Finanzaffäre bei Parkinson-Vereinigung: Untreue-Vorwürfe gegen Ex-Geschäftsführer

Es geht um fast zwei Millionen Euro: Der erst kürzlich in den Ruhestand gegangene Ex-Geschäftsführer der „Deutsche Parkinson Vereinigung“ soll in die eigene Tasche gewirtschaftet haben. Das wirft ihm sein ehemaliger Arbeitgeber vor.
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Der frühere Geschäftsführer der Deutsche Parkinson Vereinigung hob wohl über Jahre hinweg abgezweigtes Geld bei einer Sparda-Bank ab.Foto: Bernd Weissbrod/dpa
Von 25. August 2023

Die Deutsche Parkinson Vereinigung unter der neuen Vorsitzenden Tina Siedhoff erhebt nach Medienberichten schwere Untreuevorwürfe gegen ihren ehemaligen Geschäftsführer Friedrich-Wilhelm Mehrhoff. Er stehe im Verdacht, über Jahre hinweg Gelder in einer Gesamthöhe von mehr als 1,8 Millionen Euro veruntreut zu haben, berichteten die TV-Sender NDR, WDR und die „Süddeutsche Zeitung“ am Donnerstagabend.

Demnach soll Mehrhoff, der 30 Jahre als Geschäftsführer der Deutschen Parkinson Vereinigung (DPV) vorstand, heimlich Geld, vor allem aus Erbschaften, auf ein Schattenkonto geleitet und dann über Jahre hinweg über einen Bankautomaten und dem Bankschalter der Sparda Bank in Neuss abgehoben haben.

Laut Siedhoff habe Mehrhoff „mit hoher krimineller Energie“ Geld in die eigene Tasche gewirtschaftet, welches normalerweise für die Forschung an Parkinson-Medikamenten, Öffentlichkeitsarbeit im Sinne der Betroffenen oder psychologische Stärkung der Patienten genutzt werden sollte. Es gebe keine Anhaltspunkte, dass das von Mehrhoff abgehobene Bargeld für die Zwecke der DPV verwendet wurde, hieß es in dem Bericht.

DPV-Vorstand will Strafanzeige stellen

Das Rechercheteam konnte demnach Belege einsehen, auf die sich der Verdacht stützt. Der Ex-Geschäftsführer ist seit Juni im Ruhestand und habe bislang auf eine Anfrage der Medien nicht reagiert.

Die Unregelmäßigkeiten sollen laut dem Rechercheverbund dem neuen DPV-Vorstand aufgefallen sein. Sie wurden anschließend durch eine externe Rechtsanwaltskanzlei untersucht. Laut den Medienberichten habe der DPV-Vorstand erklärt, Strafanzeige stellen zu wollen. Der von der DPV eingesetzte Rechtsanwalt spricht über einen Verdacht der „Untreue in einem besonders schweren Fall“.

Am Donnerstag wurden die DPV-Delegierten während einer nicht-öffentlichen Sitzung erstmalig über den Vorfall informiert, berichtet ARD.

Die Deutsche Parkinson Vereinigung ist eine der größten Selbsthilfeorganisationen in Deutschland und ein gemeinnütziger Verein. Er zählt nach eigenen Angaben rund 19.000 Mitglieder, aufgeteilt auf rund 450 Regionalgruppen.

Mit Material von Agenturen.



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