Kein sicherer Hafen: Sea-Watch bekommt Ankerplatz vor Siziliens Küste zugewiesen
Rund zwei Kilometer vor der sizilianischen Küste kann die Sea-Watch3 ankern. An Bord sind 47 Menschen.

Ein Sea-Watch Schiff im Mittelmeer.
Foto: ALESSIO PADUANO/AFP/Getty Images
Ein Schiff der deutschen Hilfsorganisation Sea-Watch mit 47 aus Seenot geretteten Menschen an Bord hat einen Ankerplatz rund zwei Kilometer vor der sizilianischen Küste zugewiesen bekommen. „Um Schutz vor den widrigen Wetterbedingungen zu suchen, wurde der Sea-Watch3 ein Liegeplatz 1.4 Meilen zwischen Augusta und Siracusa, vor Marina di Melilli, zugewiesen“, schrieb die Organisation am Freitag im Kurzbotschaftendienst Twitter. Es handele sich lediglich um einen Offshore-Ankerplatz, keinen sicheren Hafen.
Das unter niederländischer Flagge fahrende Hilfsschiff „Sea-Watch 3“ hatte die Einwanderer und Asylsuchenden am Samstag vor der libyschen Küste aufgenommen. Seitdem weigern sich die nächstgelegenen EU-Länder Malta und Italien trotz eines nahenden Sturms, das Schiff anlegen zu lassen.
Italiens Innenminister Matteo Salvini bekräftigte am Freitag, dass die italienischen Häfen für die Hilfsorganisation geschlossen bleiben würden. „Wir freuen uns darauf, sie gesund und munter in einem anderen europäischen Land ankommen zu lassen. Kein Platz in Italien“, erklärte Salvini.
Vizeregierungschef Luigi di Maio von der Fünf-Sterne-Bewegung schlug vor, den niederländischen Botschafter einzuberufen. „Werden sie Sea-Watch wie wir darum bitten, in Marseille anzulegen oder lassen sie sie in Rotterdam aussteigen“, fragte er im Online-Netzwerk Facebook.
Der Bürgermeister von Syrakus erklärte hingegen, er würde die Migranten willkommen heißen. Das Boot sei in Sicherheit, „jetzt werden wir uns um die an Bord kümmern“, sagte Francesco Italia. (afp)
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