Missbrauchskommission sieht Umgang der Kirchen mit eigener Schuld kritisch

Epoch Times27. Juni 2018

Den Kirchen in Deutschland fällt es nach Einschätzung der Unabhängigen Kommission zur Aufarbeitung sexuellen Kindesmissbrauchs weiterhin schwer, offensiv mit ihrer Schuld umzugehen. Es habe zwar sowohl in der katholischen als auch in der evangelischen Kirche „eine Reihe von einzelnen Aufarbeitungsprojekten gegeben“, sagte die Kommissionsvorsitzende Sabine Andresen am Mittwoch im Bayerischen Rundfunk. Diese seien aber „meistens angestoßen worden durch Betroffene und durch den öffentlichen Druck“.

Betroffene hätten oftmals den Eindruck, dass die Kirchen ihnen ihnen „nicht auf Augenhöhe“ begegneten, kritisierte die Vizevorsitzende des Deutschen Kinderschutzbunds. „Sie werden häufig als Bittsteller angesehen – und sie brauchen sehr lange, bis sie in einzelnen Fällen überhaupt auf eine Meldung, auf ein Schreiben eine Antwort erhalten.“

Andresen betonte, dass die Kirchen für Menschen, die als Kinder und Jugendliche sexuelle Gewalt erlitten, zwar ansprechbar sei. Aber „da ist noch sehr viel Luft nach oben, diese Ansprechbarkeit auch sicherzustellen.“ Andresen äußerte sich im Zusammenhang mit einem Expertenhearing zum Thema in Berlin, zu dem auch Vertreter der Kirchen und Bundesfamilienministerin Franziska Giffey geladen waren.

bst/cfm



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