Demos in Berlin: Polizei will am 1. Mai notfalls Wasserwerfer gegen „Querdenker“ einsetzen

Zum ehemaligen Streiktag der Arbeiterklasse, dem 1. Mai, sind am morgigen Samstag deutschlandweit Demos angemeldet. Traditionell erwartet die Stadt Berlin eine Großdemo in den Stadtteilen Kreuzberg und Neukölln. In Lichtenberg wollen sich die Querdenker versammeln.
Epoch Times1. Mai 2021

Die Berliner Polizei bereitet sich angesichts zahlreicher Demonstrationen zum Tag der Arbeit am 1. Mai auf einen Großeinsatz vor. Derzeit gibt es 22 angemeldete Veranstaltungen. Unterstützung der Bundespolizei und Einsatzkräfte aus anderen Bundesländern sind angefordert. Aufgrund der Veranstaltungslage in den verschiedenen Bundesländern ist aber unklar, wie viele Beamte in die Hauptstadt kommen können.

Insgesamt stünden bislang 36 Polizei-Hundertschaften bereit, sagte Polizeipräsidentin Barbara Slowik der „Berliner Morgenpost“. Das wären zwischen 3.000 und 4.000 Polizisten, weil die Hundertschaften nicht alle zwingend aus 100 Polizisten bestehen. Wegen zahlreicher weiterer Demonstrationen, etwa von Linksradikalen in Hamburg und Leipzig sowie „Querdenkern“ in München und Oldenburg sei es dieses Jahr etwas schwieriger, Unterstützung zu bekommen.

Angemeldet ist in Berlin unter anderem die traditionelle sogenannte revolutionäre Demonstration zum 1. Mai in den Stadtteilen Kreuzberg und Neukölln mit zehntausend Teilnehmern aus dem Spektrum linker und linksradikaler Gruppen. Wegen des Themas Mietendeckel sei mit einer „starken Mobilisierung auch von bürgerlichem Klientel“ zu rechnen, sagte Slowik.

Bei so vielen Menschen werde es „schwierig, die Hygienevorschriften einzuhalten“, gab Slowik zu. Die Polizei werde aber versuchen, die Räume so groß zu halten, dass die Abstände eingehalten werden. Demonstranten aus dem linken Spektrum würden die Hygieneregeln meist einhalten.

„Bei der in Lichtenberg angemeldeten Versammlung von Querdenkern könnte das anders sein. Wenn Teilnehmer sich dort entschließen, auch in großen Gruppen keine Masken zu tragen, als Ausdruck des sogenannten ‚Widerstands‘, dann lösen wir schnell und konsequent auf“, kündigte Slowik an. „Im schlimmsten aller Fälle“ könnten sogar Wasserwerfer eingesetzt werden,“damit die Menschen sich schnellstmöglich verteilen“.

Sympathie im linken Lager für gewalttätige Gruppen abgenommen

Berlins SPD-Innensenator Andreas Geisel äußerte sich in einem Interview mit dem „Tagesspiegel“ dazu, inwiefern mit Gewalt und Extremismus in Berlin zu rechnen ist. Er erklärt, dass die autonome Szene um die Rigaer Straße abgenommen habe. „Spätestens seit den Demonstrationen zum G20-Gipfel in Hamburg und den dortigen Gewalttaten hat die Sympathie im linken Lager für gewalttätige Gruppen deutlich abgenommen“, so Geisel.

Das Interesse liege jetzt auf Themen wie Klimaschutz, Wohnen und Migration, da man versuche, wieder Anschluss zu bekommen. „Insgesamt ist die gewalttätige Gruppe in der linken Szene eindeutig kleiner als das gewaltfreie Spektrum.“

Zur angemeldeten Demonstration ruft laut „Tagesspiegel“ auch die sogenannte Migrantifa auf, die an der Demospitze einen internationalistischen Block bilden will. Teil dieses Bündnisses ist unter anderem auch eine palästinensische Gruppe, die das Existenzrecht Israels infrage stellt. Wie will die Polizei auf möglicherweise israelfeindliche Parolen reagieren? – fragt der „Tagesspiegel“.

