Österreich: Freude über Flüssiggas-Deal mit den Vereinigten Arabischen Emiraten

Eine Terawattstunde Flüssiggas sollen die V. A. Emirate Österreich für den Winter 2023/24 liefern. Dies würde die Versorgung von 65.000 Haushalten sichern.
Titelbild
Ein Flüssigerdgastanker aus Katar passiert den Suezkanal in der Nähe der ägyptischen Hafenstadt Ismailia (Archivbild).Foto: -/AFP via Getty Images
Von 28. Oktober 2022

Die politisch zuletzt stark unter Druck geratene Bundesregierung in Österreich kehrt mit einer Erfolgsmeldung aus Abu Dhabi zurück. Wie die „Krone“ berichtet, hat sich eine Delegation unter Vorsitz von Bundeskanzler Karl Nehammer in den Golfstaat begeben. Dort konnte man sich mit Vertretern der Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) auf den Ankauf einer Terawattstunde Flüssiggases (LNG) einigen.

Flüssiggas aus den Emiraten geht auch nach Deutschland

Die Summe entspreche einer Schiffsladung. Liefern werden die Emirate das Flüssiggas rechtzeitig im Vorfeld des Winters 2023/24. Die Menge reiche aus, um 65.000 Haushalte über die kalte Jahreszeit zu versorgen. Neben Nehammer waren auch Umweltministerin Leonore Gewessler und Finanzminister Magnus Brunner in das Emirat angereist.

Bereits im September hatte der Essener Energiekonzern RWE in dem Golfstaat einen Vertrag über eine erste Lieferung von 137.000 Kubikmetern LNG abgeschlossen. Bundeskanzler Olaf Scholz war dazu persönlich angereist. Die erste Lieferung für Deutschland soll im Dezember 2022 am neuen LNG-Terminal in Brunsbüttel bei Hamburg eintreffen.

Österreichs Kanzler Nehammer war gemeinsam mit Ministerin Gewessler bereits im März in den VAE. Kurz nach Beginn der russischen Militäroperation in der Ukraine wollte man bezüglich möglicher Alternativen zu russischem Gas vorfühlen. Eine Vereinbarung gab es damals jedoch noch nicht.

Scholz-Besuch: Absichtserklärung über mehrjährige Flüssiggas-Lieferungen

RWE hatte nach dem Scholz-Besuch auch die Einigung auf ein Memorandum über mehrjährige Lieferungen ab 2023 verkündet. Ob es auch für Österreich eine ähnliche Absichtserklärung gibt, ist noch offen. Nehammer und Gewessler betonten die Notwendigkeit, Österreich im Bereich der Gaslieferungen diversifiziert aufzustellen.

Im Vorfeld der Reise wurden Warnungen vor möglichen neuen energiepolitischen Abhängigkeiten laut. Vor Ausbruch des Ukraine-Krieges Ende Februar hatte Österreich noch 80 Prozent seines Erdgases aus Russland importiert. Bis August war der Anteil auf unter 50 Prozent gesunken. Eine zu große Abhängigkeit von den VAE ist mit Blick auf die nun erworbene Menge nicht zu befürchten.

Den Gasliefervertrag wird die teilstaatliche OMV abschließen. Vorgängerin des Unternehmens war die sowjetische Mineralölverwaltung in der von der UdSSR administrierten Zone nach Ende des Zweiten Weltkrieges. Heute hält die österreichische Beteiligungsholding ÖBAG 31,5 Prozent der Anteile an der OMV. Der Mubadala-Staatsfonds von Abu Dhabi ist mit 24,9 Prozent daran beteiligt.

OMV: Gasspeicher „zu mehr als 100 Prozent gefüllt“

Die Vereinigten Arabischen Emirate sollen auch perspektivisch zu Energiepartnern Österreichs werden, heißt es vonseiten der Regierung. Dies gelte aber vor allem für den Ausbau der Erneuerbaren Energien. Abu Dhabi ist auch der Sitz der Internationalen Organisation für Erneuerbare Energien. Ministerin Gewessler nahm am Donnerstag (27. Oktober) an einer Veranstaltung der Institution teil.

OMV-CEO Alfred Stern teilte unterdessen mit, dass die Erdgasspeicher des Konzerns bereits zu „über 100 Prozent“ gefüllt seien. Dies sei möglich, weil Kavitäten im Untergrund auch eine Befüllung über die nominelle Kapazität erlaubten.

Die OMV administriere etwa 25 Prozent der gesamten Gasspeicher-Kapazitäten in Österreich. Mit den derzeit vorhandenen Speicherkapazitäten komme das Land ungefähr ein Jahr lang aus. Die OMV sei bereits jetzt in der Lage, ihre Verpflichtungen gegenüber ihren Kunden zur Gänze mit nicht-russischem Gas zu erfüllen.



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion