Wahlkampf unter Armeeschutz: Neun Tote bei Bühneneinsturz bei Wahlveranstaltung
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Beim Einsturz einer Bühne im Nordosten Mexikos bei der Veranstaltung eines Präsidentschaftskandidaten sind neun Menschen ums Leben gekommen und Dutzende weitere verletzt worden. Nach aktuellem Stand starben acht Erwachsene und ein Kind bei dem Unglück in San Pedro Garza. Außerdem hätten fast 50 Menschen Verletzungen unterschiedlicher Schwere erlitten.
Der mexikanische Präsident Andrés Manuel López Obrador hatte im Onlinedienst X unter Berufung auf die Regionalregierung zunächst von vier Toten und 15 Verletzten gesprochen.
Bei einer Veranstaltung des Präsidentschaftskandidaten Jorge Álvarez Máynez in der Stadt San Pedro Garza war die Bühne eingestürzt. Álvarez Máynez erklärte auf X, ihm gehe es gut. Er stehe in Kontakt mit den Behörden.
In Online-Netzwerken wurden Videos veröffentlicht, die zeigten, wie die Stützen, die den Bühnenaufbau trugen, bei stürmischen Wetter einstürzten. Daraufhin stürzte eine riesige Leinwand auf das Podium, auf dem sich Álvarez Máynez und weitere Menschen befanden. San Pedro Garza ist eine Stadt im Großraum der Industriemetropole Monterrey.
In Mexiko finden am 2. Juni Präsidentschafts- und Parlamentswahlen statt. Zudem werden tausende Ämter auf kommunaler und regionaler Ebene neu vergeben.
Álvarez Máynez von der Mitte-links-Partei Movimiento Ciudadano hat sich mit seinen Beiträgen in Online-Netzwerken sowie mit seinem souveränen Auftreten bei den Debatten der Präsidentschaftskandidaten profiliert.
Ermordung von Wahlkandidaten
Vor den Wahlen sind bereits mindestens 26 Kandidaten ermordet worden. Nach Angaben der NGO Data Civica wurden seit Beginn des Wahlprozesses am 23. September landesweit 28 Kandidaten getötet.
Hunderte haben ihre Kandidatur zurückgezogen. Grund ist, dass mexikanische Kartelle der Organisierten Kriminalität mit der Wahl am 2. Juni ihnen genehme und befreundete Politiker in lokalen Ämter bringen wollen, um die Gemeinden besser auszubeuten und ihre eigenen Geschäfte betreiben zu können.
Die Verbrechergruppen wollen nicht nur die Bürgermeister der Städte benennen, sondern auch die Polizeichefs und Leiter regionaler Institutionen. Gleiches triff auf Gouverneure, Senatoren und Parlamentsabgeordnete zu. Das berichtet „The Washington Post“.
Präsident Manuel López Obrador wirft der Opposition und den Medien vor, die Gewalt zu übertreiben – obwohl sein Schützling Claudia Sheinbaum ebenfalls schon von Maskierten angehalten und gewarnt wurde.
Laut Carlos Palomeque, dem Vorsitzenden der Partei der Nationalen Aktion (PAN) in Chiapas, haben die Kartelle früher die Wähler bestochen. Jetzt „zwingen sie die Kandidaten aus dem Rennen. Es ist billiger.“ Betroffen sind alle großen Parteien. (afp/red)
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