Ex-ARD-Redakteur Bräutigam im Interview: „Massenmedien sind ein Herrschaftsinstrument“

Der langjährige Tagesschau-Redakteur Volker Bräutigam hat bereits 200 Programmbeschwerden eingereicht, bei denen er eine Unverhältnismäßigkeit der Berichterstattung angeprangert hat. Er hoffte, damit eine Art „Gegenöffentlichkeit“ herstellen zu können und dabei behilflich zu sein, ein kritisches Bewusstsein zu entwickeln.
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Sendestudio der "tagesschau"Foto: über dts Nachrichtenagentur
Epoch Times3. März 2017

Der langjährige Tagesschau-Redakteur Volker Bräutigam hat bereits 200 Programmbeschwerden eingereicht. Antworten habe er dabei immer bekommen, aber „nicht in einem einzigen Fall ist einer Beschwerde wirklich stattgegeben worden“, kritisiert der 76-Jährige.

Bräutigam prangert dabei eine Unverhältnismäßigkeit bei der Berichterstattung an. Die Tagesschau orientiere sich in erster Linie an „präsentablen Nachrichtenagenturen“, wie z.B. dpa und Reuters, „aber alle alternativen, alle kritischen Nachrichtenagenturen werden, wenn überhaupt, nur mit äußerster Zurückhaltung bedacht und wahrgenommen, und damit ist natürlich vorgegeben, das das ganze eine ‚pro-westlich‘, transatlantische Färbung hat.“

Menschen die mit dem Nachrichtenangebot der ÖR (B. wörtlich: „für die wir ja bezahlen“) nicht einverstanden seien und Kritik hätten, die sie auch äußerten, von denen komme größtenteils Zustimmung für die Beschwerden und man frage – „wie Sie das so lange aushalten können, wo man doch keine Veränderung in den Verhältnissen erkenne könne.“

Denen könne Bräutigam nur antworten, dass es ihnen bei ihren Programmbeschwerden in erster Linie gar nicht um eine Veränderung ginge, sondern darum, eine Art „Gegenöffentlichkeit“ herzustellen und dabei behilflich zu sein, ein kritisches Bewusstsein zu entwickeln – ergo „beim Rezipieren solcher Nachrichten ein bisschen drüber nachzudenken, ob das, was da angeboten wird, wirklich so sein kann, wie es scheint.“

Von der Verwendung des Begriffs „Lügenpresse“ halte er allerdings nichts, weil hier keine konkrete Absicht bei einer ganz bestimmten Person vorliege. „Die Mängel, die wir zu kritisieren haben, sind viel eher institutionelle, die in der Struktur des Ganzen begründet liegen, als in der Bösartigkeit eines einzelnen.“

Bräutigam: „Wir sind uns im Klaren, dass eine gesicherte Information die Grundlage jeder Meinungsbildung ist und das freie und umfassende Information konstitutiv für das Funktionieren unserer Gesellschaft ist. Wenn also die Institutionen, die das ermöglichen sollen, nur teilweise oder bedingt funktionieren, dann ist das zugleich ein Problem, das die Gesellschaft hat.“

Erfahren Sie hier mehr über Meinungsverfälschung und Manipulation, die bei den ÖR in erster Linie dadurch entstehen, dass bestimmte Nachrichten weggelassen oder verfälschende Begriffe benutzt werden  –  und wer davon profitiert:

https://www.youtube.com/watch?time_continue=1042&v=RS9dZVoSGJ4

(mcd)



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