Parler hat offenbar neuen Host gefunden – Geschäftsführer schickt Botschaft an die Nutzer

Die amerikanische Social Media Plattform Parler hat offenbar einen neuen Host gefunden. Eine Nachricht von Geschäftsführer John Matze lässt darauf schließen. Vor etwa einer Woche hatte Amazon die Plattform vom Netz genommen.
Epoch Times18. Januar 2021

Am 17. Januar tauchte die Website von Parler plötzlich wieder online auf, mit einer Nachricht des Geschäftsführers John Matze: „Hallo Welt, ist das Ding on?“ Angesichts dieser Nachricht hat Parler offenbar einen neuen Hosting-Service gefunden.

Vor etwa einer Woche verschwand die Social Media Plattform komplett aus dem Web, nachdem Amazon Web Services die Seite vom Netz genommen hatte. Parler ist als Social Media Plattform für „freie Meinungsäußerung“ bekannt und erlebte einen beispiellosen Nutzeranstieg, nachdem prominente Konservative unter anderem von Twitter, Facebook und anderen Plattformen verbannt worden waren.

Matze gab auch ein Update über den derzeitigen Status heraus.

„Jetzt scheint der richtige Zeitpunkt zu sein, euch alle – sowohl Liebende als auch Hassende – daran zu erinnern, warum wir diese Plattform gegründet haben“, schrieb er.

„Wir glauben, dass die Privatsphäre das Wichtigste ist und die freie Meinungsäußerung essenziell, besonders in den sozialen Medien. Unser Ziel war es immer, einen überparteilichen öffentlichen Platz zu bieten, auf dem Individuen ihre Rechte auf beides genießen und ausüben können. Wir werden jede kommende Herausforderung angehen und planen, Sie alle bald wieder willkommen zu heißen. Wir werden den zivilen Diskurs nicht untergehen lassen!“

Ein Screenshot von Parler.com am 16. Januar 2020. (Screenshot/Parler)

Amazon Web Services hatte den Rauswurf von Parler mit mangelnder Moderation hinsichtlich der Ausschreitungen am 6. Januar im US-Kapitol begründet. In einer Gerichtsakte, die Textnachrichten zwischen Matze und einem Amazon-Vertreter zitiert, behauptete Parler, dass Amazon in erster Linie darüber besorgt gewesen sei, ob Präsident Donald Trump zu Parler wechseln würde, nachdem sein Twitter-Account am 8. Januar gesperrt worden war.

Letzte Woche bat Parler ein Bundesgericht im Bundesstaat Washington, Amazons Entscheidung zu blockieren, und behauptete gleichzeitig, dass Amazon durch den Rauswurf der Plattform monopolistische Praktiken ausübte. Twitter ist auch ein großer Kunde von Amazon Web Services.

Dieses Illustrationsbild zeigt die Social-Media-Website von Parler auf einem Computerbildschirm in Arlington, Va. am 2. Juli 2020. Foto: Olivier Douliery/AFP via Getty Images

Laut einer WHOIS-Suche scheint Parler jetzt von Epik gehostet zu werden, das auch die Social-Media-Website Gab hostet.

Epik hat zwar nicht bestätigt, dass Parler seine Dienste in Anspruch nimmt, hat aber letzte Woche in einer Erklärung die „reflexartige Reaktion“ von Big-Tech-Unternehmen angeprangert, „jede Beziehung, die auf den ersten Blick problematisch oder umstritten erscheint, einfach zu verdrängen und zu beenden“.

Zusätzlich zu Amazons Entscheidung haben Google und Apple Parler aus ihren jeweiligen App Stores entfernt.

Etwas früher am 17. Januar sagte Matze, dass es keine Anzeichen dafür gegeben habe, dass Amazon, Google und Apple ihre Dienste zurückziehen würden.

In den Tagen vor der Suspendierung sagte Matze gegenüber „Fox News“, dass „Amazon, wie üblich, sagte im Grunde genommen, ‚Oh, ich habe nie irgendwelche materiellen Probleme gesehen. Es gibt keine Probleme.‘ Wissen Sie, sie spielten es sehr nonchalant aus. Und so hatten wir am 8. und 9.,… noch keinen wirklichen Hinweis darauf, dass dies todernst war.“

Nach Bedrohungen untergetaucht

Parler hatte Amazon Web Services (AWS) verklagt, nachdem sich das Unternehmen geweigert hatte, die Zusammenarbeit mit dem Social-Media-Unternehmen fortzusetzen. Danach mussten Matze und seine Familie untertauchen, da sie Morddrohungen erhielten.

