Großdemo in Magdeburg: „Es müssen wieder Gesetze für das Volk gemacht werden“

Mit einer Großdemonstration in Magdeburg richtete sich ein Bündnis verschiedener Initiativen gegen die Politik der Ampelregierung. Der Initiator des Hambacher Festes, Dr. Wolfgang Kochanek, stellte sein Konzept für eine neue Partei der „bürgerlichen Mitte“ vor.
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Am Samstag, 16. September, fand auf dem Magdeburger Domplatz eine Großdemonstration unter dem Motto „Deutschland steht auf“ statt.Foto: Epoch Times
Von 17. September 2023

Am 16. September fand auf dem Magdeburger Domplatz eine Großdemonstration unter dem Motto „Deutschland steht auf“ statt. Zudem gab es einen Umzug durch das Stadtzentrum.

Dazu hatte ein breites Bündnis verschiedener Initiativen aufgerufen: „Deutschland steht auf“, „Reformation 2.0“, „Alternative Kinder-Zukunft“, verschiedene AfD-Gruppierungen, „Die Basis“, „Demokratischer Widerstand“, „Gemeinwohllobby“, „Christen im Widerstand“, „Mediziner und Wissenschaftler für Gesundheit, Freiheit und Demokratie“, „Ärzte für Aufklärung“, „Pflege für Aufklärung“, „Eltern stehen auf“, „Soldaten fürs Grundgesetz“, „Polizisten für Aufklärung“, „Anwälte für Aufklärung“ und die „Atlas Initiative“. Zahlreiche Redner traten auf einer Bühne auf, andere waren live zugeschaltet oder per Videobotschaft auf den großen Videoleinwänden zu sehen wie Professor Sucharit Bhakdi. Auch eine Zuschaltung von Dr. Markus Krall war geplant.

Sofortiger Rücktritt von Habeck und Lauterbach gefordert

Kernthema der Veranstaltung war die Ablehnung einer „ständigen Bevormundung durch die Politik“. Zudem wurde von den Veranstaltern der sofortige Rücktritt von Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) und Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) gefordert. Auch sollte Deutschland aus der Weltgesundheitsorganisation (WHO) austreten.

Zudem fordern die Organisatoren der Großdemonstration die Einführung einer konsequenten und persönlichen Politikerhaftung und eine verfassungsrechtliche Garantie zur Erhaltung des Bargelds. Auch fordern sie ein Vetorecht des Bürgers im Abstimmungsweg gegen Gesetze.

Großdemo in Magdeburg: „Es müssen wieder Gesetze für das Volk gemacht werden“
„Stoppt den Krieg gegen das eigene Volk“ steht auf einem Banner auf der Großdemo am 16. September in Magdeburg. Foto: Epoch Times

„Geld wird in die Welt hinausgetragen“

Wir befragten Demoteilnehmer, warum sie in die sachsen-anhaltinische Landeshauptstadt zur Veranstaltung gekommen waren.

Für den Selbstständigen Marco H. (52) ist das Ende der ertragbaren Steuerbelastung erreicht. „Wir zahlen Steuern und für das eigene Volk ist nichts übrig.“ Das deutsche Geld wird in die Welt hinausgetragen, es werden Kriege damit angezettelt und finanziert. Das kann so nicht weitergehen.

„Ich habe selbst in meiner kleinen Stadt Rathenow (Brandenburg) erlebt, dass unsere Flüchtlinge, die hier ankommen, sich in der Sparkasse vorne anstellen dürfen und dann dort randalieren, sodass Polizeikräfte eingreifen müssen.“

Die Rentner, die dort auch angestanden hätten, um ihre Rente abzuholen, seien dann aufgefordert worden, einen Tag später zu kommen, um ihr Geld abzuholen. Der Anteil an Migranten in seiner Stadt mit rund 25.000 Einwohnern liege laut offiziellen Zahlen bei circa 15 Prozent. „Das geht einfach nicht mehr“, so der Brandenburger.

Großdemo in Magdeburg: „Es müssen wieder Gesetze für das Volk gemacht werden“
Viele Menschen brachten Transparente und Fahnen zur Großdemonstration in Magdeburg mit. Foto: Epoch Times

„Weniger Freiheiten als zu DDR-Zeiten“

Für Mario Stiele (55) aus Magdeburg hat die „ganze aktuelle Misere in Deutschland mit der Migrationspolitik, dem Heizungsgesetz und so weiter nichts mehr mit Demokratie zu tun“. Die Regierung würde einem alles von oben aufdrücken, obwohl die Mehrheit der Bevölkerung dagegen sei.

„Angefangen hat es mit den Corona-Maßnahmen, wo sie uns die Masken ins Gesicht gedrückt haben und gegen unseren Willen impfen wollten.“ Das seien Dinge, die in einer Demokratie unmöglich sein sollten.

Von seinem Gefühl her habe er weniger Freiheiten als zu DDR-Zeiten. „Es gibt so viele Vorschriften.“ Man dürfe so vieles nicht mehr.

