Schlepper versprechen: „Ja es ist einfach nach Europa zu kommen“

Mauretanien ist für viele Migranten aus Westafrika ein erstes Asylland. Manche bleiben, andere wollen weiter nach Europa. Dieses Jahr sind bereits mehr als 6.000 Migranten auf den Kanarische Inseln eingetroffen.
Titelbild
Ein Schiff der spanischen Küstenwache mit geretteten Migranten an Bord kommt im Hafen von Puerto de Arguineguin auf der Kanareninsel Gran Canaria an.Foto: DESIREE MARTIN/AFP via Getty Images
Epoch Times26. Juli 2021

Mauretanien ist für viele der westafrikanischen Flüchtlinge und Migranten eine Chance auf ein besseres Leben. Hier ist es relativ sicher; es gibt keine Kriege und nur wenige terroristische Aktivitäten. Manche der Migranten wollen sich jedoch nicht in Mauretanien eine neue Existenz aufbauen, sondern nach Europa gelangen.

Cheikh Nday, ein Migrant aus dem Senegal, erzählt gegenüber Reportern der „Welt“, dass manche, die nach Europa aufgebrochen sind wenige Jahre später zurückkehren und es sich leisten können ein Haus zu bauen. Die alternative dazu ist, in Mauretanien zu bleiben und kein Haus zu haben. Ein materiell bessergestelltes Leben führen zu können, ist für viele Migranten ausschlaggebend dafür, nach Europa zu gelangen. Doch wer Familie zu versorgen hat, dem ist eine Reise übers Meer in einem Holzboot zu riskant, sagt Nday.

Anlaufstelle katholische Kirche

Bei der katholischen Kirche in Nouadhibou, wird Migranten und Flüchtlingen geholfen die sich auf den Weg nach Europa machen wollen. Der Sozialarbeiter Victorien Gregoire erzählt, dass jeden Tag Menschen in sein Büro kommen und nach Essen oder Hilfe fragen, um ihre Unterkunft zu bezahlen.

Neuankömmlinge werden erst einmal mittels Fragebogen erfasst und beraten. Dabei findet ein Aufklärungsgespräch statt. Gregoire zeige ihnen die Fakten auf, wie er selbst sagt. Die Schlepper versprechen: „Ja es ist einfach nach Europa zu kommen. Du musst mir nur das Geld geben. Ich bringe dich auf das Meer.“ Das klingt harmlos sagt Gregoire in der Reportage der „Welt“, aber es ist nun mal so, dass Menschen dabei sterben. Der Appell an die Migranten: „Bleibt in Nouadhibou, versucht Geld zu verdienen, um eure Familien zu unterstützen und hier zu überleben“.

Mindestens 1.900 Migranten gelten als Vermisst

Auf den Kanarischen Inseln sind in diesem Jahr bereits mehr als 6.000 Migranten angekommen. Die Holzboote kommen nicht nur von Mauretanien, es gibt verschiedene Startpunkte etwa in Marokko, der Westsahara oder dem Senegal. Viele Migranten werden durch die spanische „Salvamento Maritimo“ gerettet und nach Arguineguin auf Gran Canaria gebracht.

„Caminando Fronteras“, eine spanische Menschenrechtsorganisation schreibt, dass in der ersten Jahreshälfte über 1.900 Migranten als vermisst gelten. Verglichen mit dem Zeitraum vor einem Jahr, ist dies ein Anstieg von 500 Prozent. Ein Drittel der Boote ist in Mauretanien gestartet.

Die Menschenrechtsorganisation setzt sich seit 16 Jahren für den Schutz von Migranten ein, die auf dem Seeweg die marokkanisch-spanische Grenze auf unsicheren und oftmals überfüllten Booten überqueren. Sie alarmieren die maritimen Behörden von Spanien, Marokko und Algerien und bietet den Migranten rechtliche und medizinische Unterstützung.

Die Westafrikanische Route

Es gibt mehrere Routen auf denen Flüchtlinge und Migranten nach Europa gelangen. Über die Westafrikanische Route kommen Einreisende aus Mauretanien, Senegal und Gambia, die mit einfachen Booten über den Atlantik die Kanarischen Inseln ansteuern. Dabei ist Gambia mit einer Reisestrecke von 1.600 km am weitesten entfernt.

Höhepunkt der illegalen Zuwanderung war 2006, als über 31.000 Migranten auf die Kanarischen Inseln gelangten. In den Folgejahren sank die Zahl auf unter 1.500. Seit 2020 ist die Zahl der Neuankömmlinge sprunghaft angestiegen was dazu führte, dass Frontex Bedienstete auf die Kanaren entsandt wurden. Von 2000 bis 2013 starben oder verschwanden gemäß „The Migrant Files“ auf dieser Route 3.673 Menschen. Frankreich, Spanien, Italien und Deutschland gehören zu den Ländern, in denen diese Menschen ihr Glück versuchen wollen. (nw)



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