Berlin: Bischof Dröge für Reform des Neutralitätsgesetzes – Tragen eines Kreuzes oder Kopftuchs gehört zur Religionsfreiheit

"Der Staat hat der Religion gegenüber eine fördernde Neutralität zu wahren - und nicht eine verdrängende", so Bischof Dröge. "Religiöse Symbole sind dann gefährlich, wenn man nicht über sie spricht und sie verdrängt."
Titelbild
Der abnehmende Viertelmond ist hinter einem Kirchenkreuz der St.-Elisabeth-Kirche in Kassel zu sehen.Foto: Swen Pförtner/dpa
Epoch Times18. Mai 2017

Der Bischof der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz, Markus Dröge, hat eine Reform des Berliner Neutralitätsgesetzes gefordert.

Dieses verbietet unter anderem religiöse Symbole an Schulen: „Es ist ein Auftrag der Schule, die Kinder und Jugendlichen Toleranz zu lehren“, sagte Dröge der „Welt“. „Das ist auch eine Leitkultur.“

Die im Grundgesetz verankerte Religionsfreiheit garantiere, dass „die religiöse Überzeugung öffentlich ausgelebt werden darf“. Dazu gehöre auch das Tragen eines Kreuzes oder Kopftuchs.

„Der Staat hat der Religion gegenüber eine fördernde Neutralität zu wahren – und nicht eine verdrängende“, sagte Dröge. „Religiöse Symbole sind dann gefährlich, wenn man nicht über sie spricht und sie verdrängt.“

Kürzlich musste eine evangelische Lehrerin in Berlin-Wedding einen Kreuz- und später auch einen Fisch-Anhänger ablegen. Besonders letzterer Vorgang habe einen „speziellen Geschmack“, sagte der Bischof.

„Der Fisch war in der Verfolgungszeit der Christen ihr Erkennungszeichen, weil sie das Kreuz nicht zeigen durften.“ Seit 2005 gilt in Berlin das Neutralitätsgesetz. Betroffenen Lehrern rät Dröge, den Dialog mit der Kirche zu suchen. (dts)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion