Im Zweifel Corona? Beschwerden über falsche Angaben auf Totenscheinen in Großbritannien

Die „Daily Mail“ berichtet über mehrere Dutzend Fälle in Großbritannien, in denen Angehörige Verstorbener erklären, COVID-19 sei ohne vorherigen Corona-Test als deren Todesursache angegeben worden. Die meisten genannten Fälle datieren aus der Anfangsphase der Pandemie.
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Symbolbild.Foto: JENS SCHLUETER/AFP via Getty Images
Von 12. März 2021

Ein Artikel der „Daily Mail“-Journalistin Bel Mooney hat ein enormes Echo in Großbritannien ausgelöst. Mooney hatte den Fall ihres 99-jährigen Vaters bekannt gemacht, der drei negative Corona-Tests absolvierte, an Demenz litt und an „Chronisch obstruktiver Lungenerkrankung“ (COPD) starb.

Dennoch sei im Totenschein „COVID-19“ als Todesursache angegeben worden – und offenbar war dies nicht der einzige Fall, der Fragen aufwarf.

Verletzung einer Meldepflicht sollte in jedem Fall verhindert werden

Wie das Blatt jüngst berichtete, hätten sich seit der Veröffentlichung mehr als 100 Leser mit ihren Geschichten an die „Daily Mail“ gewandt. Die Betroffenen hatten ebenfalls erklärt, dass ihre verstorbenen Angehörigen als Corona-Todesfälle ausgewiesen worden seien, obwohl es keinen positiven Test gegeben habe und die Krankengeschichte eine andere Todesursache nahelegte.

Die Zeitung schreibt, es habe Experten zufolge einen Druck auf Ärzte gegeben, im Zweifel COVID-19 als Todesursache auszuweisen, da es sich dabei um eine „meldepflichtige Seuche“ handele. Um diese Meldepflicht um keinen Preis zu verletzen, habe man deshalb im Zweifel lieber Corona als Todesursache angegeben – auch wenn eine Infektion nicht nachgewiesen worden sei.

Experten aus Großbritanniens Verbänden gehen von leicht überhöhten Zahlen aus

Clare Gerada, Professorin am „Royal College of General Practitioners“ (RCGP), erklärte:

Wenn man jetzt alles komplett offenlegen würde, würde herauskommen, dass wir COVID-19 als Todesursache zu häufig gemeldet hatten.“

Auch Richard Vautrey, der Vorsitzende des Rates der Allgemeinmediziner bei der Britischen Ärztevereinigung, bestätigte, dass zu Beginn der Pandemie die Zahl der Corona-Toten überhöht ausgewiesen worden sei. Grund dafür war weder eine Verschwörung noch eine politische Agenda, sondern der Umstand, dass die Testmöglichkeiten noch unzureichend gewesen waren und man „die eigene Einschätzung bezüglich der Todesursache auf die bestmögliche Beurteilung der klinischen Symptome stützen musste“.

Politiker aus mehreren Parteien fordern Aufklärung

In acht Fällen berichteten Leser der Zeitung, dass es ihnen gelungen sei, durch Druck die Ärzte dazu zu bewegen, die Todesursache nachträglich zu berichtigen. Die Abgeordneten Layla Moran (Liberaldemokraten) und Paul Bristow (Konservative) fordern nun eine öffentliche Untersuchung hinsichtlich des Umgangs mit der Corona-Pandemie inklusive einer zeitnahen Zwischenuntersuchung bezüglich der gemeldeten Corona-Toten.

Es sei „fast sicher, dass eine bestimmte Anzahl an Todesfällen unrichtigerweise mit COVID-19 in Verbindung gebracht wurde“, äußerte Bristow. Es sei nicht nur wichtig, die Daten korrekt auszuweisen, um die erforderlichen Schritte in der Pandemie-Bekämpfung zu veranlassen.

Vor allem habe es „Stress und Angst unter den Angehörigen“ ausgelöst, dass ihre verstorbenen Verwandten vorschnell mit Corona in Verbindung gebracht worden seien. Es müsse Sorge dafür getragen werden, dass künftig ausschließlich korrekt zugeordnete Fälle von Corona-Todesopfern ausgewiesen würden.

Einziger Fall im Pflegeheim Aldergrove?

Einer der weiteren Fälle, über die „Daily Mail“ berichtet, betraf die 83-jährige Jessie Wylde, die im Pflegeheim „Aldergrove Manor“ in Wolverhampton gelebt hatte und dort am 26. April 2020 starb – drei Monate, nachdem sie wegen Atemwegsbeschwerden im New Cross Hospital der Stadt behandelt worden war.

Die Rentnerin litt ebenfalls an COPD und war dement. Am Tag ihres Todes stellte ein Bereitschaftsarzt COVID-19 als Todesursache fest. In den gesamten drei Monaten vor ihrem Tod trat jedoch kein einziger weiterer Fall von Corona im Aldergrove auf – obwohl die Seuche ein dynamisches Ansteckungsverhalten aufwies und in Pflegeheimen, sobald ein Fall aufgetreten war, in den meisten Fällen ein Cluster entstand und Quarantänemaßnahmen angeordnet wurden.

Im Fall von Jessie Wylde geschah dies jedoch nicht. Ein positiver Test auf COVID-19 lag auch nicht vor. Stattdessen hatte erst kurz vor ihrem Tod ein Anstaltsarzt bei ihr COPD diagnostiziert.

Corona führte zu Lockerung der Zertifizierungsregeln

Später räumte der Anstaltsarzt gegenüber dem Sohn der Rentnerin ein, dass „angesichts der Tatsache, dass es keinen Test gegeben hatte, Ärzte dazu ermuntert wurden, COVID-19 in die Totenscheine zu schreiben“. Der Arzt stimmte der Einschätzung des Sohnes zu, wonach Jessie Wylde an COPD und schwerer Demenz litt und die Todesursache auch eher dort zu vermuten sei. Der Totenschein wurde geändert. „Das geschah aber nur, weil ich das angefochten hatte“, so der Sohn.

Bis dato wurden etwa 125.000 Todesfälle in Großbritannien dem Coronavirus zugeschrieben. Dabei seien zwei Arten von statistischen Annahmen zugrunde gelegt worden, schreibt die „Daily Mail“. Der öffentliche Gesundheitsdienst „Public Health England“ (PHE) zeichnet die Zahl aller Personen auf, die innerhalb von 28 Tagen nach einem positiven Corona-Test sterben, und entfernt alle Fälle, in denen sich nachträglich eindeutig eine andere Todesursache herauskristallisiert.

Die andere Statistik kommt vom offiziellen Statistikbüro des Landes (ONS). Diese stützt sich laut der Zeitung auf die fachlichen Einschätzungen von Ärzten bezüglich der Todesursachen. Die Vorgehensweise entspricht der vor der Krise: Demnach sollen Ärzte die Todesursache feststellen, die den Verstorbenen bereits zuvor gekannt und behandelt hatten. Im Zuge der Corona-Krise, so die „Mail“, seien die Regeln für die Zertifizierung von Todesursachen jedoch gelockert worden, was Raum für Unschärfen eröffne – wie auch im Fall Jessie Wylde.

 



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