AOK-Analyse: Wenige Fälle von Long COVID – aber lange Ausfallzeiten

Einer Analyse der AOK zufolge verminderte sich die Anzahl der Fälle von Long COVID mit der Abfolge der Varianten. Betroffene fielen jedoch lange Zeit aus.
Ein Long-Covid-Patient macht ein Atemtraining in einer Reha-Klinik.
Ein Long-COVID-Patient macht ein Atemtraining in einer Rehaklinik.Foto: Friso Gentsch/dpa
Von 17. März 2023

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Die AOK hat eine Analyse zum Post-COVID-Syndrom, besser bekannt als Long COVID, vorgelegt. Aus den präsentierten Daten geht hervor, dass der Anteil der Fälle von Long COVID unter mit Corona infizierten Versicherten gering ist. Allerdings ist ein Auftreten der Langzeitfolgen mit einer erheblichen Anzahl an Krankheitstagen verbunden. Einige Symptome bleiben den Betroffenen zudem noch deutlich länger erhalten.

Zudem hat die Inzidenz von Long COVID mit der Verbreitung der Omikron-Variante deutlich abgenommen. Hatte die Post-COVID-Rate unter AOK-Versicherten bei der Delta-Variante noch bei 2,5 Prozent gelegen, sank der Anteil bei Omikron auf 1,1 Prozent. Die Delta-Variante dominierte das Infektionsgeschehen von Frühsommer bis Spätherbst 2021. Zwischen Januar und August 2021 betrug die Rate von Post-COVID-Fällen bei den akut Erkrankten etwa 2,2 Prozent.

Long COVID in mehr als 8 von 100 Fällen von akuten Atemwegserkrankungen begleitet

Insgesamt waren von Pandemiebeginn bis Ende 2022 etwa 2,3 Millionen bei der AOK versicherte Erwerbstätige mindestens einmal wegen COVID-19 arbeitsunfähig. Long-COVID-Symptome zeigten insgesamt 71.651 Beschäftigte, heißt es in der Analyse.

Dort, wo dies der Fall war, bewegte sich die Dauer der Arbeitsunfähigkeit während der Verbreitung der Delta-Variante bei etwa 43,2 Tagen. Das war ein etwas höherer Wert als im Zusammenhang mit den zuvor verbreiteten Corona-Mutationen. Bei Omikron sank die durchschnittliche Ausfalldauer auf 30,9 Tage. In mehr als acht Prozent der Fälle ging mit der Long-COVID-Erkrankung auch eine akute Erkrankung der oberen Atemwege einher.

Die AOK führt weiter aus, dass die meisten akuten COVID-Erkrankungen unter Beschäftigten im Bereich der Kinderbetreuung und -erziehung auftraten. Auf 100.000 Beschäftigte kamen demnach 32.240 Erkrankte. Long COVID war am häufigsten bei Beschäftigten in der Ergotherapie zu beobachten.

Beschwerden können noch über Monate anhalten

Von Long COVID spricht man, wenn nach einer akuten Infektion oder Erkrankung Symptome auch nach mehr als vier Wochen noch nicht abklingen. Sie treten bei Kindern seltener auf als bei Erwachsenen. Oft halten die Beschwerden auch nach mehr als 12 Wochen noch an oder treten sogar erst neu auf.

Zu den häufigsten Symptomen gehören starke Erschöpfung, Konzentrations- und Gedächtnisprobleme, Müdigkeit oder Kurzatmigkeit. Long COVID kann allerdings auch mit Problemen des Geruchs- und Geschmackssinns, psychischen Problemen oder sogar Organschäden einhergehen.

Studien weisen darauf hin, dass Personen mit bestimmten Vorerkrankungen oder Risikofaktoren ein höheres Risiko haben, Post-COVID-Symptomen zu entwickeln. Als relativ gesichert gilt ein Zusammenhang zwischen dem Long-COVID-Risiko und chronischen Atemwegserkrankungen wie Asthma oder COPD. Darüber hinaus ist es jedoch schwierig, belastbare Aussagen über den Zusammenhang zwischen Vorerkrankungen und Post-COVID-Symptomen zu treffen, da viele verschiedene Faktoren hierbei eine Rolle spielen können.

(Mit Material von AFP)



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