GroKo streitet über Drittes Geschlecht im Ausweis – weder männliches noch weibliches, sondern „anderes“

Menschen, die weder weiblich noch männlich sind, sollen sich künftig in Ausweispapieren in der Kategorie "anderes" eintragen lassen können, so will es Horst Seehofer.
Titelbild
Ein Kind versteckt sich unter der Regenbogenflagge.Foto: Adam Berry/Getty Images
Epoch Times19. Mai 2018

Justizministerin Katarina Barley und Familienministerin Franziska Giffey (beide SPD) blockieren einen Gesetzentwurf von Innenminister Horst Seehofer (CSU) über die Rechte von Menschen ohne eindeutiges biologisches Geschlecht.

In einem Schreiben des Justizministeriums gegen Seehofers Entwurf, der ein Bundesverfassungsgerichtsurteil von 2017 umsetzen soll, heißt es, dessen Regelwerk sei „noch nicht aus gereift“. Das berichtet der „Spiegel“.

Der Entwurf erzeuge „ein Ungleichgewicht zwischen Inter- und Transsexuellen“, für die Barley ein einheitliches Gesetz fordert. Seehofer strebt dagegen eine juristische Minimallösung an: Menschen, die weder weiblich noch männlich sind, sollen sich laut seinem Haus künftig in Ausweispapieren in der Kategorie „anderes“ eintragen lassen können.

Im Justiz- und Familienministerium hält man diese Bezeichnung, die auf eine Empfehlung des Ethikrats zurückgeht, für herabsetzend. Barley bevorzuge den Begriff „weiteres“, heißt es, Giffey wolle „divers“ oder „inter“. Seehofer will überdies Kindern mit uneindeutigem Geschlecht ab dem Alter von 14 Jahren die Entscheidung gestatten, wie sie im Personenstandsregister geführt werden. Barley fordert dagegen, „zumindest zu erwägen“, ob dies nicht schon für noch jüngere Kinder möglich sein solle.

Auch will die Justizministerin es den Betroffenen im Konfliktfall ermöglichen, eine Personenstandsänderung ohne Zustimmung ihrer Eltern zu erreichen – und sich später im Leben doch wieder für ein anderes Geschlecht zu entscheiden. (dts)



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