Zurückhaltung einiger JFK-Attentatsakten: R.F. Kennedy Jr. kritisiert Biden-Regierung

Am Nachmittag des 30. Juni, vor einem der geschäftigsten Feiertagswochenenden in den USA, veröffentlichte die Biden-Regierung ein Memo. Darin kündigte sie an, dass sie aus Gründen der nationalen Sicherheit die Freigabe bestimmter Geheimdokumente über die Ermordung von Präsident John F. Kennedy (JFK) im Jahr 1963 verschieben werde.
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Präsidentschaftskandidat Robert F. Kennedy Jr. spricht während einer von Michael Smerconish moderierten SiriusXM-Rathausveranstaltung im Centre Theater in Norristown, Pennsylvania, am 5. Juni 2023.Foto: Lisa Lake/Getty Images für SiriusXM
Von 7. Juli 2023

Trotz der leisen Ankündigung am Vorabend des langen 4. Juli-Wochenendes (Dienstag, der 4. Juli war der Unabhängigkeitstag der USA) löste die Entscheidung Empörung aus. Vor allem Robert F. Kennedy Jr. (RFK Jr.), der in letzter Zeit offen darüber spekuliert hatte, dass die Central Intelligence Agency (CIA) hinter der Ermordung seines Onkels stecke und er selbst möglicherweise von der CIA bedroht werde, meldete sich zu Wort.

In einer Flut von Twitter-Posts deutete Kennedy Junior, der im Kampf um die demokratische Präsidentschaftskandidatur 2024 gegen Präsident Joe Biden antritt, eine Vertuschung an: „Das Attentat ist 60 Jahre her. Welche nationalen Sicherheitsgeheimnisse könnten in Gefahr sein? Was gibt es zu verbergen?“, fragte er.

Er warf Biden vor, den Zeitpunkt der Veröffentlichung gewählt zu haben, um die „schlechte Nachricht“ zu verbergen, dass er die verbliebenen Aufzeichnungen über das JFK-Attentat „auf unbestimmte Zeit geheim halten“ werde.

Kennedy Jr. klagte, dass die Verzögerung eine „ungesetzliche“ Verletzung des The President John F. Kennedy Assassination Records Collection Act (Gesetz über die Sammlung von Attentatsakten) von 1992 darstelle, der die Freigabe aller JFK-Akten, die sich im Besitz der Regierung befinden, bis spätestens Oktober 2017 vorschreibt.

Die Unterlagen werden von der National Archives and Records Administration (NARA, Nationale Archiv- und Aktenverwaltung) aufbewahrt. Die Frist für die Freigabe der Unterlagen zum JFK-Attentat wurde mehrfach verlängert, auch unter der Trump-Regierung.

Das Gesetz sieht eine Ausnahmeregelung für Fälle vor, in denen der Präsident bescheinigt, dass eine weitere Verzögerung „aufgrund einer offensichtlichen Beeinträchtigung der militärischen Verteidigung, nachrichtendienstlicher Operationen, der Strafverfolgung oder der Pflege auswärtiger Beziehungen“ notwendig ist und dass die Beeinträchtigung „so schwerwiegend ist, dass sie das öffentliche Interesse überwiegt.“

Im Dezember 2022 veröffentlichte Biden im Rahmen einer Teilfreigabe neuer Datensätze eine unterzeichnete Vereinbarung, dass der Rest am 30. Juni 2023, dem Vorabend des Unabhängigkeitstagswochenendes, freigegeben würde.

Das fehlende Prozent

Am 30. Juni gab das Weiße Haus bekannt, dass mehr als 99 Prozent der Dokumente freigegeben worden seien. In dem von Biden unterzeichneten Memo erklärte der Präsident jedoch, dass der amtierende Archivar der NARA ihm empfohlen habe, die Veröffentlichung „bestimmter geschwärzter Informationen“ in den im Dezember 2022 freigegebenen Dokumenten zu verschieben.

„Ein weiterer Aufschub der Veröffentlichung dieser Informationen ist notwendig, um erkennbaren Schaden für die militärische Verteidigung, die Geheimdienstoperationen, die Strafverfolgung und die Pflege der auswärtigen Beziehungen abzuwenden, der so schwerwiegend ist, dass er das öffentliche Interesse an der Veröffentlichung überwiegt“, heißt es in dem Memo.

Biden sagte auch, dass die zukünftige Freigabe der zurückgehaltenen Akten zum JFK-Attentat in einer Art und Weise erfolgen werde, die im Einklang mit den Richtlinien des Transparenzplans des National Declassification Center (Nationales Freigabezentrum) stehe.

Seit der Bekanntgabe seiner Präsidentschaftskandidatur hat Kennedy immer deutlicher seine Überzeugung zum Ausdruck gebracht, dass es Beweise dafür gebe, dass sein Onkel JFK von der amerikanischen Regierung ermordet worden sei.

Er wies darauf hin, dass sich unter den Mitgliedern der Warren-Kommission, die zur Untersuchung des Attentats eingesetzt worden war, auch der von Präsident Kennedy entlassene ehemalige CIA-Direktor Allen Dulles befand.

Dulles, der 1969 – sechs Jahre nach der Ermordung JFKs – starb, bestritt jede Beteiligung an dem Attentat.

Der Dulles International Airport in Washington wurde nach seinem Bruder John Foster Dulles benannt, der unter Präsident Dwight Eisenhower Außenminister war.

Kennedy’s Verdacht

RFK Jr. glaubt, dass Allen Dulles seine Position in der Warren-Kommission ausgenutzt hat, um Beweise für eine Beteiligung der CIA zu unterdrücken. In einem Interview sagte er kürzlich, sein Vater habe „aus dem Bauch heraus“ zunächst die CIA für den Mord verantwortlich gemacht.

Die CIA bestritt lange jede Beteiligung am Tod des 35. Präsidenten.

Ein Untersuchungsausschuss des US-Repräsentantenhauses, der die Beweise für das Attentat untersuchen sollte, kam 1979 zu dem Schluss, dass mindestens zwei Schützen und Mitverschwörer an der Ermordung JFKs beteiligt waren.

Die einzige Person, die jemals des Mordes an JFK angeklagt wurde, war der ehemalige US-Marine Lee Harvey Oswald. Oswald, der bestritt, der Attentäter gewesen zu sein, wurde wenige Tage nach JFKs Tod von dem Nachtclubbesitzer Jack Ruby ermordet.

Ruby wurde zum Tode verurteilt. Er starb 1967 an Krebs, während er auf ein Wiederaufnahmeverfahren wartete.

Mitte Juni fragte der national-konservative Podcaster Joe Rogan Kennedy Jr., ob er sich Sorgen um seine Sicherheit mache, weil er ins Visier von Geheimdiensten wie der CIA geraten sei.

Kennedy bejahte die Frage und sagte, er müsse „vorsichtig sein“ und ergreife „Vorsichtsmaßnahmen“.

Dieser Artikel erschien im Original auf theepochtimes.com unter dem Titel: „RFK Jr. Decries Biden Admin’s Withholding of Some JFK Assassination Records“ (deutsche Bearbeitung jw)



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