Motivationsredner gründet Bank als Antwort auf zunehmende Cancel Culture

Eine unangenehme Vorstellung: Das Bankkonto gekündigt zu bekommen, weil der Bank die eigene Nase nicht passt. Der Betroffene hat eine radikale Antwort.
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Nick Vujicic spricht am 14. Dezember 2013 vor 50.000 Zuschauern in Taipeh.Foto: Mandy Cheng/AFP via Getty Images

Wegen seiner Rede für das Leben Ungeborener und gegen Abtreibung, erfuhr der christliche Motivationsredner Nick Vujicic heftige Reaktionen. Dabei hatte er die Rede noch nicht einmal gehalten.

Im Vorfeld der Veranstaltung wurde eine Granate in sein Haus in Kalifornien geworfen und Medien verbreiteten Fake News über ihn.

Schließlich wurde ihm noch das Bankkonto gekündigt. In der Sendung „Crossroads“ von EpochTV sagte Vujicic: „Ich wurde aus meiner Bank hinausgeworfen, ohne Vorwarnung. Sie froren meine Kreditkarten ein, froren meine Debitkarten ein … sie überprüften mich als Kunden und wollten nichts mit mir zu tun haben.“

Vujicic, der in Australien ohne Arme und Beine geboren wurde, fand durch die Herausforderungen, die seine Behinderung an ihn stellte, schnell den Weg zum christlichen Glauben. Seit seinem ersten Auftritt als Redner mit 19 Jahren, reiste er um die Welt und sprach zu Millionen Menschen. Der Enddreißiger zog 2005 in die USA und ist Gründer und Präsident des Missionswerkes für ein Leben ohne Gliedmaßen (Ministry of Life Without Limbs).

Kriterien, die die Welt bestimmen

Doch warum reagierte seine Bank so extrem, fragte sich Vujicic. Warum spielt seine Weltanschauung bei Bankgeschäften eine Rolle?

Er erfuhr später, dass die meisten Banken die größten Abtreibungskliniken in Amerika mit Spenden unterstützen. Doch diese Tatsache an sich stellt noch keinen Grund für eine Kündigung dar.

Mittlerweile führt Vujicic das Verhalten der Bank auf die Anwendung von sogenannten ESG-Kriterien zurück. Kurz ausgedrückt bedeutet das, dass ein Unternehmen in den Bereichen Umwelt, Soziales und Governance Kriterien aufstellt, mit denen das gesamte Unternehmen bewertet wird. Also auch die Kunden.

Beispielsweise kann ein Kunde danach bewertet werden, ob er die gemeinnützigen Ziele des Unternehmens unterstützt oder ob er umweltfreundlich handelt.

Wenn jemand ein PS-starkes Auto besitzt, sagt Vujicic, schadet er der Umwelt. Anhand von „Carbon Credits“ könne man die Person einstufen. Und bestimmen, „wie schädlich Nick für die Umwelt und die Gesellschaft ist, basierend auf dem, was er glaubt, und wem er spendet und wem nicht“, erklärte er.

Die Zukunft des Wirtschaftens?

Laut dem Weltwirtschaftsforum (WEF) sind ESG-Kriterien der „Maßstab für den Stakeholder-Kapitalismus“, zu dem der WEF die Weltwirtschaft mit seinem „Great Reset“ umkrempeln möchte. Im Stakeholder-Kapitalismus sollen alle möglichen mit einem Unternehmen zusammenhängenden Interessensgruppen berücksichtigt werden (pdf).

Nach Klaus Schwab, dem Gründer und geschäftsführenden Vorsitzenden des WEF, werden die ESG-Kriterien in Zukunft für den Unternehmenserfolg entscheidend sein. Das WEF gibt auch Beispiele für deren Anwendung. Im September letzten Jahres veröffentlichte es eine Richtlinie, in der die Zusammensetzung eines Unternehmensvorstands anhand von Faktoren wie Geschlecht, Stakeholder-Beteiligung und dem Anteil „unterrepräsentierter gesellschaftlicher Gruppen“ bewertet werden.

Kritiker sehen in der Anwendung der ESG-Kriterien ein „unwirtschaftliches, antikapitalistisches Verhalten“. Und eine „Abkehr von der Erfüllung von Kundenwünschen in einem freien Markt, hin zu einer Ausrichtung an staatlichen Richtlinien„. Praktisch die Einführung des Sozialismus durch die Hintertür. Da sie die Kriterien für „undurchsichtig, mehrdeutig und kostspielig“ halten, befürchten sie eine Reduzierung der „Löhne, der Einkommen und der Beschäftigung„.

Vujicic blieb nicht untätig. Aus den gesammelten Erkenntnissen heraus reifte bei ihm der Entschluss, eine Bank mitzugründen. Seine „Pro Life Bank“ wird ein religiöses, gewinnorientiertes Unternehmen sein, das keine Abtreibungen finanziert, sagte er.

Spenden will er künftig für andere Zwecke: „Wir werden 50 Prozent des Nettogewinns an jüdisch-christliche, gemeinnützige Organisationen spenden, die biblisch ausgerichtet sind und den Willen Gottes tun.“

Das Original erschien in The Epoch Times USA mit dem Titel: Christian Motivational Speaker Starts Bank in Response to the Rise of Cancel Culture in the Private Sector (deutsche Bearbeitung von mk)



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