Großdemo in Magdeburg: „Es müssen wieder Gesetze für das Volk gemacht werden“
Eine Familie am Samstag, 16. September, auf dem Magdeburger Domplatz. Foto: Epoch Times

Auch mit dem, was seine Kinder in der Schule lernen, hat er ein Problem. Daran sei auch die Regierung Schuld. „Aus meiner Sicht haben Sexualität, Religion und Politik in der Grundschule nichts verloren. Kinder sollen sich in der Zeit erst mal aufs Leben vorbereiten.“ Das, was wirklich wichtig sei, würde nicht vermittelt, beklagt der zweifache Vater.

„Dahinter steht für mich, dass es einfacher ist, ungebildete Menschen zu beherrschen als Gebildete.“ Gebildete Menschen würden seiner Ansicht nach mehr hinterfragen. „Je weniger Bildung Menschen haben, umso leichter lassen sie sich beherrschen, umso besser kann ich sie führen, spalten und für meine Zwecke gewinnen“, ist sich der Magdeburger sicher.

„Souveränität durch Ampelregierung in Gefahr“

Uta Brinkmann (59) aus Eisleben (Sachsen-Anhalt) ist nach Magdeburg gekommen, um sich für „Freiheit und Souveränität für ihre Kinder und Enkelkinder einzusetzen.

Die sehe ich durch die Ampelregierung in Gefahr, weil sie uns immer weiter maßregelt und einschränken will.“ Daher müsse diese Regierung weg, und sie müsste für ihre Taten geradestehen und dafür bestraft werden, findet die Privatière.

Großdemo in Magdeburg: „Es müssen wieder Gesetze für das Volk gemacht werden“
Mehrere Tausend Menschen versammelten sich in Magdeburg. Foto: Epoch Times

Es seien Politiker gewesen, die „uns“ in der Corona-Zeit ohne zwingenden Grund, nur mit Tests oder wegen einer fehlenden Corona-Impfung ausgeschlossen hätten. „Wir haben es aber geschafft, uns selber zu gruppieren und weiter ein menschliches, würdiges Leben zu führen in dieser schweren Zeit.“

Mara Werther-Stock (51) ergänzt, dass im Dezember eine LKW-Maut-Erhöhung, im Januar dann die CO₂-Steuer eingeführt worden sei. „Das wird dann alles auf die Lebensmittelpreise draufgeschlagen.“ Es müssten mehr Menschen munter werden und auf die Straße gehen. „Es gibt noch viele, die diskutieren, aber sie tun nichts. Auf ihrer Couch sitzend, würden sie schimpfen und meckern. Das ist schade. Es sollten viel mehr dafür kämpfen, dass es endlich besser wird.“

„Es müssen wieder Gesetze für das Volk gemacht werden“

Volker Paul Dietz (70) kritisiert an der Regierung, dass man Deutschland in den Ukraine-Krieg reingezogen habe, „der uns ja nichts angeht“.

Großdemo in Magdeburg: „Es müssen wieder Gesetze für das Volk gemacht werden“
Auch um Russland ging es bei der Demonstration. Foto: Epoch Times

Seiner Meinung nach muss es mehr Protest auf der Straße geben, „damit die da oben das merken und wegkommen“. Es müssten wieder Gesetze für das Volk gemacht werden und nicht gegen das Volk, so der Rentner.

Gabi K. (63) stört sich an dem ganzen „CO₂-Schwindel“. Auch Corona war in ihren Augen eine große Lüge samt der Impfpflicht durch die Hintertür. „Als einzelner Bürger kann man nichts machen. Ein Sandkorn macht nichts, aber Millionen Sandkörner können etwas bewirken“, so die Vertriebsmitarbeiterin.

„Wir müssen aus diesem Besatzungskonstrukt mit Amerika raus.“ Der Amerikaner dürfe hier keinen Einfluss mehr haben. „Vorher bringen selbst Neuwahlen nichts.“ Denn die Politiker hier würden nichts tun, was die USA nicht bestimmt hätten. „Und die US-Regierung möchte, dass Deutschland vor die Wand gefahren wird“, erklärt sie.

Großdemo in Magdeburg: „Es müssen wieder Gesetze für das Volk gemacht werden“
Gesehen in Magdeburg. Foto: Epoch Times

„Ich will eine Corona-Aufarbeitung“

Ralf Bostelmann (63), Tischlermeister aus Verden an der Aller, möchte, dass die ganze Corona-Politik der letzten Jahre aufgearbeitet wird. Auch stehe er den Politikern kritisch gegenüber, besonders in Bezug auf das WEF und die „Global Leaders“ mit ihrem Finanzsystem im Hintergrund, welches Schulden aufbaut.

