Sea-Watch-Migranten: Italien lässt Minderjährige, Schwangere und Kranke an Land
Zehn Migranten, die im Mittelmeer von der deutschen NGO Sea-Watch eingesammelt wurden, können in Italien an Land gehen.

Migrantenkrise.
Foto: IOVANNI ISOLINO/AFP/Getty Images
Drei Tage nach der Bergung von 53 Migranten durch die deutsche Organisation Sea-Watch lässt Italien zehn der Menschen an Land gehen.
Wie italienische Medien am Samstag unter Berufung auf Ministeriumsangaben berichteten, handelt sich um drei Minderjährige, zwei Schwangere, eine weitere Frau, zwei Begleiter und zwei kranke Männer. Sie sollten den Angaben zufolge noch am Samstag von der italienischen Küstenwache vom Schiff Sea-Watch 3 auf die Insel Lampedusa gebracht werden.
Sea-Watch hatte die 53 Migranten am Mittwoch vor der Küste Libyens eingesammelt. Die italienische Regierung ließ die Sea-Watch 3 aber nicht in einen italienischen Hafen einlaufen.
Innenminister und Vize-Regierungschef Matteo Salvini von der Lega-Partei bezeichnete die Besatzung als „Piraten“ und ihre Rettungsaktionen als „illegal“. Derzeit wartet das Schiff vor der Küste von Lampedusa auf die Zuweisung eines sicheren Hafens.
Salvini verbietet seit seinem Amtsantritt vor einem Jahr privaten Hilfsorganisationen, mit ihren Schiffen in Italien anzulegen. In der Folge mussten Migranten immer wieder tagelang auf Schiffen ausharren, bis ihr Landgang mit Italien oder anderen Ländern ausgehandelt war.
Die EU hat die Bergung von Geflüchteten im Mittelmeer vorerst eingestellt. Immer wieder ertrinken Bootsflüchtlinge im Mittelmeer, die meisten beim Versuch einer Überfahrt von Libyen in die EU. Das UN-Flüchtlingshilfswerk UNHCR spricht deshalb von „der tödlichsten Meeresüberquerung der Welt“. (afp/so)
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