Grüne: „Ehrliche Bestandsaufnahme“ bei Verkehrsprojekten

Auf welchem Stand sind Verkehrsprojekte in Deutschland – und was kosten sie? Das wollen die Grünen von Verkehrsminister Wissing nun genauer wissen.
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Deutschland ist manchmal eine Dauerbaustelle - nicht nur auf den StraßenFoto: Volker Hartmann/Getty Images
Epoch Times3. April 2024

Die Grünen haben Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) zu einer „ehrlichen Bestandsaufnahme bei Verkehrsprojekten“ aufgefordert.

„Gerade im Straßenbereich gibt es eine lange Liste grob-unvollständig geplanter und schön gerechneter Projekte, deren Nutzen und Kosten neu berechnet werden muss“, sagte die Grünen-Haushaltspolitikerin Paula Piechotta der dpa. „Klimafreundliche Verkehrsträger zu stärken, muss oberste Priorität haben gerade in Zeiten knapper Kassen.“

Michael Müller-Görnert, verkehrspolitischer Sprecher des Verkehrsclubs Deutschland, sagte der dpa, das Verkehrsministerium müsse endlich die überfällige Überprüfung der Bedarfspläne für die Fernstraßen, Schienenwege und Wasserstraßen des Bundes vorlegen und die Kosten der einzelnen Planungen neu bewerten. „Viele Projekte wurden in der Vergangenheit schön gerechnet.“

Der Haushaltsausschuss hat beschlossen, dass das Ministerium bis Ende dieses Jahres eine aktualisierte Nutzen-Kosten-Berechnung vorlegen muss. Diese Berechnung betrifft Projekte der Fünfjahresplanung, die im Jahr 2025 starten sollen und sich auf Straßen, Schienen und Wasserstraßen beziehen.

Müller-Görnert: Viele Planungen aus letztem Jahrtausend

Eine Sprecherin des Verkehrsministeriums teilte mit, ihr Haus beabsichtigte für die gemäß neuer Fünfjahresplanung bis 2029 voraussichtlich neu zu beginnenden Verkehrsinfrastrukturprojekte basierend auf aktualisierten Bewertungsgrundlagen eine Überprüfung der Nutzen-Kosten-Berechnungen vorzunehmen.

„Welche Projekte dies sein werden, steht zum aktuellen Zeitpunkt noch nicht fest. Maßgeblich hierfür ist grundsätzlich, wie weit der Planungsstand eines Vorhabens bereits fortgeschritten ist.“

Müller-Görnert sagte, auf den Prüfstand gehörten vor allem die Aus- und Neubauplanungen für Autobahnen und Bundesstraßen. Viele Planungen stammten noch aus dem letzten Jahrtausend, seien nicht mehr zeitgemäß und auch angesichts eines Milliardenlochs im Bundeshaushalt schlicht nicht finanzierbar.

Ministerium und Bundestag müssten überflüssige und teure Fernstraßenprojekte streichen, wie zum Beispiel die Verlängerung der A100 in Berlin. „Das eingesparte Geld wird dringend für Sanierung, Erhalt und Ausbau der umweltfreundlichen Schiene benötigt.“ (dpa/red)



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