USA: Häufung von Bränden in Lebensmittelindustrie

Eine statistisch ungewöhnliche Häufung von Bränden und Unfällen in der Lebensmittelindustrie sorgt in den USA für Argwohn. Vor allem konservative Medien halten es für möglich, dass diese Ausdruck gezielter Sabotage der unter Druck stehenden Lieferkette sein könnten.
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Symbolbild.Foto: Roland Weihrauch/dpa
Von 26. April 2022

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Erst waren es einzelne als wenig seriös geltende Alternativmedien und einzelne Twitter-Nutzer, die Gerüchte streuten. Mittlerweile ist das Thema über „Fox News“-Kommentator Tucker Carlson und Formate wie „PJ Media“ allerdings auch in einer breiteren Öffentlichkeit angekommen: Bürger in den USA sorgen sich wegen einer statistisch ungewöhnlichen Häufung von Bränden oder Unfällen in der Lebensmittelindustrie. Einige argwöhnen, angesichts der ohnehin durch Corona-Folgen und den Ukraine-Krieg beeinträchtigten Lieferkette könnten feindliche Akteure durch Sabotage die Versorgung ins Visier nehmen, um das Land zu destabilisieren.

Zufällige Häufung oder Resultat von Sabotage?

Erst am Montag (25.4.) hat sich der Senator des Staates Alaska, Mike Shower, auf Facebook zu Wort gemeldet und angemerkt, dass allein in den vergangenen zehn Monaten 21 Betriebe zur Produktion, Verarbeitung und Lagerung von Lebensmitteln durch Feuer oder Explosionen beschädigt oder zerstört worden wären. Dazu hat er eine Liste gepostet, die für die gesamten Jahre 2019 bis 2021 nur sieben Ereignisse dieser Art ausweist. Inwieweit diese Anspruch auf Vollständigkeit erhebt, ist ungewiss.

In zwei Fällen allein aus den vergangenen Wochen waren Flugzeuge für die Zerstörung verantwortlich, die auf dem Gelände von Unternehmen eine Bruchlandung erlebten. Am 19. April traf es mit dem Hauptquartier von Azure Standard in Dufur, Oregon, eines der bedeutsamsten Unternehmen der US-Lebensmittelindustrie.

Betroffen seien CEO David Stelzer zufolge die automatische Flüssigabfüllanlage, die Obstverpackungsanlage und die Anlage für Johannisbrotprodukte – was zu einem kurzfristigen Lieferausfall von Ölen, Honig und Essigen von Azure Market sowie von Johannisbrotprodukten führen könne. Da die Obsternte noch nicht im Gange sei, werde kein Produkt in diesem Bereich betroffen sein.

Insgesamt nur geringer Prozentsatz der Lebensmittel-Betriebe in den USA betroffen

Weitere Vorfälle, die zu Feuerwehreinsätzen von mehreren Hundert Personen und zu großflächigen Evakuierungen von Mitarbeitern führten, waren ein Brand in einem Walmart-Verteilungszentrum am 21. März in Indianapolis, eine Explosion bei Shearer’s in Hermiston im Februar, ein Feuer mit Gefahr einer Ammoniakexplosion im April in Salinas oder ein Großfeuer vor zwei Wochen im Hafen von Bencia, dessen Löschung 24 Stunden dauerte und das Angst vor weiter erhöhten Treibstoffpreisen nährte.

Diese Liste ist nicht vollständig. In absoluten Zahlen sind weder die Lieferkette noch die Lebensmittelversorgung der USA gefährdet. Offiziellen Angaben zufolge befinden sich in den Vereinigten Staaten 36.486 Lebensmittelverarbeitungsbetriebe. Von den Vorfällen der vergangenen Wochen seien gerade einmal 0,005 Prozent aller Betriebe betroffen.

Dass in den letzten Wochen Dutzende Lebensmittelfabriken und -lager durch Brände, Flugzeugabstürze und andere Unfälle zerstört wurden, stellt nach Meinung vieler Beobachter dennoch einen beunruhigenden Trend dar, der sich nicht mit Zufällen erklären lasse.

FBI warnt vor Ransomware-Angriffen auf Landwirte

Das FBI hat in der vergangenen Woche eine Mitteilung an Unternehmen der Privatwirtschaft gerichtet, in der sie vor Ransomware-Angriffen auf landwirtschaftliche Genossenschaften warnt, die „potenziell zeitlich auf kritische Jahreszeiten abgestimmt“ sein könnten.

Seit 2021 seien, wie es in dem Rundschreiben heißt, „mehrere landwirtschaftliche Genossenschaften von einer Vielzahl von Ransomware Varianten betroffen“. Die Produktion sei infolgedessen bei einigen der betroffenen Unternehmen beeinträchtigt gewesen, was zu einer verlangsamten Verarbeitung aufgrund von manuellen Vorgängen geführt habe. Andere Einrichtungen verloren den Zugang zu administrativen Funktionen, aber die Produktion war nicht beeinträchtigt. Das FBI gibt aber keine Entwarnung bezüglich denkbarer Konsequenzen:

„Eine erhebliche Unterbrechung der Getreideproduktion könnte sich auf die gesamte Nahrungskette auswirken, da Getreide nicht nur von Menschen verzehrt, sondern auch als Tierfutter verwendet wird. Darüber hinaus könnte eine erhebliche Unterbrechung der Getreide- und Maisproduktion Auswirkungen auf den Rohstoffhandel und die Lagerbestände haben. Ein Angriff, der die Verarbeitung in einer Protein- oder Molkereianlage unterbricht, kann schnell zu verdorbenen Produkten führen und kaskadenartige Auswirkungen bis hinunter zum Bauernhof haben, da die Tiere nicht verarbeitet werden können.“



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