Amazon bat das Gericht einen Tag später, Namen, Jobtitel und Beschreibungen in den Gerichtsdokumenten zu schwärzen. Mitarbeiter von AWS sollen demnach ebenfalls bedroht worden sein. Amazon sagte: „Die Sicherheitsbedenken dieser Mitarbeiter sind angesichts der erheblichen und wiederholten Drohungen von physischer Gewalt gegen AWS, seine Einrichtungen und seine Mitarbeiter im Zuge der Entscheidung von AWS, seine Cloud-Hosting-Vereinbarung mit Parler auszusetzen, wohlbegründet.“

Der Antrag enthielt Screenshots von Beiträgen, die von Parler zu stammen scheinen, in denen Nutzer Gewalt gegen Amazon-Mitarbeiter, Führungskräfte und Einrichtungen androhten.

In einer neuen Klage von Parler beklagen die Anwälte, dass die Mitarbeiter des Unternehmens belästigt und bedroht wurden: „Viele Parler-Mitarbeiter leiden unter Schikanen und Anfeindungen, fürchten um ihre Sicherheit und die ihrer Familien und sind in einigen Fällen aus ihrem Heimatland geflohen, um der Verfolgung zu entgehen“. Zudem merkten die Anwälte an, dass Matze selbst untergetaucht sei.

„In Anbetracht der hochgradig aufgeladenen Natur dieses öffentlichen und polarisierenden Streits möchte Parler die Privatsphäre derjenigen Mitarbeiter schützen, ob von Parler oder Amazon, deren Namen oder persönliche Informationen in Dokumenten erscheinen, auf die sich Parler stützt“, heißt es in der Klageschrift.

Matze erzählte „Fox News“ diese Woche, dass er von einer Hacker-Gruppe namens UGNazi ins Visier genommen wurde.

„Sie haben meine Adresse veröffentlicht, sie haben gedroht, durch meine Haustür zu kommen“, sagte er.

Die Gruppe hat nicht auf eine Anfrage von The Epoch Times reagiert. (nmc)

(Mit Material von The Epoch Times USA)

 



Unsere Buchempfehlung

In kommunistischen Ländern herrscht eine strenge Kontrolle von Sprache und Gedanken. Ab den 1980er Jahren tauchte auch im Westen eine neuartige Form der Sprach- und Gedankenkontrolle auf, die „politische Korrektheit“. Ausdrücke wie „politische Korrektheit“, „Fortschritt“ und „Solidarität“ sind Begriffe, die kommunistische Parteien seit Langem verwenden. Oberflächlich betrachtet sollen sie diskriminierende Sprache gegenüber Minderheiten, Frauen, Behinderten und anderen Menschen vermeiden.

Doch gleichzeitig werden Einzelpersonen gemäß ihrem Opferstatus Gruppen zugeteilt. Diejenigen, die vermeintlich am meisten unterdrückt werden, sollten nach dieser Logik den größten Respekt erhalten und am höflichsten behandelt werden. Unabhängig von individuellem Verhalten und Talent beurteilt man ausschließlich die Gruppenzugehörigkeit des Einzelnen, was zur sogenannten „Identitätspolitik“ führt.

Im Kapitel 5 des Buches „Wie der Teufel die Welt beherrscht“ wird ebenfalls untersucht, wie linke Gruppierungen die Meinungsfreiheit benutzen, um andere unter dem Deckmantel der politischen Korrektheit davon abzuhalten, ihre Meinung frei zu äußern. Hier mehr zum Buch.

Jetzt bestellen - Das Buch ist sofort erhältlich zum Sonderpreis von 50,50 Euro im Epoch Times Online Shop

„Wie der Teufel die Welt beherrscht“ untersucht auf insgesamt 1008 Seiten historische Trends und die Entwicklung von Jahrhunderten aus einer neuen Perspektive und analysiert, wie der Teufel unsere Welt in verschiedenen Masken und mit raffinierten Mitteln besetzt und manipuliert.

Gebundenes Buch: Alle 3 Bände für 50,50 Euro (kostenloser Versand innerhalb Deutschlands); Hörbuch und E-Book: 43,- Euro.

Weitere Bestellmöglichkeiten: Bei Amazon oder direkt beim Verlag der Epoch Times – Tel.: +49 (0)30 26395312, E-Mail: [email protected]

Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion