Kronzeuge gegen Trump gibt zu, Zehntausende US-Dollar von der Trump-Organisation gestohlen zu haben

Der Kronzeuge im Schweigegeldprozess gegen Donald Trump gilt als umstritten, da er sich bereits des Meineids schuldig gemacht hat. Nun hat er ein weiteres Vergehen gestanden.
Titelbild
Der ehemalige Präsident Donald Trump (l.) und sein ehemaliger Anwalt Michael Cohen am 14. Mai 2024.Foto: Michael M. Santiago/Pool/AFP via Getty Images; David Dee Delgado/Getty Images
Von 21. Mai 2024

Ex-Trump-Anwalt Michael Cohen hat vor dem Gericht in Manhattan zugegeben, mehrere Zehntausend US-Dollar von der Trump Organization gestohlen zu haben.

Cohen legte das Geständnis im Kreuzverhör durch Trumps Anwalt Todd Blanche am Montag, 20. Mai, im Schweigegeldprozess gegen den ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump ab.

„Sie haben die Trump Organization bestohlen, richtig?“, fragte Blanche Cohen.

„Ja, Sir“, antwortete Cohen.

Trump-Anwalt Blanche bezog sich im Kreuzverhör auf eine Äußerung von Cohen vergangene Woche. Damals berichtete dieser vor Gericht, dass er für die Schweigegeldzahlung von 130.000 US-Dollar an Pornodarstellerin Stormy Daniels der Trump Organization insgesamt 420.000 US-Dollar in Rechnung gestellt habe.

Die hohe Gesamtsumme kam einerseits dadurch zustande, dass die Summe auf mehr als das Doppelte „aufgebläht“ wurde, um zu verhindern, dass Cohen steuerlich belastet werde, sagte er. Das ist in den USA eine gängige Praxis.

Zum anderen beinhaltete die Summe 50.000 US-Dollar für Dienstleistungen einer Firma namens Red Finch. Diese Summe zahlte Cohen allerdings nie in der Gänze an das Tech-Unternehmen aus, sondern steckte einen Großteil davon in seine eigene Tasche.

Wie Cohen das Geld unterschlug

Am Montag sagte Cohen aus, dass er über einige Tage hinweg bei TD Bank Bargeld abgehoben habe, um Red Finch für seine Dienstleistungen zu bezahlen. Das Geld bewahrte er in einer braunen Papiertüte auf. Insgesamt habe er dem CEO von Red Finch rund 20.000 US-Dollar gegeben, aber nie die gesamten 50.000 US-Dollar.

Während eines Treffens im Jahr 2017 mit dem ehemaligen Finanzchef der Trump Organization, Allen Weisselberg, teilte Cohen ihm mit, er habe Red Finch 50.000 US-Dollar gezahlt. Das bedeutet, dass er die Differenz von 30.000 US-Dollar einsteckte.

„Sie haben Weisselberg darüber angelogen, wie viel Sie für Red Finch benötigen?“, fragte Blanche Cohen, was Cohen bejahte. Die Trump Organization habe gedacht, er habe den vollen Betrag gezahlt, sagte er.

„Haben Sie der Trump Organization das Geld zurückgezahlt, das Sie von ihr gestohlen haben?“, fragte Blanche ebenfalls am Montag nach.

„Nein, Sir“, antwortete Cohen.

Später während der Gerichtsverhandlung bezeichnete Cohen die Entwendung der 30.000 US-Dollar als „eine Art Selbsthilfe“. Er habe das Geld genommen, weil er „wütend“ darüber war, dass sein Bonus von der Trump Organization gekürzt worden sei.

„Dass mein Bonus um zwei Drittel gekürzt wurde, war, gelinde gesagt, sehr ärgerlich“, fügte er später hinzu. Es war schon Cohens vierter Tag im Zeugenstand, als er diesaussagte.

Trumps Rechtsbeistand kündigte vergangene Woche an, dass sie das Kreuzverhör mit Cohen voraussichtlich am Montag abschließen werden. Die abschließenden Argumente für den Fall werden für den kommenden Dienstag erwartet.

Trump vor Ort

Trump wurde von Reportern im Gerichtssaal gesehen, wie er direkt in den Zeugenstand schaute, als Cohen das Geständnis des Diebstahls machte.

Eric Trump, der älteste Sohn von Präsident Trump, der im Gerichtssaal anwesend war, postete etwa zur gleichen Zeit in den sozialen Medien: „Das ist gerade interessant geworden: Michael Cohen gibt jetzt zu, Geld von unserer Firma gestohlen zu haben.“

Vergangene Woche sagte Robert Costello, ein Anwalt, der Cohen früher beraten hatte, vor dem Kongress aus, dass Cohen ein notorischer Lügner sei. Costello sagte vor der Grand Jury des Bezirksstaatsanwalts von Manhattan, Alvin Bragg, im März aus, bevor Trump angeklagt wurde, und erinnerte sich an Interaktionen mit Cohen.

Trump ist wegen angeblicher Fälschung von Geschäftsunterlagen angeklagt worden. Der ehemalige Präsident soll Cohen veranlasst haben, Geld an Daniels zu zahlen, damit sie über eine angebliche Affäre schweigt, was dieser bestreitet.

Der ehemalige Präsident hat auf „nicht schuldig“ plädiert. Seine Anwälte behaupten, dass weder der Deal noch die Art und Weise, wie Cohen bezahlt wurde, gesetzeswidrig gewesen waren.

(Mit Material von der US-Ausgabe der Epoch Times)



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