Nach geplatztem Katar-Deal: Kommt nun russisches Gas aus der Türkei?

Die Energiepartnerschaft mit dem Emirat Katar, die Bundeswirtschaftsminister Habeck im März angesichts des Ukrainekrieges angekündigt hatte, kommt vorerst offenbar nicht zustande. Möglicherweise könnte die Türkei Deutschland entlasten – mit russischem Gas.
Trotz stark reduzierter Liefermengen aus Russland fließt weiter Gas in die deutschen Speicher.
Gas-Förderanlage. Symbildbild.Foto: Waltraud Grubitzsch/dpa
Von 8. August 2022

Der Katar-Besuch von Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck hat offenbar zu keiner Entlastung Deutschlands in der Gaskrise geführt. Wie der „Münchner Merkur“ berichtet, hat der Minister selbst auf einer Veranstaltung in Bayreuth das Scheitern seiner Mission eingestanden.

„Die Kataris haben sich entschieden, kein gutes Angebot zu machen“, soll Habeck im Rahmen seiner von Protesten begleiteten „Sommertour“ geäußert haben. Vertreter aus der Energiewirtschaft (darunter von EnBW, E.On und Lex Uniper), die Habeck begleitet hatten, haben sich seinen Angaben zufolge „im Moment woanders Gas besorgt“.

Italien vereinbarte 27-Jahre-Projekt mit Katar

Habeck hatte angesichts der russischen Militäroffensive in der Ukraine und den daraufhin verhängten westlichen Sanktionen Doha bereist und von einer „Energiepartnerschaft“ gesprochen, die Deutschland mit dem Emirat vereinbart habe.

Allerdings hatten schon bald nach Ende des Besuchs Berichte in Medien die Runde gemacht, wonach Katar nicht bereit sei, Deutschland kurzfristig zulasten seiner bereits langjährigen Abnehmer vorzureihen. Die Golfmonarchie soll auf einer längerfristigen Partnerschaft bestanden haben, die Deutschland aber mit Blick auf die Ziele der „Energiewende“ nicht eingehen wollte.

Auf Anfrage des „Merkur“ erklärte die Bundesregierung nun, sie selbst schließe „keine Verträge mit Lieferländern ab“. Dies würden die Unternehmen machen und die entsprechenden Bedingungen aushandeln. Bis dato hat jedoch einer „Focus-Online“-Recherche zufolge keines der Unternehmen aus Habecks Delegation einen solchen Vertrag mit Katar abgeschlossen.

Demgegenüber erklärte Italiens Eni-Konzern erst vor einem Monat, mit QatarEnergy für vorerst 27 Jahre im Rahmen eines Flüssiggas-Projekts kooperieren zu wollen. Eine entsprechende Vereinbarung wurde dazu abgeschlossen.

Habeck verhandelt über kurzfristige Lösungen

Laut „Merkur“ spricht Deutschland derzeit mit mehreren Ländern über vorübergehende Lieferungen von Gas und Wasserstoff. Dabei geht es darum, die Erdgasspeicher bis zum 1. Oktober zu mindestens 85 und bis zum 1. November zu mindestens 95 Prozent zu füllen.

Die Bundesregierung verhandelte neben Katar und Ländern wie Norwegen, Kanada oder den USA jüngst auch mit Aserbaidschan über eine Ausweitung der Gasversorgung.

Eine solche Zusammenarbeit könnte aber erst ab 2027 greifen, da dazu die Kapazitäten der TANAP- und TAP-Pipelines erweitert werden müssten. Zudem kommt der Türkei bezüglich der zusätzlichen aserbaidschanischen Lieferkapazitäten offenbar ein Erstzugriffsrecht zu.

Türkei könnte Europas neuer Gashub werden

Die Unsicherheit bezüglich der Energieversorgung lässt die Preise weiter in die Höhe schnellen. Gaskunden in Deutschland befürchten eine Preisexplosion und eine unzureichende Versorgung im Winter.

Der türkische Staatspräsident Recep Tayyip Erdoğan hat mit seinem russischen Amtskollegen Wladimir Putin in der Vorwoche nach vierstündigen Verhandlungen in Sotschi eine erweiterte Kooperation auf mehreren Ebenen vereinbart. Ein Bereich betraf auch die Gasversorgung, die offenbar Europa zugutekommen könnte.

Die Türkei will laut Vereinbarung mehr eigene Waren in die Russische Föderation exportieren und im Gegenzug dazu mehr russisches Gas kaufen – zum Teil in Rubel. Zurzeit ist Ankara berechtigt, Gas aus allen Quellen zu kaufen und überallhin weiterzuverkaufen.

Laut „Berliner Zeitung“ unter Berufung auf russische Medien soll Putin bei seinem Treffen mit Erdogan gesagt haben, die Europäer sollten Erdogan dankbar sein, dass sie über die Pipeline TurkStream noch russisches Gas beziehen könnten. „TurkStream funktioniert im Gegensatz zu allen anderen Routen für unsere Lieferungen regelmäßig und ohne Ausfälle“, so der russische Staatschef.



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