Libanon: Verletzte UN-Mitarbeiter wurden von Mine getroffen

Vier am Samstag im Libanon verwundete UN-Mitarbeiter sind nach libanesischen Angaben von einer Mine verletzt worden. Dies hätten die „ersten Untersuchungsergebnisse“ der Armee ergeben, sagte ein Justizvertreter am Mittwoch der Nachrichtenagentur AFP.

Bei der Explosion nahe der an der israelischen Grenze gelegenen südlibanesischen Ortschaft Rmeich waren drei Militärbeobachter aus Australien, Chile und Norwegen und ihr libanesischer Übersetzer bei einer Fußpatrouille getroffen worden.

Ursprung der Mine unklar

Wer die Mine gelegt habe, müsse noch ermittelt werden, sagte der Justizvertreter weiter. Den Angaben zufolge waren in der Gegend drei Minen vergraben, von den eine explodierte. Die Untersuchung wird von der libanesischen Armee und UN-Mission Unifil vorgenommen.

Der Libanon hatte zunächst Israel beschuldigt, die Patrouille mit einer Drohne angegriffen zu haben. Die israelische Armee erklärte hingegen, in der Gegend keinen Angriff ausgeführt zu haben.

Am Mittwoch erklärte ein für die arabischsprachige Öffentlichkeit zuständiger israelischer Armeesprecher, die libanesische Hisbollah habe den Sprengkörper verlegt und sei somit für die Explosion verantwortlich. Aus Kreisen der Miliz hieß es gegenüber der AFP, man werde die israelischen Anschuldigungen nicht kommentieren.

Im Auftrag der UN-Friedensmission unterwegs gewesen

Die verwundeten Militärbeobachter waren im Auftrag der UN-Friedensmission zur Überwachung des Waffenstillstandes im Nahen Osten (UNTSO) unterwegs.

Seit dem Beginn des Krieges zwischen Israel und der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas am 7. Oktober kommt es im Grenzgebiet zwischen Israel und dem Libanon fast täglich zu Gefechten zwischen israelischen Soldaten und Kämpfern der libanesischen Hisbollah.

Bei den Gefechten wurden im Libanon schon mindestens 349 Menschen getötet, vor allem Kämpfer der Hisbollah. Einer Zählung von AFP zufolge starben aber auch mindestens 68 Zivilisten. Auf israelischer Seite wurden nach Angaben der Armee zehn Soldaten sowie acht Zivilisten getötet. (afp)