Er habe sich mit 15 Personen aus seiner Region zusammengeschlossen und ist dann gemeinsam nach Magdeburg gereist. Er möchte nicht, dass jemand später zu ihm sagt: „Warum hast du nichts gemacht?“

„Das alles hatten wir schon einmal mit der DDR“

Die frühere DDR-Oppositionelle Angelika Barbe (CDU) war Gründungsmitglied der DDR-SPD und später Bundestagsabgeordnete. Sie war eine der vielen Rednerinnen auf der Bühne. Im Interview mit Epoch Times erklärt sie auf die Frage, warum sie heute zu der Veranstaltung gekommen ist, dass sie die jetzige Situation an 1989 erinnert. „Damals sind wir auf die Straße gegangen, weil das Regime sich total abgekoppelt hatte von der Bevölkerung.“

Aus ihrer Sicht wird sich jetzt nicht mehr an das Grundgesetz gehalten, „das wir uns hier im Osten mühsam erkämpft haben und das wir einige Jahre mit Freude genießen konnten“. Grundrechte seien Abwehrrechte des Volkes.

Großdemo in Magdeburg: „Es müssen wieder Gesetze für das Volk gemacht werden“
Während der Großdemonstration in Magdeburg. Foto: Epoch Times

Doch jetzt werde man für die Wahrung seiner Grundrechte eingeknastet. „Uns wird die Meinungsfreiheit vorenthalten, die Wissenschaft stellt sich als einheitlich dar und es wird ein einseitiger Wahrheitsanspruch verkörpert. Das alles hatten wir schon einmal mit der DDR“, so die Ex-Bürgerrechtlerin.

Damals hieße es: „Wer nicht für uns ist, ist gegen uns, und wer gegen uns ist, ist gegen den Weltfrieden.“

Jetzt hieße es: „Wer nicht für uns ist, ist gegen uns, und wer gegen uns ist, ist gegen das Weltklima.“ Sowohl die Parolen als auch die Situation würden sich ähneln. „Die Rechte, die wir uns erkämpft haben, wurden uns einfach genommen.“

„Wir brauchen eine bürgerliche Partei der Mitte“

Ein weiterer Redner auf der Bühne war Dr. Wolfgang Kochanek. Für den Organisator des Hambacher Festes geht es darum, eine Bewegung in eine Partei umzuwandeln. „Das ist meine Aufgabe, dann ziehe ich mich auch wieder zurück.“ Man werde nächstes Jahr das Hambacher Fest zu einem Fest aller demokratischen Bewegungen machen. Er erwartet eine unvorstellbare Menge an Menschen aus ganz Deutschland.

Man müsse weg von diesen Alphatiergruppen. „Wir müssen aufpassen, dass die kleinen Könige und die kleinen Prinzessinnen nicht das Ganze dominieren.“ Man müsse zunächst ein Team von 20 „honorigen Leuten“ haben, die in der Bewegung von allen akzeptiert wären und das Ganze in einem Verein strukturierten.

Großdemo in Magdeburg: „Es müssen wieder Gesetze für das Volk gemacht werden“
Auch für Musik war gesorgt: 16. September, Magdeburg. Foto: Epoch Times

Als Vorstände würden sie ein Programm ausarbeiten, das mit den Außenbewegungen und allen abgestimmt sei. „Dann gibt es, so Gott will, sagen wir eine Million nicht stimmberechtigte Mitglieder, die bei dem Verein mitmachen.“ Sie würden dann einen Jahresbeitrag zahlen, der das Vereinsjahresbudget bilde.

„Ich stelle ein Bürogebäude zur Verfügung und dann legen wir los.“ Wenn alles fertig vorbereitet sei, würden diese 20 Menschen zurücktreten und das tatsächliche Politikerteam trete in Erscheinung. Der Verein würde dann in eine Partei mit Millionen von stimmberechtigten Mitgliedern umgewandelt.

„Mit dieser ‚bürgerlichen Partei der Mitte‘, von linksliberal bis rechtsliberal, also links der AfD treten wir dann gegen die anderen Parteien an.“ Es gehe nicht darum, sich gegen die AfD zu stellen, sondern die aufzufangen, die einer AfD nicht beitreten oder sie unterstützen wollen. „Die Brandmauer gegen die AfD muss fallen“, so der Unternehmer. Das sei total undemokratisch.

„Die Frau Merkel hat sich überlegt: Wenn die vier Altparteien zusammenhalten und wir eine Brandmauer ziehen, kann uns nichts passieren. Dann sind wir auf die nächsten 200 Jahre an der Macht in diesem Land.“ Im Grundgesetz stehe jedoch nichts von einer Brandmauer. „Das ist eine neue Art Sozialistische Einheitspartei Deutschlands.“

Großdemo in Berlin geplant

Laut Polizeiangaben kamen gestern in Magdeburg 2.000 Menschen zusammen. Nach Einschätzung der Epoch Times erscheint die Zahl zu tief angesetzt.

Vor Ort gab es drei kleine Gegenversammlungen von Menschen aus dem linken Spektrum und der linksextremen Antifa. Zu besonderen Vorkommnissen soll es gestern nicht gekommen sein, erklärte die Polizei gegenüber Epoch Times. Für den 3. Oktober kündigten die Veranstalter eine noch größere Kundgebung in Berlin an.

Hier finden Sie den dazugehörigen Videobeitrag aus unserer Reihe „VorOrt“.



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