Wahlbetrugsvorwürfe in Arizona: Lake warnt Parteikollegen, Konkurrentin Hobbs den Weg freizumachen

Das knappe Rennen um den Gouverneursposten sorgt nicht nur für Kämpfe zwischen Republikanern und Demokraten, auch parteiintern kriselt es. In der Sendung „Steve Bannons War Room“ macht die republikanische Amtsanwärterin Kari Lake ihrem Ärger über die unfairen Wahlen Luft.
Die Republikanerin Kari Lake, die sich um das Gouverneursamt in Arizona bewirbt, wird in ihrem Wahlkampf von Ex-US-Präsident Donald Trump unterstützt.
Die Republikanerin Kari Lake, die sich um das Gouverneursamt in Arizona bewirbt, wird in ihrem Wahlkampf von Ex-US-Präsident Donald Trump unterstützt.Foto: Matt York/AP/dpa
Von 24. November 2022

Der Kampf um den Gouverneursposten in Arizona geht in die nächste Runde. Während die republikanische Kandidatin Kari Lakes letzten Samstag (19. November) den Sieg für sich ausrief, will nun ihr Parteikollege, der bisherige Gouverneur Doug Ducey, der Demokratin Kathy Hobbs den Weg für das Amt freimachen. Lake reagierte angesichts Hunderter Beschwerden über die Wahl mit Unverständnis auf Ducey Absichten.

In einem Interview in Steve Bannons „War Room“ am Mittwoch warnte sie beide, den Schritt zweimal zu überlegen, während ihre Anwälte Klage wegen der Wahlunregelmäßigkeiten am Wahltag einreichten. „Das geht noch über 2020 hinaus“, sagte sie. „Es sieht so aus, als hätten sie das, was sie 2020 gemacht haben, noch mal gemacht“.

„Dominion-Mitarbeiter hatten unbegrenzten Zutritt“

„Zwei Mitarbeiter mit einem Dominion-Schild hatten unbegrenzten Zutritt innerhalb des Zählzentrums, wo alle Stimmzettel waren“, sagte sie. „Stell Dir vor, Steve, zwei Dominion-Mitarbeiter laufen da so herum mit uneingeschränktem Zugang, als ob ihnen die Stätte gehörte. Es heißt, sie waren an allen Computern zugange. Sie haben sogar den Angestellten gesagt, wann sie Pause machen und den Raum verlassen sollen!“ Dominion ist die Firma, die das Computerwahlsystem anbietet.

In einem anderen Fall habe der Zuständige eines Wahllokals, als alle zur Arbeit kamen, gesagt: „Macht Euch keine Sorgen, ich habe alle Tests bereits durchgeführt. Dabei müssen dabei Zeugen anwesend sein“, sagte Lake weiter. Lake geht bei den Vorwürfen nicht von Zufällen aus. Vielmehr spricht sie von „böswilliger Absicht“, die Wahlen zugunsten der Demokraten zu manipulieren.

„Sie wussten, dass unsere Wähler am Wahltag auftauchen würden“, sagte sie gegenüber „Newsmax“. „Und haben meiner Meinung nach absichtlich einen Schraubenschlüssel in die Maschinerie fallen lassen, um sicherzustellen, dass dieser Tag in einer Katastrophe enden würde“.

„Zweiundsechzig Prozent der Geräte in den Wahllokalen waren nicht betriebsbereit oder nicht voll funktionsfähig“, so Lake weiter. „Die Menschen warteten in Schlangen drei Stunden und noch länger“ und „Wir können eine solche Wahl nicht zulassen“. Sie versprach, ihre Behauptungen mit Whistlebloweraussagen und Insiderinformationen bei Gericht zu untermauern.

Wahlergebnis in Maricopa ist entscheidend

Maricopa ist der bevölkerungsreichste Wahlbezirk in Arizona. Daher hat das dortige Wahlergebnis sehr viel Gewicht. Hobbs liegt nach der Auszählung nur rund 18.000 Stimmen vor Lake. Die Wahlbeauftragten von Maricopa schätzen, dass die technischen Probleme am Wahltag rund 17.0000 Stimmen beeinträchtigt haben könnten. Eine Nachzählung ist von daher sehr wahrscheinlich, wodurch sich das Blatt durchaus noch zugunsten der Republikanerin wenden könnte.

Lake gilt als neuer Shootingstar. Als TV-Moderatorin ist sie bei den US-Zwischenwahlen die große Neuentdeckung und wird bereits wegen ihres makellosen und charismatischen Auftretens bereits als Trump-Nachfolgerin gehandelt. Sie weiß sich perfekt in Szene zu setzen, kommentiert „ntv.de“. Für die Demokraten gelte sie mittlerweile als „gefährlichste Frau Amerikas“, was ihr den Spitznamen „Trump in High Heels“ einbrachte.

Ducey gratuliert Hobbs

Ducey traf sich entgegen allen Warnungen am Mittwoch mit Hobbs, um ihr zu gratulieren. „Ich habe heute meine volle Unterstützung bei der Übernahme der Führung des Staates Arizona zugesagt“, sagte Ducey in einer späteren Erklärung. Seine Verwaltung wolle die Machtübergabe so „reibungslos und nahtlos wie möglich“ gestalten, um sicherzustellen, dass die nächste Gouverneurin „sofort durchstarten kann“.

„Wir alle haben geduldig ausgeharrt, bis der demokratische Prozess abgeschlossen ist. Die Menschen in Arizona haben gesprochen und wir respektieren ihre Entscheidung“, sagte er. „Unabhängig davon, wen wir gewählt haben, haben wir alle ein Interesse am Erfolg von Arizona. … Das sollten wir nie vergessen, wenn wir das nächste Kapitel in der Geschichte unseres Staates aufschlagen.“

Zwei Wahlbezirke haben aus Protest Ergebnis noch nicht verkündet

Zwei ländliche Bezirke in Arizona, Mohave und Cochise, zögern die Bestätigung ihrer Wahlen bis zum letztmöglichen Tag (28. November) hinaus, um Zeit zu gewinnen. Damit protestieren sie gegen das bisherige Wahlergebnis in Maricopa County.

Abe Hamadeh, der republikanische Kandidat für das Amt des Generalstaatsanwalts von Arizona, hat ebenfalls seinen Gegner und eine Reihe von Wahlbeauftragten in Maricopa County verklagt. Die Wähler seien durch weitverbreitete „Fehler und Ungenauigkeiten“ entmündigt worden, kritisierte er.

Auch Ex-Präsident Donald Trump, Präsidentschaftskandidat für die US-Wahlen 2024, forderte, dass Maricopa seine Wahlen wiederholen solle. „Diese Wahl war eine Schande“, schrieb Trump in einem Beitrag auf Truth Social am 22. November. „Sie sollten zumindest die Wahl in Arizona wiederholen“, fügte Trump hinzu.

(Mit Material von The Epoch Times)



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