Nahrung, medizinische Versorgung und Unterkünfte. Vor Beginn des russischen Angriffskrieges am 24. Februar lebten in dem Land 44 Millionen Menschen. (afp/dpa/mf)



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