Iran: Neue Festnahmen kurz vor erstem Todestag von Mahsa Amini

Im Iran haben die Behörden sechs Menschen festgenommen, die anlässlich des ersten Todestages der jungen Kurdin Mahsa Amini in der kommenden Woche Proteste geplant haben sollen.
Eine Frau aus dem Iran hält vor dem Fußball-WM-Spiel zwischen Wales und dem Iran in Katar ein Trikot mit der Aufschrift der verstorbenen iranischen Kurdin "Mahsa Amini". Der Tod von Mahsa Amini hat anhaltende, landesweite Proteste im Iran ausgelöst.
Eine Frau aus dem Iran hält vor dem Fußball-WM-Spiel zwischen Wales und dem Iran in Katar ein Trikot mit der Aufschrift der verstorbenen iranischen Kurdin "Mahsa Amini". Der Tod von Mahsa Amini hat anhaltende, landesweite Proteste im Iran ausgelöst.Foto: Federico Gambarini/dpa
Epoch Times9. September 2023

Wie die staatliche Nachrichtenagentur Irna am Samstag berichtete, wollten die Verdächtigen „Kundgebungen über das Internet organisieren“. Die Behörden werfen demnach iranischen Oppositionellen vor, rund um den Jahrestag zu „Chaos“ aufgerufen zu haben.

Die 22-jährige Mahsa Amini war am 16. September 2022 nach ihrer Festnahme durch die iranische Sittenpolizei in der Hauptstadt Teheran gestorben. Angeblich soll sie gegen die strikten Vorschriften zum Tragen des islamischen Kopftuchs verstoßen haben.

Ihr Tod löste landesweite Proteste von beispiellosem Ausmaß gegen die Führung in Teheran aus. Die Behörden reagierten mit großer Härte. Hunderte Menschen wurden im Zuge der Proteste getötet, darunter auch dutzende Mitglieder der Sicherheitskräfte. Tausende Menschen wurden im Zusammenhang mit den Protesten festgenommen.

Laut Irna hatten auch die sechs nun festgenommenen Verdächtigen an den Protesten teilgenommen, die Teheran als vom Westen angezettelte „Unruhen“ bezeichnet. Die Menschen wurden demnach vom Geheimdienst der Revolutionsgarden im Südwesten des Landes in Gewahrsam genommen.

Am Dienstag hatten die Behörden bereits einen Onkel von Mahsa Amini festgenommen. Schon seit Ende August steht der Anwalt der Familie in Teheran vor Gericht. Ihm wird „Propaganda gegen die Islamische Republik“ vorgeworfen, weil er mit Medien über den Fall Amini gesprochen hatte.

Am Mittwoch gaben Irans Geheimdienste zudem die „Identifizierung eines Netzwerks“ bekannt, das mit „finanzieller Unterstützung des US-Außenministeriums“ an der „Mobilisierung von Frauen beteiligt“ sei und die „Organisation von Unruhen“ im Land plane. (afp)



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