Geisel: „Da gibt es ganz klare Grenzen, die auch bei solchen Demonstrationen gelten. Wenn die Parolen von der grundgesetzlich geschützten Meinungsfreiheit gedeckt sind, müssen wir damit umgehen, dass bei Demonstrationen auch Meinungen vorgetragen werden, die wir nicht teilen. Wenn die Aussagen gegen das Grundgesetz verstoßen oder volksverhetzend sind, greift die Polizei natürlich ein.“

Weiter vom Blatt gefragt, ob die Polizei bei linken Demos strenger vorgehe als bei den Versammlungen der „Coronaleugner“, antwortete der Berliner Senator: „Wenn linke Objekte wie die Kreuzberger Kneipe „Meuterei“ geräumt werden, kennt die Polizei den Termin relativ früh. Sie kann sich entsprechend vorbereiten und Unterstützung aus anderen Bundesländern heranholen. Wenn die Polizei mit weniger Beamten vor Ort wäre, sähen Linksextremisten die Chance, mit Gewalt gegen die Räumung vorzugehen. Das wird mit einem großen Einsatz der Polizei von vorneherein unterbunden. Bei den Demonstrationen von Coronaleugnern ist oftmals weniger klar, wann was kommt und wie viele Teilnehmer zu erwarten sind. Wir haben erlebt, dass über die sozialen Medien kurzfristig viele Menschen mobilisiert wurden. Es passiert aber auch, dass sich weit weniger Querdenker versammeln, als zu erwarten war. Für den 17. April war eine Demonstration mit 8.000 Teilnehmern angekündigt, wir hatten 1.200 Polizisten im Einsatz – doch gekommen sind nur 300 Coronaleugner.“

Ausgangsbeschränkungen

Für eine Fahrradsternfahrt durch die Hauptstadt mit einem Abstecher ins Villenviertel Grunewald seien rund 2.500 Teilnehmer angemeldet, die sich nach der Fahrt voraussichtlich der revolutionären Mai-Demonstration anschließen, erklärte am Freitag eine Polizeisprecherin. Für den coronakritischen Aufzug seien nach Angaben des Veranstalters rund tausend Menschen angemeldet. Etwa 500 Kulturschaffende planten, am Nachmittag für ihre Interessen auf die Straße zu gehen.

Eine Besonderheit stellen in diesem Jahr die in der Bundesnotbremse festgelegten Ausgangsbeschränkungen dar: Wer sich an einer Demonstration beteiligt, darf auch während der nächtlichen Ausgangssperre auf der Straße unterwegs sein. Danach müsse sich jeder „unmittelbar“ nach Hause begeben – und nicht „drei Stunden später mit einem Bier in der Hand“, sagte die Polizeisprecherin.

Auch in anderen Städten sind für den Tag der Arbeit traditionell Aufzüge und Veranstaltungen angemeldet. Im sächsischen Zwickau verhängte die Polizei indes Demonstrationsverbote aus Sorge vor einem „nicht beherrschbaren Corona-Infektionsgeschehen“ angesichts einer Vielzahl von angemeldeten Demonstrationen. (nmc)

(Mit Material von afp)



Unsere Buchempfehlung

Krankheiten wie COVID-19, Katastrophen und seltsame Naturereignisse machen den Menschen aufmerksam: etwas läuft schief. Es läuft tatsächlich etwas sehr schief. Die Gesellschaft folgt - verblendet vom "Gespenst des Kommunismus" - einem gefährlichen Weg.

Es ist der Kampf zwischen dem Guten und dem Bösen, zwischen dem Göttlichen und dem Teuflischen, die in jedem Menschen wohnen.

Dieses Buch schafft Klarheit über die verworrenen Geheimnisse der Gezeiten der Geschichte – die Masken und Formen, die das Böse anwendet, um unsere Welt zu manipulieren. Und: Es zeigt einen Ausweg. „Chinas Griff nach der Weltherrschaft“ wird im Kapitel 18 des Buches „Wie der Teufel die Welt beherrscht“ analysiert. Hier mehr zum Buch.

Jetzt bestellen - Das dreibändige Buch ist sofort erhältlich zum Sonderpreis von 50,50 Euro im Epoch Times Online Shop

Das dreibändige Buch „Wie der Teufel die Welt beherrscht“ untersucht auf insgesamt 1008 Seiten historische Trends und die Entwicklung von Jahrhunderten aus einer neuen Perspektive. Es analysiert, wie der Teufel unsere Welt in verschiedenen Masken und mit raffinierten Mitteln besetzt und manipuliert hat.

Gebundenes Buch: Alle 3 Bände für 50,50 Euro (kostenloser Versand innerhalb Deutschlands); Hörbuch und E-Book: 43,- Euro.

Weitere Bestellmöglichkeiten: Bei Amazon oder direkt beim Verlag der Epoch Times – Tel.: +49 (0)30 26395312, E-Mail: [email protected]

Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion